Tonverbesserungen mithilfe einer Schallmess-App

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Kaseb, 23.April.2024.

  1. Kaseb

    Kaseb Nicht zu schüchtern zum Reden

    Nach dem Link von guiseppe bildet sich die Lautstärke durch die gespielte Frequenz und die harmonischen Nebentönen. Je höher diese sind, um so mehr nehmen sie für das empfindliche Ohr zu und beeinflussen die Lautstärke.

    Um Umkehrschluß bedeutet das: Spiele ich mit geringem Lufteinsatz einen Ton und wenige harmonischen Nebentöne, so klingt der Ton leise. Hier könnte die Schallmess-App in etwa richtig liegen. Sind viele hohe harmonische Nebentöne dabei, muss die App versagen.

    Die Messungen haben ich durchgeführt in einer Schallbox 2,50 x 3 m. Sax und Smartphone hatten einen Abstand von 1,50m.

    Man hört sich immer besser, als man wirklich spielt. Schön wäre es, könnte man sich durch objektive Kriterien kontrollieren.
    Vor 15 Jahren habe ich einen Film über einen Violine-Instrumentenbauer gesehen, Der maß mit einem Frequenzanalysator bei dem Neuinstrument mehrere Töne und verglich die Werte mit einem Vergleichs-Instrument. Wichen die Werte ab, wusste er, wo er am Instrument Holz wegzunehmen hatte. Nach mehrmaliger Prozedur klangen beide Instrumente wirklich gleich.

    So in etwa stelle ich mir eine Analysetool vor. Ich nehme Töne und harmonischen Obertöne eines Sax-Spielers auf und nähere mich durch Vergleich von Tönen an. Die Analyse der Nebentöne hilft den Klangcharakter des Saxophons zu verstehen und zu beeinflussen.
    Deshalb meine Frage, ob es Erfahrungen damit gibt.
     
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  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Dynamik üben : Ausgezeichnete Idee!
    Ich glaube, so ähnliche Übungen, wie das hier finden sich in jeder ernsthaften Schule:
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    (... und werden leider oft als unwichtig erachtet und nur kurz überflogen :eek:)

    Das Smartphon als Schallpegelmessgerät verwenden: Da hab ich doch starke Zweifel an der Messgerätefähigkeit. Die Mikrophon der üblichen Handys sind in keinster Weise linear, sondern so ausgelegt, dass die Sprache im üblichen Bereich 'gut' klingt. Und was dann die Software aus dem bereits verzerrenden Mikrofon rausholt, kann keiner sagen.
     
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  3. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    das mit den schallpegelmessungen on the fly beim spielen und mit einem visuellen feedback ist problematisch. selbst mit dafür geeigneten gerätschaften.

    aber du kannst mit deinem smartphone dein sax aufnehmen und dir das hinterher anhören.

    wichtig!!!!
    Du musst dazu UNBEDINGT die agc (automatic gain control) ausschalten. das geht in android nur bei apps, die dicht am herzen des betriebssystems mit den entsprechenden rechten programmiert sind. zum beispiel der smart recorder von samsung kann das. einstellungen/micrfonverwaltung…

    das smartphone sollte mindestens anderthalb meter von dir entfernt sein bei der aufnahme. besser zwei meter.


    das wird sich nicht schön anhören, aber inkonsistenzen in der lautstärke kannst du dann einigermassen gut wahrnehmen.

    edit
    anhören am besten mit kopfhörer na klar
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich bin mit nicht mal sicher, ob die App wirklich komplett versagt, denn die Power der hinzukommenden Obertöne beim laut spielen erzeugt ja auch Schalldruck. Aber du hast gar keine Kontrolle darüber, ob und wie gut die typische menschliche Wahrnehmung mit dem gemessenen Schalldruck korreliert.

    Insofern: Die Einstellung der subjektiven Lautstärke funktioniert am besten subjektiv. Aber blöder wird man von solchen Experimenten bestimmt nicht! :)
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Alles richtig. Aber hier macht doch niemand @Kaseb runter.

    Wäre aber auch doof ihn im Glauben zu lassen, mit der Lautstärke App wird er sein „Lautstärkeproblem“ lösen können.

    Wird er nicht, wie sämtliche Beiträge hier bestätigen.
    „Tonverbesserung mithilfe einer Schallmessapp“ funktioniert eben nicht.

    Dann sollte das auch ausgesprochen werden, oder nicht?

    Zumal er ausdrücklich danach gefragt hat.

    Gegen Rumexperimentieren sagt doch niemand was.

    CzG

    Dreas
     
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  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Erfahrungsgemäß helfen Dinge, die optisches Feedback geben nicht wirklich beim Lernen von Dingen, die man hören lernen muss.

    Fällt mir schwer das ernst zu nehmen.

    Nein, keine gute Übung. Es müsste erstmal geklärt werden ob er gelernt hat es zu hören und entsprechend dem was er hört anzuwenden, anstatt sich an einer App zu orientieren.

    Ich gebe dir recht, du hast eventuell eine sehr eigene, sehr eigentümliche Vorstellung davon wie man Saxophon spielen lernt. Und ich muss gestehen, mehr als einmal teile ich deine Ansichten nicht.

