Selmer Tenor Sax - Kaufberatung notwendig))

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Ten4or, 16.Februar.2013.

  1. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ohnehin scheint der ein oder andere hier langsam auszuticken. Ich schlage vor, wer ein Problem damit hat, dass jemand ein Selmer Saxophon kaufen möchte, ohne eine ausreichend schlüssige Begründung dafür zu liefern.....der hält sich einfach raus. Dann muss der Fragesteller auch nicht in seitenlangen Aufsätzen nach Antworten suchen.
     
  2. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Andreas,
    stimmt:) Ich finde diese Diskussionen mitunter sehr amüsant und lese gerne mit, frage mich zugleich aber auch immer, warum bei Materialdiskussionen so eine rege Beteiligung herrscht, bei Diskussionen bzgl Spieltechniken zumeist aber nicht. Ob nun Sax oder Auto, beides sind materielle Dinge, die für mich bestimmte Eigenschaften erfüllen müssen, wobei mir ziemlich egal ist, was da denn nun konkret für eine Marke drauf steht. Im Gegensatz dazu scheint bei nicht wenigen Menschen doch eine sehr starke Markengläubigkeit ausgeprägt zu sein, die darin endet, nicht das konkrete zu ggf kaufenden Objekt zu bewerten, sondern dieses allein wegen der Marke zu kaufen.

    Viele Grüße, Dirk
     
  3. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Au weia, Thomas,
    das ist auch so ein heißes Eisen, welches schon viele Seiten hier im Forum gefüllt hat. Was ist ein Schüler-Instrument, was ist ein Profi-Instrument...?

    M.E. sollte gerade ein Schüler, der gewisse Unzulänglichkeiten eines mäßig guten Saxophons nicht durch entsprechende Erfahrung ausgleichen kann, mit dem bestmöglichen Instrument beginnen.

    Hab neulich eine interessante Definition bezüglich Schüler-/Profi-Instrument gehört:

    Ein Schülerinstrument ist von Schülern gemacht.
    Ein Profi-Instrument von Profis....

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Konkreter Tip zu den Ref Modellen: Unbedingt Stimmgerät mitnehmen, die Palm Keys erscheinen mir doch bei der ganzen Serie extrem sharp, das würde ich unbedingt mal checken, macht nämlich keinen Spaß wenn man sich ständig so verrenken muss. Evtl kann man das übers Venting korrigieren, aber ich find's nervig.
    Ist übrigens ein Phänomen, dass ich bei ganz vielen "modernen" Saxophonen festgestellt habe. Weiß nicht, warum die das nicht mehr auf die Reihe kriegen.

    Interessante Geschichte zu dem Thema, Trevor James versuchen ja nach wie vor, Eric Alexander und auch meinen Mann dazu zu bringen, deren Spitzenmodell zu spielen. Eric hat die neueste Entwicklung bei seinem letzten UK Besuch vorgesetzt bekommen und so wie wir die Intonation der Palm Keys kritisiert und gemeint, er hat keine Lust, sich auf ein Horn einzulassen, was intonationsmäßig nicht optimal ist. Die waren schon ganz enttäuscht, als Eric dann als Experiment den S-Bogen von seinem VI auf das TJ Horn geschnallt hat, und: Oh Wunder, er passte sogar, und keine Intonationsprobleme mehr! Jetzt haben sie Eric's S-Bogen von vorne bis hinten vermessen, bin mal gespannt, ob sie es noch hinkriegen mit der Intonation ;) Aber das hat mich doch halbwegs überrascht, ich hätte gedacht, der Fehler liegt wahrscheinlich irgendwo am Korpus, und die Tonlöcher zu versetzen ist wahrscheinlich für die Produktion ein Mordsaufwand?

    LG Juju
     
  5. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Nein! Weil sie dafür bezahlt werden.
    Tony Lakatos spielt ein Mark VI. Ich habe ihn noch nie mit dem Mauriat gesehen.
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Steamer,

    Keiner würde hier die außerordentlichen Fähigkeiten eines Benedikt Eppelsheim anzweifeln. Seine Instrumente, wie eben auch die bspw. von Tommi Inderbinen haben aber auch ihren Preis.

    Wenn die Kopie nur halb so teuer ist, nun, dann würde ich die gute Kopie nehmen.

    Alles andere, als meine Möglichkeiten bei der Begutachtung eines Instrumentes ist für mich persönlich ohne Belang.

    Ich habe großen Respekt vor deiner Arbeit, aber ob ein Instrument mit einem setup, welches ich nie in meinem Leben spielen werde auch noch funktioniert oder nicht, tangiert mich nicht.

    Wie saxhornet immer wieder betont, es muss zu mir und eben auch meinen instrumentaltechnischen Beschränkungen passen, nichts weiter.

    Du hast von Technik geschrieben, ich habe darunter verstanden, die hardware zu verändern.

    Hinsichtlich des Spielens neue Wege zu beschreiten, finde ich in jeder Hinsicht spannend, wie ich auch den Cello thread sehr interessant fand. Das hat aber dann nichts damit zu tun, ob ich das auf einem Original oder einer billigen Kopie tue.

