Unterlippe nach vorne ODER über die Zähne ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von DirkThomsen, 27.Januar.2012.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich weiß es ehrlich gesagt für mich gar nicht hundertprozentig - wenn ich mir Fotos von mir anschaue, wo ich spiele, dann ist das mal so, mal so. Meistens eine Art Zwischending mit Lippe etwas rübergezogen, aber das variiert doch stark, von mehr rübergezogen bis Lippe sehr auswärts. Weiß nicht, in welchem Zusammenhang ich was mache, aber es passiert automatisch und ich sehe persönlich keinen Grund, das zu ändern, solange der Sound konsistent ist...

    LG Juju
     
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  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es variiert schon dadurch wenn Du den Kiefer verschiebst. Dass es variiert ist bei dem grössten Teil der Spieler, die die Lippe überhaupt über die Zähne ziehen der Fall. Meist bleibt aber immer ein Rest über den Zähnen dabei oder sogar mehr Lippe rüber, je nach der Richtung oder gewünschter Klangmanipulation. Bei manchen Spieler variiert es auch nach Mundstück. Je fortgeschrittener, desto flexibler wird man hier. Dann gibt es die Spieler, die die Lippe immer nur vor den Zähnen haben und kein bisschen über die Lippe ziehen, wieder eine ganz andere Geschichte.
    LG Saxhornet
     
    Juju und Bereckis gefällt das.
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich selber hatte zwei unterschiedlich hohe Schneidezähne. Mein Zahnarzt hatte sie damals plan geschliffen...
     
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Das sehe ich etwas anders. Ich behaupte, dass du als Profi gar nicht mehr merkst, wie gut trainiert deine Unterlippe ist. Wenn du die nur ein wenig anspannst, fühlt sich das für dich noch cool und locker an. Diese Kraft haben Anfänger und Solche, die nicht ständig üben, nicht.

    Ob nun die Lippe ein wenig oder viel eingezogen ist, ändert an dem Durchbeißen der Lippe gar nichts. So lange die Lippe nicht mithilft, zu stützen, und man nur über die Zähne den Druck gegen das Blatt aufbaut, solange kaut man auf der schlaffen Lippe herum. Egal ob vorne oder weiter hinten.

    Wie dem auch sei, egal ob klassisch, "modern" oder traditionell: Für einen guten Ansatz braucht die Lippe Kraft. Nicht, um zu drücken, sondern um zu halten.
     
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  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Lippe besteht aus mehr als nur einem Muskel und welcher Muskel wieviel angespannt wird unterscheidet oft Anfänger von Profis. Anfänger drücken meist mehr gegen das Blatt und nutzen mehr Kraft auch aus den Muskeln der Lippenmitte, wo Profis oft weniger machen und eher auf die Mundwinkel achten.

    Drück über die Zähne ist generell nicht eine gute Idee, da geb ich Ppue recht.

    Und das machen Anfänger oft falsch, sie drücken gegen das Blatt und liefern für das Blatt nicht das Haltekissen, was sich dann auch stark klanglich äussert. Und beim Ansatz vor den Zähnen wird noch mehr Kraft benötigt.

    Lg Saxhornet
     
  6. rbur

    rbur Mod

    Genau so meinte ich das
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Man kann ja als Profi einfach ausprobieren, wie man es schafft, dass die Lippe durch das Drücken mit den Zähnen weh tut. Das "Beißen" simuliert man, indem man die Lippenmuskulatur schlaff lässt und alleine mit den Zähnen den Druck hält.

    Ich habe meinen Ansatz ausschließlich daurch bekommen, dass ich viel gespielt habe und das Blatt fast nur mit der Lippe gehalten habe, immer solange, bis mir anfing, die Lippenmuskulatur zu schmerzen. Das passiert am Anfang recht flott und je mehr Muskulatur sich aufbaut, desto länger kann man den Ansatz so halten.
     
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  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dafür muss die Lippe gar nicht schlaff sein, das geht einfach auch als Beissen bei angespannter Lippe. Zu viel Druck vom Unterkiefer, sprich Zähnen ist zu viel, ob angespannte Lippe oder nicht.

    Lg Saxhornet
     
  9. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Das ist was das mein Lehrer auch immer sagt. Wenn man im Internet irgendwo davon lest, dass man beim Saxophonspielen ganz locker im Ansatz bleiben soll, muss man immer bedenken, dass solche Aussagen meist von Leuten kommen, die schon im lockeren "Grundzustand" einen Bombenansatz haben.
    Und ich merk das zur Zeit auch ziemlich auf der Klarinette. Da ich zurzeit gut in der Übung bin, kann ich die Klarinette auch so locker spielen, wenn ich nicht so in der Übung bin, dann reg ich mich immer darüber auf, wie viel Druck ich brauch, um in Stimmung zu sein.
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Und das funktioniert, und kann verdammt gut klingen.
    Mehr Spannung als dass die Luft nicht rausgeht ist auch nicht notwendig. Den Rest macht der Luftstrom, wenn man's kann.

