Selmer: Wieso ist das so?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Rabikali, 6.Dezember.2021.

  1. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann die Ausgangsfrage verstehen, zumindest was das M VI angeht.
    Wollte ich heute abend eines kaufen und hätte genug Geld, dann hätte ich online die Auswahl aus mehr als 30 Exemplaren, und das nur in 5 min
    überschlagen.
    "Der Markt bestimmt den Preis“ ist sicher nicht alleine ausschlaggebend, auf das MVI bezogen.
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist zu pauschal, sorry.
    Mal angenommen geld spielt eher keine Rolle, ist dann ein mk6 tatsächlich den doppelten preis wert zu einem profimodell von Yamaha or yanagisawa? Jetzt nicht als Sammlerstück sondern als Werkzeug. Da geht bei mir das Verständnis abhanden.
    Ein Freund in dk hat mir mal sein BA geliehen. Das bestklingende saxophon, für mich, dass ich bis heute spielen durfte. Trennen wollte er sich nicht. Nun liegen BAs in dem Zustand (mint) und sehr gutem Klang schon deutlich über meinem budget. Mein Freund hat mir dann das superdynaction/Dynaction von buffet crampon empfohlen, möglichst späte dynaction bzw frühe sda. Habe ich befolgt, habe mittlerweile 3 Stück, und die kommen klanglich zu 98% ran mit bequemer Mechanik und unmöglicher Haltung (was man sich bei der positionierung von Öse und Daumenhaken gedacht hat, weiß ich nicht. Im Stehen noch ok, im Sitzen nicht spielbar) zu einem Marktpreis, der etwa 25% eines guten BA entspricht. Für gefühlte 2% besseren Klang und etwas schlechterer ergo (für mich) soll ich den 4fachen Preis bezahlen? Nö.
    Aber das ist bei anderen Marken nicht anders. Nimm die conn 6m/10m, möglichst die transitionals. Kosten das 2 bis 3fache eines normalen nw1 oder 2, klanglich finde ich die aber nicht doppelt oder 3mal so gut.
    Nur, das sieht halt jeder anders, hinzu kommt das Gefühl etwas Seltenes zu besitzen, der Hype steuerfrei zu investieren, vielleicht auch einer bestimmten Gruppe anzugehören.
     
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  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Na ist ein Mercedes für 60.000 zehnmal so gut wie ein Dacia?
     
  4. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Bei der Relation hast du sicher Recht. Es gibt aber unabhängig von Hype mit Sicherheit auch Menschen, die für 2% mehr bereit sind, 2.000 Euro drauf legen. Das ist bezogen auf Saxophone ein großer Betrag, bei einem (neuen) Konzertflügel ein nicht nennenswerter Betrag. Aber wäre ich Profi und und es ginge um mein wichtigstes Instrument, …
    Und denke an Pareto. Überleg mal, was es möglicherweise kostet bei M VI oder BA noch weitere zwei Prozent rauszuholen. Da wird die Luft immer dünner und der Aufwand immer größer, sofern nicht eh Geschmack und persönliche Präferenzen schwerpunktmäßig ausschlaggebend sind. Und es ist dann bei gleicher Qualität womöglich mehr Zufall oder Hype, der die Wahl auf das Selmer oder ein anderes teures Instrument fallen lässt statt auf ein Premiuminstrument anderer Hersteller.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Dezember.2021
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  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Popcorn hab ich keines, aber geröstete Mandeln...
     
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  6. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Ick find Selmer hat im Bereich der Vintagehörner schon echt wunderbare Hupen hergestellt...;)

    Das Model 26 und auch der "Cigar Cutter" waren nicht ansatzweise mein Ding..., und der "Cigar-Cutter" hatte eine furchtbare Ergonomie...;)

    Die Mk VI tief-b, und vorallem die tief-a, gefallen mir vom Sound, und auch vom Handling ziemlich gut..., vom Sound auch deutlich besser als
    viele moderne Instrumente...

    Ick find die Teile als "Arbeitswerkzeug" in nem vernünftigen Zustand, allerdings schon echt sehr satt im Preis...! Dennoch musste ick unbedingt
    das Mk VI für so um die 9000 mal antesten..., und da war dann noch nen Mk VI SBA da..., wenns das gibt..., wohl auch im exzellenten Zustand...,
    aber 18 000 € hatte ich dann doch nicht auf Tasche...:p

    War scheinbar noch ne Ecke schärfer, wahrscheinlich auch wesentlich seltener als das Mk VI, da es definitiv nicht lange im Laden war...
     