    Man kann Dinge effektiv oder weniger effektiv üben. Nicht jede Übung hilft jedem Spieler. Man kann aber mit der falschen Übung sehr sehr viel Lebenszeit verballern, ohne daß eine Verbesserung oder eine merklicher Lerneffekt eintritt. Man kann auch mit einem Hammer eine Schraube in die Wand bekommen, nur ist der Weg vielleicht nicht der optimale......
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, @Kaseb hat keiner runtergemacht. Aber seine Versuche werden als nicht zielführend und sinnlos bezeichnet.

    Ich bezweifle, dass auch nur einer hier ähnliche Versuche unternommen hat. Deshalb bestätigen die Beiträge mir nicht, dass es nicht funktioniert.


    Was fällt dir daran schwer, ernstzunehmen? Wir reden jetzt schon zwei Seiten lang drüber.


    Ja, auch da kommen wir mal wieder nicht zusammen. Die Effizienz ist mir gar nicht das Wichtige.

    Anmerkung zu @Kaseb: Ich denke, dass Aufnahmen in der Kabine so gar nicht geeignet sind, Lautstärke oder Schalldruck zu messen. Vielleicht hast du schon mal in kleinen Räumen einen tiefen Ton gesungen und gemerkt, wie sich der Rum plötzlich aufschwingt. Dann hast du die Eigenresonanz des Raumes getroffen. Die Frequenzen der Obertöne unterliegen auch dem Schwingungsverhalten des Raumes. Mit 1,5 Metern ist das Mikro zudem viel zu dicht am Instrument, dessen verschiedene Töne ja aus ganz verschiedenen Löchern kommen.

    Das Experiment müsste man mit 4 Meter Abstand auf der grünen Wiese durchführen. Dann könnte man vielleicht mehr Erkenntnisse daraus ziehen.
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ach, ähnliche Versuche gibt es über das Stimmgerät für Intonation. Funktioniert auch nicht visuell.

    Das ist doch hier analog. Lautstärker, Ton, Sound, Intonation gehen übers Ohr, nicht übers Auge.

    Gibt Dich doch nicht unbedarfter als Du bist.

    Du weißt genau, was Alle hier meinen. Dun nimmst doch die Gegenposition jetzt aus Prinzip ein.

    CzG

    Dreas
     
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  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ähemm... hüstel. Ich war's ...

    Allerdings nicht über Schalldruck / Lautstärke sondern mit einem Spektometer (wie ich oben schon andeutete) - sowohl als eiFon Äpp als auch in der DAW über das "richtige" Mikrofon. Faszinierende Spielerei, genau wie TE Tuner und andere Äpps, die mir nur geholfen haben, besser zu schielen.

    Der Nutzwert zum Thema "Sound" ging gegen Null, der Unterhaltungswert für das Spielkind in mir war groß und schließlich konnte ich mir selbst zeigen, dass ein Otto Link STM 7* eine andere Obertonstruktur bzw. Kurve erzeugt als ein Selmer S80 C*.

    10 Minuten Spaß gehabt, Drone angeschaltet, Sound wirklich verbessert.
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    das sag dir dein Ohr aber auch oder?
     
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wie oft mal 10 Minuten? :D
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das sagt mir — zum Glück — noch viel mehr als jede App.
     
  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So ungefähr genau ein Mal.
     
  14. Kaseb

    Kaseb Nicht zu schüchtern zum Reden

    Für mein Interesse am Ton gibt es einen Grund.

    Wir proben und spielen im Trio seit einigen Jahren in einer kleinen Kirche (ca 25x30x5m) Standards in eigener Ausprägung. Cello, Querflöte, Gitarre, Klavier, Tenor / Sopran und Gesang wurden unterstützt mit Verstärkern als Ausgleich der einzelnen Lautstärke der Instrumente. Vor einem Monat haben wir beschlossen, die Verstärker abzubauen. Die Ohren hatten sich gemeldet.

    Und siehe da, das Zusammenspiel funktioniert mit angepasster Lautstärke. Die Ohren freuen sich!
    Proben macht Spaß, Zuhörer freuen sich.
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mir würde eine pegelmessung, ob nun mit frequenzanalyse oder ohne, rein gar nichts bringen.
    Spiele ich alleine, stört es niemanden. Ich höre mich da gerne selbst vor einer wand etc, etwas, was meinen Klang reflektiert. Meine Ohren machen den Rest.
    In der Gruppe wird das etwas schwieriger, da m.E. nicht alle Instrumente den Klang gleich abstrahlen. Da ist es wichtig, was kommt letztlich beim Zuhörer an. Hier stelle ich dann schon mal ein Aufnahmegerät in die Probe und wir hören uns das an.
    Extrem ist das elektronische Sax meines Freundes. Stehen wir nebeneinander, sein Lautsprecher Richtung Publikum, ist er für mich sehr leise. Kompensiere ich, bin ich letztlich lauter als er. Ich muss mich so stellen, dass ich quasi vor seinem lautsprecher stehe, dann klappt das. Das dürfte bei anderen Instrumenten ähnlich sein.
     
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  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe heute mal meine Schalldruck App mit meinem Altsaxophon getestet.

    Meine subjektive Lautstärkewahrnehmung war in überraschend guter Übereinstimmung mit den Messergebnissen.

    Also völlig blödsinnig ist das nicht.

    Überhaupt bin ich der Meinung, dass technische Hilfsmittel sehr wohl nützlich sein können, natürlich bei vorsichtiger und vor allem richtiger Benutzung.

    Heißt, sie soll meine Wahrnehmung kontrollieren, nicht ersetzen.

    Gruß,
    Otfried
     
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