Sopransax im Stehen

Hast Du das Yani gekauft? Sicher ein tolles Instrument, aber beim Sopran ist die Ergonomie sehr wichtig (also u.a. ob mans auch eine Zeit lang frei spielen kann).

Sitzen und Aufstützen sollte man sich nicht angewöhnen. Da sitzt Du doch ziemlich verkrümmt da, oder Du neigst den Kopf stark nach unten? Oberkörper und Kopf sollten genauso aufrecht und locker sein wie beim Altsax.

 

Die Katze in Deinem Avatar?

Es ist beim geraden Sopran leider noch schlimmer als bei der Klarinette. Das Instrument ist schwerer und muss flacher gehalten werden. Bei der Klarinette kann man zur Not noch mit Gurt spielen.

Den Klarinettendaumen hatte ich damals auch, als man noch ohne Gummis gespielt hat.

 

Die ist leider vor zwei Wochen gestorben.

 

Ich sitze gerade, ohne Neigung des Kopfes. Ja, ich habs gekauft..........hab es ja aber erst 5 Wochen. Nicht gleich die Flinte i.e.sax, ins Korn werfen,oder?

 

Habe ausprobiert, das sax in einem steileren Winkel zum Körper zu halten, eben wie Du sagst, mit dem Daumen mehr nach oben drücken, also etwa einen Winkel von ca. 45 Grad. Das ist noch gewöhnungsbedürftig, aber ich werde jetzt jeden Tag mit dieser Haltung üben. Der Gurt war zu kurz, deswegen der steile Winkel. danke bestens für die vielen Anregungen!
Gruß Nemesis

 

Wollte ja von Fortschritten berichten..........übe jetzt im Stehen mit der neuen Haltung, d.h. das Sax ca. 45-50° weg vom Körper. Das geht sehr auf den Daumen und den rechten Arm. Bin ja von eher zierlichem Körperbau. Werde aber nicht aufgeben und bin weiterhin dankbar für Ermunterungen und Ratschläge.

 

Moin, moin

Ich bin mir als Nichtsopranist nicht sicher ob man die hier zusehende Sopraninohaltung einfach auf das Sopran übertragen kann, aber wenn man eine Geige hat könnte man es probieren!





Viele Grüße Ralf

 

oh grandios!!! Besten Dank! Ich habe eine Geige! Befürchte aber, dass ich von diesbezüglichen Fortschritten nicht so schnell werde berichten können.........

 

Ja, leider. Was schmerzhaften Druck auf den rechten Daumen betrifft, kann ich nur meine frühere Empfehlung für einen Daumenschoner wiederholen. Eine rasche und billige Verbesserung.

Das Hochhalten mit dem rechten Arm verbleibt. Ich konnte mich daran gewöhnen, hat aber ein paar Wochen gedauert. Und ich merke beim längeren Spielen, dass der Arm müde wird und absinkt. Dann geht man mit dem Kopf in eine Nickstellung, die man bei vielen Sopransax-Spielern sieht (z.B. John Coltrane, der auch seine Zehenspitzen angespielt hat). Oder Kenny G, der aus Bequemlichkeit (oder als Markenzeichen?) das Sopran schief nach rechts hält.

Ist halt eine unnatürliche Haltung wie bei manchen anderen Instrumenten auch (Oboe, Querflöte, Geige). Bloß sind die nicht so schwer.

 

...da ich Querflöte und Geige bisher gemeistert habe, sollte es mit dem Sosax doch auch gehen..........ich habe ein ganz gutes Körperbewußtsein und merke, wenn ich zusammensinke.
Danke für die Ermunterungen!

 

@Nemesis

Ich habe ziemlich lange Arme (Affenarme,wie meine Freundin scherzhaft sagt) und habe mir angewöhnt, den rechten Ellenbogen einfach am eigenen Körper abzustützen.
So habe ich mit dem Sopransaxo einen 45Gradwinkel, muß den Kopf nur ein ganz wenig nach unten neigen und kann so theorethisch stundenlang spielen.

Vielleicht probierst Du das auch mal ?
Ich finde das sehr bequem so und es spielt sich locker und unverkrampft. Das Problem mit dem Daumen wird das nicht lösen,aber vielleicht Deine Zähne entlasten.

Mein Sopran hat eine breite Plastikdaumenauflage, die man ein wenig verstellen kann. Ich habe sie nach links gedreht, wenn man das Saxo stehend von unten betrachtet.
Das hat viel gebracht. Trotzdem habe ich manchmal einen "Daumenhandschuh" benutzt, also von einem wollenen Handschuh nur das Daumenteil abgetrennt und über den Daumen gestülpt wenn man es so veranschaulichen will.
Ich habe aber keinen Handschuh verstümmelt,sondern mir den Däumling gehäkelt.
Die Ideen stammen nicht von mir, sondern von jemandem der nun wirklich viel und lange gespielt hat und es genauso tat.
Etwas Erleichterung birgt das auf jeden Fall in sich.

