Übungsmaterial für bessere Technik (Alt)

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BettyBlue, 21.August.2004.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    ....vielleicht ist das individuell unterschiedlich ;-)

    aber es erleichtert später das freie Spiel erheblich, wenn man so früh wie möglich ohne Noten übt. Ist jedenfalls meine Erfahrung: Wenn du weißt, wie zB die Bluestonleiter klingt, kannst du sie über das Gehör sie in jeder Tonart spielen. Über den Klang gehen schult das Gehör am Besten, was beim Abspielen von Noten nicht immer der Fall ist ;-)

    Aber am Anfang ist es sehr mühsam :-(
    Wie Fahrradfahren lernen ohne Stützräder

    Gruß,
    saxfax
     
  2. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo saxfax,

    in einem muss ich dir Recht geben: im "normalen" Unterricht wird "Auswendigspielen" zu wenig und und zu spät geübt..

    Allerdings kommt´s m.E. auf die Musik an, die man macht. In unserer Instrumentalgruppe im kirchlichen Bereich geht ohne Noten nix. Und als Leiter so einer Gruppe muss ich Noten können und mich täglich mit ihnen auseinandersetzen. Da ich den Umgang mit Noten gelernt habe, fällt mir der Umgang mit ihnen nicht schwer.

    Wenn ich mich allerdings jenseits der Instrumentalgruppe in anderen Bereichen ( z.B. Anfänge des Jazz) versuche, merke ich, dass Noten nicht alles sind und dass es auch andere Zugangsweisen zu Musik gibt.

    Ich denke,dass da jeder - vor dem Hintergrund seiner ganz individuellen Musikergeschichte - seinen persönlichen Weg finden muss.

    Wobei mir bei "Technischen Übungen" (und darum geht es ja hier) Noten ganz willkommen sind. Wenn ich z.B. ein " Bb' " gespielt höre, kann ich zwischen mindestens 3 verschiedenen Griffen wählen - und wähle meistens den, welchen ich "schon immer" für "Bb ' " gebraucht habe - ohne zu ahnen,dass vielleicht ein anderer Griff die Passage mit " Bb ' " wesentlich leichter laufen ließe. Und sowas kann ich m.E. nur lernen, wenn es irgendwo und irgendwie notiert ist - in Noten - weil "sowas" nicht zu hören ist.

    mfg

    saxclamus
     
  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Halo saxclamus,

    so meinhte ich es auch! Ich kenne die Problematik ja auch deswegen aus leidvoller Erfahrung, da ich Musikmachen lange nur mit Klassik betrieben habe. Beim Klavierunterricht war es ein todeswürdiges Vergehen, beim Spielen nicht in die Noten zu gucken und auswendig zu spielen (Was müssen die von Glenn Glould gehalten haben? Und von Bach, hätten sie ihn denn noch kennen gelernt!).

    ...oder gar nicht, und das ist das Problem - nämlich die dadurch vernachlässigte Kontrolle durch eigenes hören.

    Ich fand den Wechsel zu Blues und Jazz daher schwer, weil man diese Musik nur spielen kann, wenn man auch (nicht nur) ohne Noten spielen kann. Das war ich nicht gewöhnt. Und ist es nicht wunderbar, sich ein Instrument schnappen zu können und ein paar nette Sachen zu spielen, ohne erst Noten rauskramen zu müssen?

    Die einfachste Übung war dann am Anfang, schlichte Dreiklänge zu spielen, durch alle Tonarten ("Dreiklang? Ist doch gaanz einfach!?"). Nach Noten spielen bringt das für mich gar nichts, das spiele ich so runter ohne drüber nachzudenken. Ohne Noten muss ich besser hinhören. Oder der Lehrer.

    Gruß
    saxfax

    NB: Nix gegen Klassik! Bachs Cello-Suiten auf dem Bariton zB.....
     
  4. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    Hallo BettyBlue,
    wo hast Du denn Deine "The best method for Sax" und die "158 Exercises" bestellt?
    Interessiere mich auch dafür...

