Schreckliche Musikstudenten

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von Kristina Bossanova, 29.Dezember.2020.

  1. ppue

    ppue Experte

    Ich bezweifle, das der Pädagogikunterricht ihm dabei eine Hilfe ist.

    Das sind doch eher Charakterangelegenheiten als wissenschaftliche Erkenntnisse, die Lehrer sowie Schüler voran bringen.

    Was richtig ist, dass Lehrer und Schüler im musikalischen wie technischen Stand nicht allzuweit auseinander liegen sollten. Es macht kaum Sinn, wenn ein professioneller Musiker Anfängerunterricht gibt.
     
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  2. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier




    Wie ich Lernenden etwas vermittle ist Didaktik.
    Die Pädagogik versucht Gleichheiten festzustellen (wenn das, dann das), um es sich einfacher zu machen Regeln zu erkennen und zu vereinheitlichen...(Vergleichbar mit Kleidung: Konfektionsgrößen)
    Dass diese wissenschaftl. Herangehensweise nur bedingt funktioniert ist klar -- man hat es ja mit Menschen und nicht mit Maschinen zu tun...
    Als ich an einer priv. Musikschule arbeitete, passierte es durch mehr oder weniger Zufall, dass ich bestimmt 8 Schülerinnen aus einem Jahrgang des nahegelegenen Gymnasiums hatte. Alles Mädels. Alle waren etwa zur gleichen Zeit in der Pubertät und alle spielten nicht mehr mit mir sondern quatschten nur noch mit mir (Zumindest eine zeitlang - mir kam die Zeit ewig vor). Ich war im Studium - das war leicht verdientes Geld - manche fingen irgendwann wieder an zu spielen, ein paar hörten auf - ich wusste aber, dass wenn ich Druck gemacht hätte, wären die alle weg gewesen. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern, die mir zu dem Zeitpunkt echt peinlich war - wir hatten mal wieder die ganze Stunde fast verquatscht, als sich die Mutter der pubertierenden Tochter vor unseren Raum (ich hatte meist die Tür auf) setzte und zuhören wollte und wir Verbündete (sie hatte Keyboard bei mir) jeder eine Hand spielte perfekten Unterricht darstellte... und die Mutter hinterher sagte - hier klingts ja gut - zuhause spielt sie nie, wenn ich da bin.... OMG... Puuh (Mit der Schülerin hatte ich noch bis vor ein paar Jahren Kontakt, die hat leider aufgehört.)
    Harter Job, wenn man das Tageintagaus macht.. Wenn ich abends rauskam surrten die Ohren
    Ich vermute, dass die Zeiten von Lehrenden die stur einem Lehrplan folgen vorbei sind.
    Natürlich gibt es Lehrer die mit Druck versuchen an Ziele zu kommen, aber die wenigsten schaffen es. In der Regel werden solche früher oder später krank. Das ist ein Kampf gegen Windmühlen.
     
  3. ppue

    ppue Experte

    Bringst du den Instrumentalunterricht durch die Pubertät, mit welchen Mitteln auch immer, dann hast du viel gewonnen. Was der Schüler in der Zeit lernt, ist nicht das Maß der Dinge. Hut ab, wenn dein Schüler noch mit 20 Jahren Musik macht.

    Aber mal zur Didaktik: Sollte das nicht das Nebenfach in der künstlerischen Ausbildung sein, und nicht die Pädagogik?
     
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  4. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Gerade wollte ich mich über den Unterschied zwischen Didaktik und Pädagogik informieren, aber der Wiki-Artikel hat mich nach den ersten Sätzen mehr verwirrt als zur Klärung beigetragen. Mut zur Lücke...
    https://de.wikipedia.org/wiki/Didaktik
     
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  5. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    Das ist halt das Handwerkszeug mit der Methodik etc... was weiss ich z. B:. bei einem Schüler der es ertragen kann immer ein klein wenig schneller mit ihmspielen als er kann - wenn man ihn so gut kennt, dass man weiss dass er nach Hause rennt und das Metronom höherdrehen wird....
    Päd. zeigt halt auch auf, dass es bspw. unterschiedliche Lerntypen gibt und wie man darauf eingeht widerum die Didaktik. Es ist ein sehr breites Gebiet....
    Eigentlich sollte jeder "Lehrer" dem Gegenüber zugewandt sein - wenn man einen sozialen Beruf wählt, dann zählt das schon zum Aufgabengebiet.