    Man wird auch in der Spiel- und Klangkultur nie das Rad völlig neu erfinden. Mir persönlich war es nur nie wichtig, und ich fand es nie erstrebenswert, so zu klingen wie einer der Vorhampler.

    Soweit ich ihre Spielechniken für mich interessant und nutzbar finde, bemühe ich mich, sie zu erlernen. Am unwichtigsten ist und bleibt dabei aber ihr Setup.

    Völlig losgelöst von dem Vorhandenen los experimentieren, ja, das könnte mir sehr gefallen. Da sind wir uns völlig einig.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    In Asterix' gallischem Dorf beginnt alles mit dem Satz "Dein Fisch stinkt." und kurz darauf prügelt sich das ganze Dorf.

    In unserem Forumsdorf reicht schon ein Wort: "Selmer" und der gleiche Effekt tritt ein. :-D :cool: :-D
     
  8. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Jedem steht es frei, sich sich ohne Begründung gegenüber diesem Forum jedes Saxophon zuzulegen, nach dem ihm der Sinn steht.

    Aber wenn hier jemand nach Empfehlungen fragt, der selber 1 Jahr Spielpraxis hat, dann muss er damit rechnen, dass er darauf hingewiesen wird, dass seine (Vor-)Festlegung auf eine bestimmte (wenn auch renommierte) Marke ihm viele interessante Erfahrungen verschließt, die man auch mit den Instrumenten anderer Hersteller machen kann.
     
  9. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Doch, ich hab ihn schon mit einem Mauriat gesehen. Vor 2 oder 3 Jahren vor dem Messestand von Mauriat in Frankfurt... :)
     
  10. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Bist Du sicher, die werden bezahlt?? Das wäre mir neu. Sie bekommen die Hörner und können darauf hoffen, Arbeit im Rahmen von Workshops zu bekommen.
    LG Juju
     
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ DirkThomson

    Na, ich würde das nicht "Gläubigkeit" nennen, sondern "kollektive Erfahrung".

    Für Dich müssen Dinge gewisse Eigenschaften erfüllen. Und das ist u.a. was eine Marke ausmacht. Sie steht für ein "Markenversprechen" (Eigenschaften, Qualität, Preisleistungsverhältnis, Zuverlässigkeit aber z.B. auch Image oder Status).

    Und wenn es der Marke gelingt dieses Versprechen langfristig einzuhalten ist sie erfolgreich und wird entsprechend wahrgenommen.

    Insofern bietet die Marke Orientierung, gerade auch für Laien (oder Anfänger).

    Ein Saxexperte kann, unabhängig von der Marke, das Horn beurteilen, ein Anfänger nicht.

    Und wie ´hier schon richtig geschrieben wurde geht der Anfänger mit einem Selmer ein geringeres Risiko als mit einem No Name Taiwanesen ein. (Ja, Florian und dennoch muß er die Dinger auschecken und bestenfalls auch ´nen Profi ranlassen, der die Werthaltigkeit und Zuverlässigkeit letztlich aber auch nur eingeschränkt beurteilen kann))

    LG

    Dreas
     
  12. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Einem Tony Lakatos muss man schon ein bisschen mehr bieten.
    Als Mitglied der hr-Bigband muss er nicht jedem Job hinterherhecheln.
    Übrigens hat er vor zwei Jahren in Michelstadt sein Mark VI gespielt.

    Gruß
    Joachim
     
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ Nightwatchman

    Hallo Juju,

    das kommt auf die Verträge an. Ich kenne auch Endorser, die bekommen ein festes monatliches Honorar.

    LG

    Dreas
     
  14. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Tony Lakatos ist ein gutes Beispiel. Anscheinend ist der Kerl schwer zu bändigen. Der hat auch zu seinen Zeiten als Keilwerth - Endorser munter auf seinen Selmers rumgehupt. Heute als Mauriat Endorser tut er das genauso. Zumindest hat er als ich ihn vor ein paar Monaten das letzte mal auftreten gesehen habe auf nem SBA gespielt.



    SlowJoe
     
  15. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ein wahres Wort.
    Ich hatte auch mal ein Ref 54. Neu über meinen local dealer erworben. Bei dem arbeitete damals Rudi. Rudi war da schon kanpp 80 Jahre alt und hat sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht, als Saxophone repariert. (Rudi hat schon den Neff in Köln mit ausgebildet...)

    Rudi spielt(e) auch ein Ref 54, weil er dieses für das beste neue Saxophon hält. Er kennt alle Stärken und Schwächen des Instruments. Bevor ich es endlich in Empfang nehmen durfte, hat Rudi es erst mal gründlich gecheckt und bestens eingestellt. Dafür brauchte er ca. 4 Stunden! Bei einem Neuinstrument!

    Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, aber damals (vor ca. 5 Jahren) musste jedes Selmer vom Fachhändler erst mal feingetunt werden. Out of the box waren viele unspielbar.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    hast Du es gespielt/spielen lassen und ist die Entscheidung für Dieses INstrumetn/MOdell schon einigermassen fix oder steht das erstmal einfach so im Raum als Angebot mit der Aussage "ist in Ordnung" ?
    Der zweite Fall wäre für mich jetzt nicht unbedingt ein Kaufargument... wäre in dem Fall ja Zufall, wenn es passen würde....
    LG
    Thomas

     
  17. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Andreas,

    Oder lediglich sehr erfolgreiches Marketing? Wenn ich mir heutzutage Werbung ansehe, dann wird vielfach versucht, durch die Webung einen gewissen Life-Style anzusprechen, dass eigentliche Produkt und dessen objektiven Eigenschaften stehen da doch sehr im Hintergrund.

    Wobei Image und Status bei einigen Marken - wie mir mitunter scheint - eben deutlich stärker angesprochen werden, als Qualität, Zuverlässigkeit, ect.

    Die Marke zeigt mir zumindest, wo es Marketingexperten geschafft haben, mit viel Geld eine Marke zu etablieren, auf die eine Menge Menschen "abfahren". Inwieweit mir das nun als Orientiereunmg dienen soll, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

    In Bezug auf den potentiellen Wiederverkaufswert stimme ich Dir da durchaus zu. Im einen Falle, kann ich das Geld auch gleich verbrennen, im anderen kann ich darauf vertrauen, dass sich schon irgendein unbedarfter Idiot findet, der das Ding kauft, nur weil eine bestimmte Marke drauf steht, auch wenn das konkrete Exempler nicht viel taugt.

    Viele Grüße, Dirk
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Das grundsätzliche Problem liegt meiner Ansicht nach in den Herangehensweisen an Instrumente.
    Ich würde mal grob zwei verschiedene Typen unterscheiden:

    Typ A
    Will "seinen" Sound erzeugen, "zwingt" dazu jedem Instrument seinen Willen auf

    Typ B
    Lässt sich auf das jeweilige Instrument ein bzw. von diesem inspirieren

    Dazwischen gibt es bestimmt unendlich viele Mischformen wie etwa diejenigen, die eigentlich B sind, aber ein Klangideal wie A im Kopf haben und deswegen "IHR" Instrument suchen, mit dem sie diesen Sound erzeugen können.

    Es wurden hier ja schon andere Instrumente wie beispielsweise Klavier und Keyboards angeführt.
    Auf dem Klavier (und erst recht auf dem Keyboard) habe ich keine Wahl - weil ich den Klang nicht wie beim Sax durch meinen Ansatz grundsätzlich verändern kann, muss ich mich auf das Instrument einlassen und daraus das Beste machen.
    Oder ich suche eben so lange, bis ich ein Exemplar finde, das genau meinen Erwartungen entspricht.

    Beim Sax hingegen bin ich persönlich ein entschiedener Typ A (und stehe damit in komplettem Gegensatz etwa zu Hans, wie mir jetzt aufgefallen ist).
    Ich habe soooooo viele Gestaltungsmöglichkeiten durch Ansatz und Blätter, dass dagegen - für meinen Geschmack - das jeweilige Sax selbst austauschbar ist.

    Nun muss ich aber nicht jedem anderen meine Herangehensweise aufdrängen (soviel zum "Missionseifer"), aber ich schildere sie gerne ab und zu, um den ausgeprägten B-Typen nicht umwidersprochen das Feld zu überlassen - gerade wenn es um Anfängerfragen geht.

    Ich will damit beileibe keine Wertung vornehmen - es gibt hervorragende Musiker mit der Herangehensweise Typ B, die auch einen eigenen künstlerischen Anspruch darstellt.

    Nichtsdestotrotz sind wir uns wohl alle einig, dass man sich beim Sax - anders als beim Keyboard - KEINEN Super-Sound kaufen kann.

    Mag sein, dass in der Vergangenheit ein paar tolle Saxer mit Instrumenten einer bestimmten Marke großartig gespielt haben.
    Leider habe ich aber auch zahlreiche nicht so tolle Saxer gehört, die mich selbst mit den angeblich großartigsten Instrumenten nicht unbedingt überzeugt haben... ;-)

    Deshalb gebe ich Dirk (und vielen anderen, die bereits Ähnliches geschrieben haben) Recht:
    Kümmert Euch mehr ums Spielen und weniger ums Kaufen!


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ DirkThomsen

    Nur ganz kurz, weil das sonst den Thread komplett sprengt.

    Natürlich werden Marken häufig AUCH über Lifestyle kommuniziert. Und Marken werden nicht nur über TV kommuniziert.

    Aber eine Marke, die das definierte Qualitäts- und Eigenschaftsversprechen nicht hält, hat langfristig keinen Erfolg.

    Oder m.a.W.: Du kannst nicht auf Dauer eine Marke mit leeren Werbeversprechen erfolgreich führen.

    LG

    Dreas
     
  20. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Nein, Rick, wir sind auch weit entfernt davon. Vielleicht kommt es Dir ja so vor, weil Du es schon oft geschrieben hast.

    Ich behaupte sogar, dass die meisten ein Instrument wegen dem Sound kaufen.

     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden