Selmer kriegt "Flecken"

@ Sara

"Selmer hat also GETESTET und herausgefunfen, dass manche Lacke einen besseren oder natürlicheren Klangtransfer ermöglichen?"

Die testen das nicht im eigentlichen Sinne. Jeder Veränderung, Entwicklung an den Hörnern werden von den unter Vertrag stehenden "Selmer Saxophonisten" begutachtet und bewertet.

Alle Lackvarianten, die technisch die erörterten Probleme lösten, sind bei den Musikern bisher durchgefallen.

Und die Musiker sind bei Selmer das Maß aller Dinge.

CzG

Dreas

P. S. Obiges ist zusammengefasst aus Alex Vortrag vom letzten Jahr und aus seinen Beiträgen hier.

 

@dreas
Neh, da haben wir einen deutlichen Dissens.
Wenn ich über €3000.- für ein sax bezahle, von dem der Hersteller wußte, dass der Lack dazu neigt zu "blühen", vertreter der firma dann noch erzählen, "na ja, der blüht halt, dafür klingt er gut", sorry, aber neh...
Nichts gegen blühenden Lack, nichts gegen französische Qualitätsarbeit, dann aber bitte mit dem deutlichen hinweis, das der Lack nichts taugt....

 

Edo, möchtest Du dann lieber ein Horn mit makellosem Lack, das nicht so gut klingt? Für mich ist das überhaupt keine Frage. Mein SA80II-Tenor hat ein paar braune Flecken an Lötstellen. Bei meinem Cannonball-Alt geht der Lack an verschiedenen Stellen ab, außerdem ist es dunkel lackiert, was mir nicht so gefällt. Aber was soll's?

Vor kurzem durfte ich ein Ref54-Alt ausführlich testen. Ein Traum! Das Cannonball ist wirklich gut, kommt aber nicht ran. Das Ref54 war unlackiert, fast neu, gefällt mir optisch überhaupt nicht. Vielleicht gewinnt es mal durch die Patina...

Liebe Grüße
Helmut

 

@ edo

Ja nu, sind wir halt an der Stelle nicht einer Meinung.....

Auch gut!

CzG

Dreas

P.S. auch Selmer muß es nicht allen Recht machen....

 

Spannend. Wir sind jetzt bei 100 Beiträgen. Ende offen. Wie viele wären es wohl geworden, wenn es irgendein Fernost-Saxophon betroffen hätte?

 

10?

 

@ Bernd und Michael

Genau!....hab´s in Beitrag 32 auch schon mal erwähnt....

CzG

Dreas

 

@bluefrog
Oh mon dieu, ich finde vergammelte saxe sehr Schön, je weniger Lack desto schöner...
Meine beiden glänzen schon seit vielen Jahren nicht mehr und das ist auch gut so!!!
Nur hätte Christiane das Selmer (für den Preis) auch gekauft, wenn der Händler gesagt hätte, das der Lack nach einem Jahr anfängt zu blühen?

Und allen Verschwörungstheoretikern zum trotz, ich würde mich auch über blühende Lacke bei P.mauriat, Yamaha, Yanagisawa usw. aufregen, bei Glaser, monzani usw. Würde ich "siehste!" brüllen.
( nur bei EXPRESSION würde ich "stellt euch nicht so an" schreiben)

 

Du könntest glatt Selmer Vertreter werden. Die Argumentation hast ja schon drauf

PS: Die Frage nach dem Klang des unlackiertem Selmer ist immer noch nicht beantwortet. Klingt das dann schlechter als die lackierten, ohne den "Sound-Booster-Umweltsfreund-Lack"?

Amüsierte Grüße,
Sara

 

Es gibt keine belastbare Antwort darauf. Es gibt nur persönliche Erfahrungen von Musikern und werbetechnisch begründbare Behauptungen - beides nicht ganz unabhängig vom Zeitgeist. So weit waren wir aber schon weiter oben...

Herman

 

@Sara
Du willst mich wohl festnageln.

Mit unlackierten Selmer Instrumenten meinst Du wahrscheinlich die seit 40-80 Jahren täglich gespielten Instrumente, wo der ganze Lack mit der Zeit abgegangen ist? Da sind sicher akustisch ein paar Schätzchen zu finden. Schließlich bezahlen Musiker meist mehr dafür, als für ein neues. Was der Lack bewirkt oder vielleicht das Alter des Instruments ausmacht, oder eben der Spieler bewirkt, der mit "Vintage" wahnsinnig glücklich ist... das kann ich nicht sagen.
Ohne Lack ist akustisch durchaus interessant. Rechtlich ist unlackiert aber in Frage zu stellen, daher wird es nicht angeboten. (Bitte kein Fass aufmachen...)