     
  5. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ines,

    "The Best Method for Saxophone" von Paul de Ville gibt's bei Zerluth im Versand (Bestell-Nr. S 2127, 23,00 Euro).

    Das gilt auch für "158 Saxophon-Übungen" von Sigurd Rascher (Bestell-Nr. E 2097, 18,50 Euro) - das ist aber eher was für Fortgeschrittene... :cool:

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  6. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    Besten Dank, wird sogleich geordert...

    ;-)
     
  7. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Deisterfan,

    ich habe beide Bücher bei Amazon bestellt, den Rascher für EUR 8,97 - allerdings ist das Buch noch nicht da, daher kann ich nicht einschätzen, ob es irre kompliziert ist ...

    Wie auch immer - viel Spaß!
     
  8. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo saxfax,
    Ich denke,dass ist nur ein Teil des Problems. So wie und was du schreibst, dürfte es für dich keine Schwierigkeit sein, von jedem Ton aus einen Dreiklang zu denken, zu summen oder zu singen und zu erkennen, ob´s wirklich ein Dreiklang ist. Ich würde mich da anschließen.

    Die Schwierigkeit sehe ich darin, auf dem Sax ohne Nachzudenken ( und in Gedanken die Töne zu sehen) von jedem Ton aus einen Dreiklang ( stellvertretend für andere Tonfolgen) zu spielen und gleich und sofort die "richtige Taste" zu treffen ohne vorausgegangene "Irrläufer" - also die direkte Verbindung zwischen Tonvorstellung und Instrument.

    Wobei ich manche Tonvorstellungen jenseits gelerntem "Dur - Moll" erst mal einpauken muss, um sie dann irgendwann wiedererkennen zu können.

    In den Ferien habe ich ziemlich viel in Sikoras " Neue Jazz - Harmonielehre" gelesen,einiges ausprobiert und nach dem Kapitel "Hören - Das Grauen hat einen Namen" (Gehörbildung) das Buch hingelegt,auf´s Meer geschaut und mich gefragt:" Wie sollste das in diesem Leben schaffen?".

    Wahrscheinlich schaff ich nur noch ein bißchen - aber das soll sein. Denn ohne dem gehts wohl nicht

    mfg

    saxclamus

     
  9. Gyni

    Gyni Nicht zu schüchtern zum Reden

    Jenseits aller Theorie....
    Meint ihr nicht auch, daß "Learning by Doing" die beste Methode ist?
    Wie war noch das berühmt-berüchtigte Zitat von Charlie Parker: "Ich habe I GOT RHYTHM in allen Tonarten auswendig gelernt... und das war's" (oder so ähnlich).

    Mein Tip: Spielt Stücke, was das Zeug hält!
    Egal, was euch unter die Finger/Augen kommt, spielen...

    Von A wie "Antropology" bis Z wie ...

    Es dürfen auch ruhig Volkslieder, Balladen, Softrock etc. sein! Seid euch nicht zu schade, Schnulzen zu spielen! Ihr könnt mehr draus lernen (wenn ihr euch und der Begleitung* zuhört) als aus 1000 Büchern.
    Manchmal ist es besser, den Kopf abzuschalten. Die Zeit, die vergeht bis ich realisiert habe, daß die Begleitung jetzt gerade vom II zum V7 zum I gewechselt hat, ist oft viel zu schnell vorbei....
    Was ist schon Technik?
    Logo, eine notierte Tonfolge sollte auch akzeptabel reproduziert werden können. Aber bitte mit FEELING!
    Beim Improvisieren kann ausgefeilte Technik und der dahinter stehende "Wasserkopf" eher statisch und unpersönlich wirken - trotz "boah"-Effekt beim Zuhörer!
    Schließlich entwickelst Du Dich in Deiner Musikalität und gleichzeitig Deiner Finger-/Spieltechnik im Rahmen Deiner Möglichkeiten immer weiter!
    Du kannst nicht morgen ein Resultat erwarten, wenn Du heute ein Buch gelesen hast....
    Ein guter Lehrer, denke ich, kann euch den Pfad der Erleuchtung weisen!
    Liebe Grüße,
    Gyni

    * [size=xx-small]Play-Alongs und Midis[/size]
     
  10. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    :-o

    Verflucht, jetzt habe ich schon auf HolgerFfM gehört und tiefer in die Tasche gegriffen.