Wenn Du auch ein Yanagisawa spielst, müßtest Du auch einen verstellbaren Daumenhaken haben,wahrscheinlich den gleichen,wie ich. Vielleicht experimentierst Du damit erstmal etwas herum ?

Gruß

Isachar

 

Neues aus dem Sopransax-Selbstversuchs-Labor:
danke,Isachar, für die Anteilnahme. Es handelt sich eher um das Gewicht (1300 g), das ja fast ausschliesslich auf dem Daumen lagert. Gestern mußte ich nach ca. 20 min abbrechen, bzw. mich hinsetzen und abstützen, weil ich fürchtete, ich bekomme eine Sehnenentzündung.
Du hast Dir einen Däumling gehäkelt? Willkommen unter den Waldorfschülern! Feste Maschen wohl eher als Stäbchen?
Mit dem Abstützen des rechten Ellbogens in meinen Reservereifen werde ich experimentieren.

Beste Grüße
Nemesis

 

Wechsel aufs Alt? Oder doch damit leben daß man mit Gurt in einer weniger optimalen Haltung spielt?
Manche Leute haben nicht die Kraft ein Sopran so zu stützen, noch schlimmer wird es wenn das Daumengelenk da auch nicht mehr optimal arbeitet wie es soll, dann lässt sich da nicht so viel machen (wenn es nur um Kraft geht, die kann man sich antrainieren, langsam und das dauert).

Lg Saxhornet

 

Alt spiele ich ja schon seit 10 Jahren. Beim Sopran fasziniert mich eben der helle strahlende Klang, und Dirk Zygar vom Berlepsch-Quartett wollte gerne, daß ich in seinem Sax-Orchester vom Tenor zum Sopran wechsele, da es bisher kein Sopr. gab. Mein Ehrgeiz ist geweckt und wenn Du sagst, Kraft kann man/frau sich antrainieren.........Geduld ist vonnöten. (Geduld !!!!!!!!!!!!)
Danke für die Ermunterung; ist sehr erwünscht.
LG
Nemesis

 

Nur musst Du dann aufpassen, daß Du nicht so viel übst, daß Du dann wirklich Probleme mit Sehen oder Gelenken bekommst, denn das könnte unschöne Folgen haben.

LG Saxhornet

 

Habe früher nur Klarinette gespielt und mich deshalb gleich für ein Sopran entschieden. Mich fasziniert auch der tolle Klang eines Soprans. Halte durch bis genug Hornhaut auf dem Daumen ist und die Arme trainiert sind. Im Sitzen spielen ist wirklich nicht optimal. Habe von meinen Kindern noch so einen verstellbaren (mitwachsenden) Hochstuhl, das ist die Notlösung wenn ich nicht mehr stehen möchte. Die Beine sind dann nicht mehr so angewinkelt, wenn die Sitzfläche sehr hoch ist.

LG
Frank

 

Ich passe auf,wenns zuviel ist; wie gesagt, ich habe ein gutes Körpergefühl. Ihr müßt Euch mein Spielen im Sitzen so vorstellen: ich sitze auf meinem hochgeschraubten Klavierhocker, also höher als auf einem normalen Stuhl. Gerader Rücken, aufrechter Kopf und dann das Sax vorne aufs rechte oder linke Knie gestützt. Dann ist das Daumengelenk sofort entlastet. Wenns wieder geht, steh ich wieder auf. Und dies alles in homöophatischen Dosen. Für meine neu entflammte Spielwut schwer durchzuhalten. Aber was solls......
LG N.

 

Das Problem lässt sich nicht wirklich lösen....jedenfalls nicht mit Gurt oder Haltung. Entweder ein Wechsel zu einem gebogenen Sopran oder an den Kern der Sache. Der Gurt hilft nur bedingt, weil Du das Sax mit der rechten Hand hochheben musst. Im Prinzip brauchst Du eine Stütze oder eine Aufhängung....also ein Gummiband von oben oder ein Polster von unten (siehe Beitrag von @zwar).....oder eine Bauchstütze...

 

ja, die Idee mit der Aufhängung kam mir auch schon.... ...ein gebogenes Sopran sieht irgendwie so nach Kindertrompete aus , obwohl die Sopranistin bei Raschèr es ja auch spielt......ich werde einfach weiter forschen.
Danke für die liebe Anteilnahme!
LG an Alle
N.