Sound für Pop-Solos: Ist es der Spieler, ist es das Setup?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von skahde, 24.Februar.2025.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Wer kann, der kann auch mit Jazz-Eqipment und -idiom ein tolles Popsolo spielen:
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das im Video ist schon der, der es auch im Original gespielt hat (wobei damals ja alle Musiker irgendwie so aussahen).
    Im Studio mit Alto, das scheint gesichert zu sein, auch wenn es für mich immer noch irgendwie nach Tenor klingt.

    Und in den 1970ern hat keiner, aber auch gar keiner in solchen Sendungen "live" auch nur einen Ton gespielt.
    Ausnahmsweise, nämlich bei Dieter-Thomas, wurde "live" gesungen, alles andere nur gemimt.

    Es sei denn, es war eine Aufzeichnung eines Konzerts ... erinnert sich noch jemand an Rockpalast?
     
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  3. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Hi. Ich empfand zu meiner mehr als bescheiden Alt-Zeit V16 mit enger Kammer als sehr gelungen, spielte allerdings A7 mit etwas grösserer Öffnung. Am besten gefiel mir tatsächlich die Kombination mit V16 Blätter. Der Umstieg vom C4 bereitete mir keine großen Schwierigkeiten.
    Wenn ich mich richtig entsinne, war es vor genau zwei Jahren das Leibmundstück von @Bereckis. Vielleicht möchte er dazu etwas sagen.
    Spiele es doch an und höre auf Dein Herz. Meins hat damals sehr geflattert).
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @skahde

    Wenn du ein Mundstück sowieso schon hast, ist ausprobieren der einfachste Weg. Letztlich musst du dein setup finden, mit dem du dich wohl fühlst und deine Klangvorlieben umsetzen kannst. Da können andere nur schreiben, was sie selbst nutzen, ob das aber dann für dich passt..kann, muss nicht (ich nehme bspw auf dem Alto ein gestuftes keilwerth/esm jazz mit rigotti queens 2,5-3).
    Ich würde nur wirklich erst einmal die spieltechnischen Charakteristika mit deinem Lehrer herausarbeiten, und dann erst an das setup gehen. Das setup ist quasi das finetuning, genauso die Abmischung. All das gibt vielleicht die letzten 5-20%.
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Für mich spielen da diverse Faktoren zusammen. Was mir spontan einfällt:

    - Nicht zu große Kammer, vielleicht einen kleinen Baffle im Mundstück
    - Ein offener Ansatz, der das Blatt recht frei schwingen lässt, also ein einigermaßen tiefes Pitchcenter
    - Obertonbetonter und durchsetzungsfähiger Sound
    - Vibrato, ein nicht unerheblicher Faktor
    - Sehr durbetont, einfache, häufig vertikale, an den Akkorden angelegte Struktur
    - Anleihen bei den Bluenotes, eher als Vorschläge zu den akkordeigenen Tönen
    - Leichtes Ornamentieren mit chromatischen Vorschlägen.
    - Einfache rhythmische Strukturen
    - Hall, delay etc.
    - Klarer architektonischer Aufbau, eindeutiger Höhepunkt
     
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  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Zum Playback spielt er nicht. Da hätte er sich ein Fagott vor den Mund halten können...
     
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  7. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wenn's passt, kannst auch spielen wie Getz und es passt :)

     
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  8. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Sehr gut, Watson!
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe viele Jahre Rockmusik (Keys und Sax) in relativ lauten Bands gespielt.


    Das Beispiel von @Analysis Paralysis funktioniert, weil geschickt arrangiert wurde.

    Leider musste ich viele Soli spielen, wo wenig „Raum“ blieb, daher bevorzugte ich das Alt oder das Sopran.

    Auch meine dringende Empfehlung!

    Die Rock- und Popmusik ist in der Regel Gitarren-lastig und daher schlägst du dich häufig mit A- oder E-Dur klingend rum! Hinzu kommen Powerakkorde…

    Für mich war das Beherrschen der Bluesskalen in allen Tonarten das Fundament.

    Aus meiner Sicht könnte neben dem Lehrer konkret in deinem Fall Tomplay helfen, weil hier wirklich viele passende Stücke drin und mit wachsendem Schwierigskeitgrad auch ausnotierte Soli vorhanden sind.

    Und zu guter Letzt Band suchen und wenn du am Anfang nur wenig mitspielen kannst bzw. darfst.

    Viel Erfolg!
     
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  10. skahde

    skahde Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich komme eben vom Unterricht und genau das machen wir, er geht auch super auf meine Wünsche ein.

    Allen nochmal vielen Dank! Der Weg ist für mich jetzt schon viel deutlicher.
     
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich spiele wieder: Vandoren V16 Alto Sax A5-S+ (Kautschuk).

    Dies ist ein Allrounder und man kann alles damit spielen.

    Danke!
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Guter Lehrer!
     
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  13. skahde

    skahde Nicht zu schüchtern zum Reden

    Eine Liste zum in den Übungsraum hängen schön. Danke für die Zusammenfassung!
     
  14. skahde

    skahde Nicht zu schüchtern zum Reden

    Goldstück!
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Sicher. Ist aber kein typisches Popsax-Solo.
     
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  16. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Das gibt es für mich vielleicht von der Harmonik und vom Aufbau, aber nicht vom Sound.
    Genausowenig wie es den "Jazzsound" gibt.
    Ich hatte die Gelegenheit, Eric Marienthal und Candy Dulfer face to face in 1m Abstand zu hören und war eigentlich erstaunt, wie "mellow" die solo und ohne Effekte klangen.
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist dann aber nicht die klangvorstellung, die man mit Popmusik verbindet. Ich denke man muss da schon unterscheiden, was man "clean" hinbekommen kann, oder was ein guter tontechniker ev hinzaubern kann.
     
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  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich stimme dir zu.

    Mein Eindruck ist auch, dass in der Regel analog David Sanborn oder Michael Brecker eher ein obertonreicher und durchsetzungsfähiger Klang bevorzugt wird.

    Die Rahmenbedingung ist ja, dass man eher mit elektrifizierten Instrumenten umgeben ist und nicht unbedingt mit professionellen Tontechnikern zu tun hat.

    Im Studio hast du die Probleme nicht.
     
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  19. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    oder wie Archie Shepp mit Whitney Houston o_O. Mit ausgesprochen persönlicher Intonation. Besonders ab 1:21 wird es extrem lyrisch - oder so:

     
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  20. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Das Beispiel mit Getz war eher lustig gemeint, wobei ich es auf eine Art genial finde.
    Ich wollte eigentlich sagen, dass viele Pop- Altisten und auch Tenoristen oft sogar eher traditionelles Material (Meyer, Link, Larsen) spielen.
    Sanborn war halt Sanborn.

    Aber z.B. Brandon Fields, der auch viele Popsolos gespielt hat, spielt am Alt ein Meyer bzw. Metall-Link und am Tenor ein Link.
    Einer von denen, die gewaltig draufdrücken, ist Marc Russo. Und der spielt ein Meyer 5, ich glaub Small Chamber. Ebenso sagt man das von Don Myrick (EWF - After the love has gone).
    Und ich glaub nicht, dass die Doobies leise spielen.



    Das mit der Pentatonik stimmt schon :), aber so, ein wenig Bebop-Scale ist auch dabei...

     
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