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  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Also falls irgendjemand wirklich „2%“ objektiven Unterschied am Horn wahrnehmen könnte (von was eigentlich?) hat das trotzdem alles nichts mit irgendwelchen Kosten zu tun.
    Höchstens damit, dass jemand, der nicht genug für ein gefragtes Gebrauchtinstrument auf der Naht hat, sich den vermeintlichen Unterschied zu einem weniger gefragten schönreden will.

    Die Dinger sind in ihrer jeweiligen Zeit auf einen bestimmten Einsatzzweck entwickelt und, wenigstens beim MK VI, immer mal wieder „optimiert“ worden. Deshalb gibt’s bei den VIern die Glaubenskriege um Five Digit, 110k und was weiß ich nicht alles.
    Und in ihrer jeweiligen Zeit gab es auch immer mehr oder weniger ernst zu nehmende Konkurrenz.
     
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  8. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem


    Das verstehe ich immer noch nicht.

    Da ich mal lernte: „den Sound“
    erzeugen vor allem das Mundstück
    und der Mensch :roll:

    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Dezember.2021
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  9. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Vll. musste einfach mal eins spielen….;)

    Selbst baugleiche Instrumente aus demselben Jahrgang unterscheiden sich teils sehr deutlich…,
    zumindest bei den alten Kannen….
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Dieser Spruch kommt immer von Verfechtern moderner Hörner und moderner Mundstücke. Da ist das vielleicht auch so. Bei blanden Mundstücken, die man gerne auf alten Kannen spielt, klingen die modernen Hörner (von der menschlichen Komponente abgesehen) oft sehr ähnlich. Die alten Kannen klingen oft anders als moderne und oft sehr unterschiedlich. Die haben definitiv mehr Eigenleben. Mit einem hohen baffle wird das eher übertüncht, mit einem eher großvolumigen Mundstück weniger. Und so haben alte Hörner oft Qualitäten, die neue nicht liefern. Zumindest für den Spieler. Für den Hörer mögen es irrelevante Nuancen sein. Für mich macht es einen riesigen Unterschied fürs eigene Hören und Spielgefühl, ob ich mein Conn oder ein modernes Sax spiele.

    Dabei würde ich die besagten Selmerserien vom Sound grundsätzlich relativ nah an den modernen verorten.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das kannst du nicht so pauschal. Ein BA klingt und fühlt sich anders an als mk6, da hat @Ton Scott schon eine Aussage gegeben, die sich mit meinen eingeschränkten Erfahrungen decken.
    Die mk6 sind auch nicht alle gleich. Die früheren Serien finde ich näher am volleren, breiteren BA, die letzteren sind eher so, wie wir es von modernen Instrumenten kenne.
    Jetzt wird seit den 70igern das mk6 modern als Vorlage genommen. Warum soll eine gute Kopie jetzt anders klingen als das original? In meinem Umfeld befindet sich ein yts62 aus einer frühen serie, welches ich klanglich jedem bisher angespielten mk6 oder auf sba vorziehen würde. An besagtes BA kommt es nicht heran, weil ich einfach diesen dunklen vollen Klang so mag.
     
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  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, da hast du wohl recht, dass das BA vom Sound noch eine andere Ära ist. Trotzdem höre ich ein altes Büscher oder Conn noch mal ganz woanders, wenn du weißt was ich meine. Das liegt vermutlich an der von dir genannten Tatsache, dass in den modernen Hörnern aller Hersteller mehr oder weniger Selmer drin ist, weil man an denen an paar Jahrzehnte gar nicht vorbeikam.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Also, ein Profisaxophonist meinte mal zu mir, ihm würden die tiefen Töne bei seinem SBA am besten gefallen, die Mark VI würden meistens unten nicht so voll und zu hell klingen...
     