    Ich habe aber häufig erlebt, dass viele Musikmachende Instrumentallehrer werden, weil sie eigentlich Musikerinnen sein wollen, und sie dann "in Kauf" nehmen zu unterrichten, das aber eher halbherzig gemacht wird, weil man halt doch nicht zu den "2" Prozent gehört...
     
  6. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    ja... erschreckend!!! ....
    Möglichst wissenschaftlich wirken ist auch ne Wissenschaft...
     
  7. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Meine Saxophonlehrerin studiert auch noch, allerdings in Österreich. Bis jetzt hab ich se 1x spielen gehört als die vor mir abgesagt hatte. Die Zeit hat se zum üben genommen.

    Im Unterricht selber spielt sie entweder die Duette mit, oder sie benutzt ihr sax um meine Fehler nachzuspielen damit ich die Unterschiede höre. Z.b. hab ich die ersten Achtelnoten unbewußt im Stakkato gespielt.
     
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  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das ist zum einen Deine persönliche Meinung und hängt zum anderen von der jeweiligen Qualität des Pädagogikunterrichts ab.

    Das wirkt jetzt auf mich ein bisschen schwarz-weiß. Warum soll es z.B., um bei diesem Gedanken zu bleiben, keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber geben, welche Charaktereigenschaften förderlich sind? Und damit kann sich der das Lehren lernende auf diese konzentrieren, so er sie nicht völlig vermisst.

    Von der Wissenschaft "Pädagogik" erwarte ich genau, dass sie erforscht, was alles zum Lehren/ Lernen förderlich ist, was immer es ist - sei es Charaktereigenschaften, sei es Methoden, sei es von mir aus der Einfluss des Wetters. Und mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf mag man sich im Unterricht leichter tun als rein aus dem eigenen Bauchgefühl.

    Lassen wir die Kirche im Dorf: es sollten schon nur professionelle (= gelernte) Musiker unterrichten, und nicht irgendwelche Hobbymusiker, die den Schülern irgendwas beibringen, wieweit sie es halt selbst verstanden haben und können. Aber unter den Profis gibts eben noch eine große Bandbreite.

    Wieso, steht doch gleich im ersten Absatz: Didaktik
    also ein Teilgebiet der Pädagogik.

    Hier
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pädagogik#Wesentliche_Subdisziplinen_der_Pädagogik
    wird die Didaktik unterhalb der Aufzählung auch innerhalb der Pädagogik eingereiht.

    Die Didaktik ist also Teil der Pädagogik und nicht etwas davon verschiedenes.
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Mehr kann man die vier Ebenen oder „Botschaften“ meiner Aussage nicht falsch verstehen. Dass die Didaktik ein Teil der Pädagogik ist, hatte ich tatsächlich noch verstehen können. Die Begriffe „Pädagogik“ und „Didaktik“ haben daher außerdem eine unterschiedliche Bedeutung und darin liegt eben doch ein Unterschied, auch wenn das eine ein Teilbereich des anderen ist. Dieser Bedeutung weiter auf den Grund gehen, hat dann mittels dieses Artikels nicht funktioniert. Meistens komme ich mit den Erläuterungen bei Wiki sehr gut zurecht.
     