 

Alex: vielen lieben Dank für die Hilfe!

Wie vereinbart gebe ich diese Infos so an den Händler weiter, wir werden mein Sax einschicken und beantragen dann jetzt gleich auch ein Leihsax für die Zeit.

Danke! Ich werde euch auf dem Laufenden halten!

Gruß, Christiane

 

...na, das wissen ja jetzt alle

Trotzdem sehe ich es genauso wie Dreas: das sollte nicht passieren, kann und darf aber passieren, wenn dann auch wie hier der Hersteller bereit ist Abhilfe zu schaffen. Dem Händler allerdings würde ich aufs Dach steigen, weil er ja offensichtlich zunächst mal Hilfe verweigert.

Je mehr Handarbeit an Produktionsgütern durchgeführt wird, umso mehr Fehler können passieren- trotzdem würde ich persönlich zumindest bei Saxophonen immer auf einen möglichst hohen Handarbeitsanteil wert legen.
Und wenn man`s denn wirklich perfekt haben möchte, müsste man wohl noch ein paar Tausender drauflegen- die Luft nach oben wird zusehends dünner und teurer; dadurch ist das Produkt aber schnell nicht mehr marktfähig.


Ich selbst spiele neben den Vintages italienische Saxe, die nicht billiger als z. B. die von Selmer sind und nehme deren vergleichsweise ausgeprägten Verarbeitungsschwächen bewusst inkauf, weil mir andere Aspekte deutlich wichtiger sind.

Ärgern darf man sich sicherlich, aber sollte dann auch das beste daraus machen.

Grüße
Dirk

 

@ Alex
Du willst mich sicherlich veräppeln.
Ich rede nicht von Vintage

PS: Habe gerade nachgeschaut. Selmer bietet keine unlackierten Saxe an, so wie P.Mauriat, Expression usw es tun. Ich hatte wohl "gebürstet" (bei Selmer) mit "unlackiert" verwechselt. My bad! Dann erübrigt sich die Frage natürlich.

 

Hey Dirk,

schau Dir doch mal bitte so ein Saxophon z.B. schweizer Provenienz mal dahingehend genau an.
Und dann wiederhol nochmal, was Du eben geschrieben hast

Liebe Grüße,
Guenne

 

Hi,

naja, wer Rolex baut und Audemars Piguet, der kann auch ein Saxophon halbwegs fehlerfrei hinkriegen. Ist schließlich keine Raumfahrttechnologie.

Und woher ist das Klappenwerk der eidgenössischen Saxophone?

salü

 

Klar,

klein aber fein kann auch klappen, muss aber nicht.

Und natürlich (mal auf die Schweizer bezogen): wer nicht lackiert, kann auch keinen Stress mit dem Lack kriegen

Alternative für Selmer im Sinne Edos könnte auch sein: sie bauen eine zweite Serie mit "bulletproof" Lack und werben mit:

"Mal ehrlich: klingt zwar sch... (bescheiden), verfärbt sich aber ganz sicher nicht!"

-ich befürchte, das verkauft sich nicht gut...

 

@ Mugger

Fakt ist, das eine automatisierte, indutrielle Fertigung qualitativ (Im Sinne von weniger Fehler bei der Produktion) der manuellen Fertigung immer überlegen ist.

Ich denke darauf bezog sich auch das Statement von Dirk.

CzG

Dreas

 

So frustrierend es für manchen Spieler auch sein mag, daß auch eine Luxusmarke beim Lack Probleme hat, ignoriert es einfach, auch wenn es schwer ist. Es geht um den Klang, der zählt. Ich würde sogar ein pinkes Sax spielen, wenn mich der Klang überzeugt. Die Mehrheit meiner Hörner sieht was den Lack angeht schlimm aus, das ist aber egal, weil sie einfach gut klingen und mir das wichtiger ist. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß der perfekte Look gerade auch für Klassiker wichtig ist, weil in entsprechenden Ensembles bei solchen Instrumenten beim Auftritt auf das Aussehen (in Relation zur Erwartungshaltung vom Publikum) viel wert gelegt wird.
Mir war das aber bei einem Selmer oder einem anderen Sax schon immer egal. Solange das Horn gut klingt und das Spielgefühl stimmt, bin ich zufrieden. Schlimmer sind da ganz andere Dinge mit denen man halt bei einem Saxophon Ärger haben kann, da ist der Lack das kleinste/unwichtigste Problem. Mehr Spielen und weniger sich das eigene Sax anschauen.

Lg Saxhornet