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  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Meine Eltern haben mir als Kind gesagt an Heiligabend kommt der Weihnachtsmann. Inzwischen weis ich das man diesen Satz genauso haken kann wie den oben geschriebenen.
    Im Grunde genommen ist das alles nicht diskusionswürdig. Jedes Horn klingt mit jedem Blatt und jedem Mundstück und jedem Spieler anders.
    Es gibt bei Selmer keine besseren und schlechtere Hörner. Es gibt nur Hörner die zu einem passen oder eben nicht
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Über den klang zu streiten ist müßig. Da hat jeder andere Vorlieben. Hinzu kommt, dass man sich selbst anders wahrnimmt als jemand anderes bzw man sich selbst auf Aufnahmen.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich habe einen Freund der ist ein sehr guter Koch. Er schwört auf seine Messer. Er kann auch mit anderen kochen, aber für ihn sind Qualitätsunterschiede spürbar, die ich nicht wahrnehmen oder beurteilen kann. Hier der Griff, dort die Beständigkeit des Schliffs, beim nächsten die Form der Rundung, die Elastizität der Klinge. Was weiß ich. Ist er ein Spinner? Professionalität und Erfolg sprechen ein Stück weit gegen so eine esoterische Fehleinschätzung. Ich merke aber keinen relevanten Unterschied zu meinen erheblich günstigeren Mittelklassemessern, wenn sie scharf sind. Allerdings habe ich mir auch schon beim Kochen und Hacken ne Schwiele am Zeigefinger geholt, die mich nicht weiter stört, wenn ich am nächsten Tag nicht wieder was klein hacken muss…

    @Huuuup, du denkst, es sind des Kaisers neue Kleider, und vertraust, dass sie nicht da sind, weil du sie nicht siehst. Da ist oft was dran in der Branche. Manchmal sehe ich halt wirklich die Kleider, klar und deutlich. Wenn dann jemand “nackt” ruft, hat es eine ganz andere Wirkung. Du weißt was ich meine…
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Nö, von mir auch.

    Das "unterschiedlich" ist wohl einer entsprechenden Serienstreuung geschuldet - ?

    Ich spiele gar kein baffle.

    Das lässt sich wohl weitgehend schon durch die andere Mensur erklären, die bei modernen eher schlanker ist. Und ja, Mensur ist natürlich ein Klangfaktor.
    Und der andere große Klangfaktor ist natürlich der Mensch, der weiß, auf welchem Horn er gerade spielt und darauf reagiert - mehr unbewusst als bewusst. Wer Conn mehr mag, wird darauf besser klingen, und wer Selmer mehr mag, wird darauf besser klingen. In aller Subjektivität, was "besser" jeweils heißt.

    Das wird eine Mischung sein. Ein anderer Stahl fühlt sich beim Arbeiten auch anders an, wenns natürlich auch primär einmal auf die momentane Schärfe der Klinge ankommt. Und die Form ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Präferenz, was aber nichts mit Qualität zu tun hat, denn es gibt gute und schlechte Messer in allen Formen. Ich bevorzuge da die deutsch-runderen vor den japanisch-geraderen. Und Solinger Qualität oder gleichwertig. Es muss für mich nicht "Solingen" draufstehen, wenn die Stahlsorte passt.

    Interessanterweise verwendet eine renommierte Besteck-Firma bei ihren Küchenmessern in Preisklassen von günstig bis teuer denselben Stahl auf Solinger-Niveau... die Stahlsorte steht ja drauf...
     
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  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Sehe ich persönlich anders.
    Die Super Baureihe (Super, Cigarcutter, Radio Improved) ist für mich mit deutlich ergonomischer als beispielsweise ein Conn New Wonder. Das Bari ist vielleicht die Ausnahme, aber beim Bari -Cigarcutter Baris gab es streng genommen nicht- wurde noch länger das alte Design weitergebaut, sogar zunächst mit Schnecke zur anderen Seite.
    Vorteilhaft wirkt sich die leichte Vergrößerung des tief-Bb Drückers der britischen Modelle aus.
     
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  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vielleicht sollte man in der Diskussion auch wieder mal mit aller Deutlichkeit festhalten, dass ein Saxophon keinen Sound HAT, sondern sich selbiger aus der Reaktion ergibt. Der Reaktion des Spielers auf das, was vom Horn zurückkommt.
    Das erklärt, warum manche mit verschiedensten Hörnern ziemlich ähnlich klingen, manche eben aber auch nicht.
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Für mich ein Widerspruch.
    Als Spieler habe ich ein klangideal, welches ich erreichen will. Je nach saxophon komme ich dem nahe oder nicht. Je näher ich aber bereits komme um so weniger muss ich anpassen, entweder durch Setup oder Spielweise. Wenn das horn keinen Klang hätte wäre die Reaktion gleich.
     
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