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  10. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Naja, in Wikipedia kann jeder Hans und Franz schreiben, was er will! Ich könnte jetzt dort Nonsens über Atomphysik schreiben.:cool:
     
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  11. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Ist mir klar. Die meisten Artikel wurden jedoch nach meinem Eindruck nicht von Hans und Franz geschrieben, sondern zeugen von guter Kompetenz oder Recherche. Die Qualität von Wiki im Allgemeinen ist aber wieder ein anderes Thema. :topic:
     
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  12. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Der Beitrag würde aber nicht lange bestehen bleiben. Die Sichterinnen und Sichter würden ihn sehr schnell erkennen und löschen. Ohne wissenschaftliche Quellenangabe würde der Beitrag auch
    gar nicht die Kriterien erfüllen.
     
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Den Versuch möchte ich sehen: Wie Du damit durch kommmst und wie lange sich Dein Eintrag hält.
    Und Quellenangaben nicht vergessen.
    :)

    Grüße
    Roland
     
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  14. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt.
    Man kann immer nachlesen, wer mitgearbeitet hat
    Man hat schon untersucht, was passiert wenn man totalen Quatsch reinschreibt - in recht kurzer Zeit fühlt sich jemand zuständig die Fehler zu beseitigen... Eigentlich phänomenal...
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich glaube, dass da der Artikel über Pädagogik, den ich verlinkt habe, mehr hilft.
     
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  16. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Naja. Wikedia ist in aller Regel dann gut, wenn es um Auflistung nachprüfbarer Fakten geht. Die Regierungszeit von Karl dem Großen, die Populationsdichte des Säbelzahntigers. Sobald aber ein Interpretationsspielraum besteht, etwa bei sozialen, soziologischen, politischen, gesellschaftlichen etc etc Fragen, wird der zumindest zum Teil von Interessengruppen ausgenutzt, z.T. in bösester Art, s. zB.
    https://www.basel-express.ch/redaktion/gesellschaft/263-die-dunkle-seite-der-wikipedia
    Ich kann nur empfehlen, bei der Wichtigkeit, die WP im Alltag hat, sich auch diese Seite mal anzusehen, auch wenn man nicht mit jeder Kritik übereinstimmt.
     
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  17. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Und wieso sehe ich dann in vielen Beiträgen etliche sachliche Fehler?:cool:
     
  18. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Zum Beispiel?
    Du kannst es doch korrigieren.
    Wenn du einen Fehler findest, und erklären kannst, warum das falsch ist, dann kannst du den Beitrag berichtigen.
    So funktioniert es eben, und das ist sehr erstaunlich. Ein System, dass sich ständig selbst korrigiert und verbessert.
    Eine der besten Sachen, das die Menschheit erschaffen hat.
     
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  19. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Und da haben wir es doch! Ich möchte eine verlässliche Quelle anzapfen, die sofort sachrichtig ist und ich mir keine Gedanken darum machen musss, ob das alles wirklich so richtig ist. Außerdem habe ich keine Zeit und Lust, irgendetwas zu korrigieren. :cool:
     
  20. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Die Arbeit mit Wikipedia ist Segen und Fluch zugleich.
    Als Dokumentarin bewerte ich Wikipedia nicht als wissenschaftliche Quelle, ist aber für eine Erstinformation als Einstieg gut;
    besonders wenn es um Faktenbasierte Informationen geht.
    Die Quellenangaben unterhalb des Eintrages führen zu Informationen, mit denen man weiterarbeiten kann.
    Nicht selten aber habe ich festgestellt, besonders bei gesellschaftlichen u.a. "weichen" Themen, dass die im Wikipedia-Artikel angeführten
    Informationen jedoch oft selektiv aus den Originalquellen entnommen sind.

    Im Unterricht habe ich immer gefordert, dass der Wahrheitsgehalt der Information durch zwei unabhängige Quellenangaben belegt sein müssen.
    Quellenangaben von Wikipedia habe ich nicht gelten lassen. Ebenso war auch immer der Autor oder Herausgeber der Seite zu ermitteln.
    Den findet man im Impressum und gibt Auskunft, wer oder welche Organisation hinter der Seite steht. Das war oft eine weitere Herausforderung.
    ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Januar.2021
    Moni64, Bereckis, Werner und 4 anderen gefällt das.
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