    Davon, dass man den alten Shit immer wiederholt wird er nicht richtiger.
    Man kann schon auch anders spielen (siehe Teal), aber wenn die Kraft alleine von den Zähnen kommt klingt es nicht von vornherein schlecht.

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Dezember.2015
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Oh, das erstaunt mich sehr. Wenn ich das mache, klingt das so:



    Ich bleibe bei der Meinung, dass die meisten Profis ihre Muskulatur vollkommen unterschätzen. Quasi wie ein Bodybuilder, für den das Heben eines schweren Koffers "keine" Kraftanstrengung ist.
     
  12. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    ich denke auch, dass man seinen jetzigen Trainingsstand, nicht mit seinem vollig untrainierten Anfängerstand vergleichen kann.
    Und klar ist, dass die erste Zeit eines Anfängers nicht einfach ist, zu verlockend, die Zähne zur Hilfe zu nehmen, wenn die Lippe "fertig" ist.
    Mach ich heute auch noch so: nach vier Stunden "Dicke-Backen-Mucke" Konzert, die letzte Zugabe in fff, geht nur mit Biss. Klingt sch..., ist aber wumpe, muß nur laut sein.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Peter!

    Das glaube ich nicht, denn Du beschreibst ja genau das, was ich auch erwähnt habe. ;)

    Eben, deshalb sollen sie sich ja nicht überanstrengen, sondern LANGSAM machen, cool und entspannt bleiben. :cool:

    Sobald man merkt, dass etwas weh tut oder zumindest mehr Kraft benötigt wird, als man zur Verfügung hat, muss man einen Gang runterschalten, am besten erst mal (für den Tag) aufhören.
    Das entspricht dem Sporttraining: Bei Überanstrengung steigt die Verletzungsgefahr (hier der Unterlippe).

    Ein Kraftsport-Anfänger schafft nicht sofort die 100 Kilo Bankdrücken, dem entsprechend KANN nun mal ein Sax-Einsteiger auch nicht gleich alle Tonlagen sauber intonieren.
    Und nach längeren Pausen KANN man nicht einfach da weitermachen, wo man in gutem Trainingszustand mal war, darüber sollte sich jeder im Klaren sein. :roll:

    Richtig, darin sind wir Experten uns wohl alle einig. :)

    Schönen Gruß
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Dezember.2015
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Und das ist auch mal schön (-:
     
  15. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ja und mein Klarinettenlehrer war schon OK, der hat mich ja zu nix gedrängt.
    Meine Lippe benötigte einfach ein maßvolles Aufbautraining.
    Aber die Jugend ist selten maßvoll.
     
  16. Böörni

    Böörni Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele jetzt 6 Jahre und habe erst mit 61 Jahren angefangen. Ich spiele jeden Tag zwei Stunden, wobei die Zeit so schnell vorbeifliegt.
     
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  17. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich kenne das von Schülern, die hin und wieder von einer schmerzenden Unterlippe berichten. Tja, nachdem ich ein Jahr pausieren musste, habe ich selbst noch einmal miterleben dürfen, was denn nun weh tut. Bei mir war es eindeutig die ganze "Gusche", sprich die gesamte Ringmuskulatur um den Mund, besonders in der Nähe der 'Ecken'. Die Unterlippe als solche tat eher gar nicht weh. Durchgebissen habe ich auch überhaupt nicht, weil ich wohl anscheinend weiß, was ich da zu tun habe - im Gegensatz zu den meisten Anfängern, die dann die falschen Kräfte walten lassen
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Dezember.2015
    Rick gefällt das.
  18. Böörni

    Böörni Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe schon immer, seit 6 Jahren, nun 2 Stunden geübt. Vielleicht habe ich eine Weile zu "verbissen" geübt. Vielleicht bin ich aber auch schon zu alt, um mich nun noch umzustellen. Aber ich freue mich, dass ich mit 67 Jahren doch schon gute Erfolge erzielt habe. Mein Sound klingt weich. Ich habe sogar ein Fis-Dur Stück gespielt.
     
  19. Böörni

    Böörni Ist fast schon zuhause hier

    ---Ich habe meinen Ansatz ausschließlich daurch bekommen, dass ich viel gespielt habe und das Blatt fast nur mit der Lippe gehalten habe, immer solange, bis mir anfing, die Lippenmuskulatur zu schmerzen. Das passiert am Anfang recht flott und je mehr Muskulatur sich aufbaut, desto länger kann man den Ansatz so halten.----
    Also - das klingt schwierig, ich will es versuchen.
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Da hamses, Herr Ramses.
    Wahrscheinlich spielst Du zu oft den Bis-Key.

    Cheers
     
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