    Egal, ist ja was für länger...

    Danke für Eure Tips!
     
  11. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    richtig wäre:
    Also dieses "in allen 12 Tonarten" ist dann schon mal eine Vorraussetzung, die 12-15h, die er täglich übte, eine weitere...Dann könnte man es in 2-3 Jahren schaffen (LOL)

    Aber, es zeigt auch eines: Improvisation läßt sich üben und lernen. So schreibt es J. Aebersold immer in seinen Heften. C Parker war also nicht irgend ein Wunderkind oder so, klar, er hat mehr in die Musik gebracht als viele andere, aber er musste das intensiv üben. Dies ist durch ein paar Intervies und orginal Tonaufnahmen von ihm so abgesichert.

    Charlie "Bird" Parker sagte auch
    Nun, er lebte etwas anders als seine Musik, leider
     
  12. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    ...und man sollte entsprechend talentiert, originell, ideenreich und spontan sein, diese auch musikalisch umzusetzen... (sonst nützen einem die 12 Tonarten auch nichts)... :p :hammer:
     
  13. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Das ist jeder Mensch! Abgesehen davon, wer würde diese Tortouren durchhalten, wenn er es nicht wäre und um das mal so eben in allen 12en zu machen braucht's Ziele. q.e.d.
     
  14. msausm

    msausm Nicht zu schüchtern zum Reden

    Heute wollte ich mir mal die "Best method of Saxophone" im Ladengeschäft von zerluth.com anschauen (München, Aubing):
    AUSVERKAUFT.
    Er sagte mir, seit kurzem wäre die Schule sehr gefragt!
    Warum nur???? ;-)

    Das halbe Sax Forum hat wohl bestellt?

    Naja warte ich auf die nächste Lieferung, ich wohne ja "direkt" daneben.
     
  15. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    Na dann bin ich ja mal gespannt, wann meine Lieferung kommt. Muß dann sicherlich noch ein paar Tage darauf warten :-(
     
  16. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Deisterfan

    vielleicht kannst Du dann was anderes bestellen?

    "158 Saxophone Excercises" von Rascher - ist jedenfalls eine echte Herausforderung! Bin nicht sicher, ob ich in fünf Jahren durch bin, obwohl das Buch "nur" 60 Seiten hat! Ich könnte Dir ein paar Seiten kopieren und faxen/schicken, wenn Du Interesse hast und schauen willst, ob Dich das Level anspricht.

    Immerhin brauche ich keine zusätzliche Literatur zum Thema "Technik"! Habe statt dessen etwas über "Harmonielehre" bestellt. Mal sehen was das wird.

     
  17. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    Hey BettyBlue,
    vielen Dank für Deinen Vorschlag, habe mir aber die 1.158.000 Excercises auch gleich dazubestellt.

    Ich schicke Dir mal ein PM.

    Danke ;-)
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Wenn man das Prinzip der Übungen verstanden hat braucht man das Heft gar nicht mehr. Es sind eigentlich nur verminderte, übermäßige und Septimenakkorde in verschiedenen Lagen und Reihenfolgen variiert. Die Kunst besteht darin, aus diesem Rohgerüst sinnvolle Übungen selber zu erstellen.

    Lies mal das Vorwort von Rascher.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich hab jetzt noch mal die Tonleiterübungen des Altmeisters Bumcke ausgegraben. Die sind auch lohnenswert.
     
  20. Deisterfan

    Deisterfan Ist fast schon zuhause hier

    @matthiAS:
    Bitte mehr Input :)
    Benötige genauere Artikelbezeichnung o.ä. (bitte berücksichtige meinen Schwarzgurt im shoppen).
    :-D
     
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