Selmer vs Mauriat

Kontext! Ich höre doch spätestens nach ein paar Takten, ob jemand spielen kann oder nicht. Das machst Du doch nicht daran fest ob jemand das mittlere B zu tief spielt.

LG Juju

 

Ich versuche aus dieser Deiner Erklärung schlau zu werden.
Danach, und so verstehe ich Dich, hat ein Ton keine feste Frequenz, sondern wird gut klingend an seine Umgebung oder auch an die Spielsituation angepaßt. Daher kommen dann Abweichungen auf dem Stimmgerät, die sein müssen, weil ein Saxophon dies von alleine nicht ausgleichen kann. Mit meinem geringen Theoriehintergrund interprätiere ich, dass Du die Intervalle zwar in reiner Stimmung spielen willst (was bedeutet, dass Töne in einem Frequenzverhältnis zueinander stehen und nicht in einem festen Abstand), dein Instrument aber temperierend gebaut ist. Die Fähigkeit dieses Delta auszugleichen bezeichnest Du als Intonation des Spielers, richtig, oder auch Können?

Und bei einem guten Instrument muss Dein Mann weniger ausgleichen, als auf einem schlechten. Richtig?

Wie sieht das denn aus, wenn man mit mehreren Instrumenten mehrstimmig spielt, die man nicht anpassen kann, wie z.B. Klavier, Gitarre, Keyboard, ...?

 

Genau, bis zu dem Punkt, wo der Ausgleich einfach nicht möglich ist, oder wo das Horn ein einziges Minenfeld ist, wo der eine Ton zu tief ist, der nächste zu hoch, der nächste wieder zu hoch aber in der Abweichung noch höher als der vorige etc.., oder wo die Register so voneinander abweichen, dass es einfach nicht mehr geht.
Ich würde eher sagen, das Instrument ist so gebaut, dass Du die Töne rein oder gleichstimmend problemlos intonieren kannst. Nicht immer willst Du ja rein stimmend intonieren, und es macht ja auch nicht immer Sinn. Wenn Du Dich aber nun bei bestimmten Instrumenten völlig verbiegen musst, um im akzeptablen Rahmen zu intonieren, dann ist mit dem Instrument was nicht ok. Topspieler gleichen das, sofern möglich, direkt mit dem Ohr aus (soweit das Instrument das noch so eben zulässt), aber irgendwann ist auch Ende, aber viele Spieler hören es eben von vorneherein nicht, da fällt es bei einem Instrument, welches in sich nicht gut stimmt, gleich noch mehr auf. Ich erinnere einen guten Freund, norwegischer Spitzenspieler (Alto), der mein King Zephyr Alto anspielte, und ich muss schon ein wenig kämpfen, um es in tune zu spielen, es ist eine kleine Diva, aber es ist grundsätzlich möglich, es in tune zu spielen. Er nahm das Instrument und es war sofort in der Lage es überirdisch toll zu spielen. Er hört das alles sofort und gleicht es entsprechend aus.
LG Juju

 

Aber genau darüber beurteilst Du das Instrument.
Im einen Fall ist das Instrument top, der Spieler macht den Fehler.
Im anderen Fall ist das Instrument schlecht (oder schlecht eingestellt) und der Spieler gleicht nicht aus, schlimmstenfalls, weil es spieltechnisch nicht mehr geht. Und bei dem schlechten Instrument würde ich gerne noch unterscheiden, ob es ein gewisses Schema gibt oder nicht. Wenn ich weiß, dass nur die beiden Töne unmittelbar nach dem Oktavwechsel abweichen und vlt. die Palmkeys nach oben weglaufen, ist das angenehmer als wenn die Abweichungen willkürlich über das gesamte Spektrum sind.

Und meiner beschränkten Erfahrung nach sind auch schlechte Spieler nicht immer gleich hoch oder tief. Sonst könnte man ja sagen, der ist im Gehör immer 20ct off.

 

Juhu,
ich verstehe JuJu

Sorry Jungs, lange Leitung.

 

PS

Das Zitat ganz unten auf der Seite in den Einzelnachweisen finde ich ganz gut: https://de.wikipedia.org/wiki/Intonation_(Musik)

 

Fettes DANKE