Unterschied Alt/Tenor

Danke, das wars tatsächlich.

Und ich danke allen für die guten Antworten und hab ein schlechtes Gewissen, dass es doch so einfach war.
Überholung beim Saxdoc heißt leider nicht immer, dass dann das Instrument dicht ist und das konnte ich mir bisher nicht vorstellen.

Er hat ein Polster getauscht am C und H und C sind ja gekoppelt. Der Kork ist leicht zu dünn und hat die C Klappe nicht ganz geschlossen. Ich hab jetzt ein Panzertape+Tesa auf den Kork, jetzt gehts.
Wie mache ich das final? Neuen Kork drauf und runterschleifen bis beide Klappen dicht anliegen?
Die Bb Klappe darüber liegt auch nicht perfekt an, aber da weiß ich nicht wie ich das selbst hinbekomme.

Man braucht immer noch mehr Druck und etwas stärkeren Ansatz als beim Tenor aber jetzt gehts für mich zum Spielen so dass es Spass macht.

Kennt jemand zufälligerweise einen guten Saxdoc zwischen Stuttgart und Ulm?

 

Es ist lt. meinem Saxdoc normal, dass sich alles nach einer Generalüberholung etwas setzt und danach etwas nachjustiert werden muss. So musste bei z. B. ein Polster neu eingeklebt werden.

 

Eigentlich gehört das noch zum Auftrag an den Saxdoc, der es initial gemacht hat, hier noch mal nachzurichten. Sollte auch kein Thema sein.

 

Das war aber ja keine GÜ. Das eine Polster wurde getauscht, der Kork sieht aber noch original aus.
Es wurde glaube ich einfach vergessen.

 

Absolut, würde er wohl auch machen. Dennoch naht auch sein Ruhestand und ich muss eh nach Alternativen schauen.

 

Da hatte ich dich falsch verstanden, als du geschrieben hattest:

Das Prinzip meiner Aussage betrifft aber gerade auch den Tausch eines Polsters. Von daher egal ob Reparatur oder GÜ

 

Ich sag es mal so: In punkto Equipment sollte man ein Instrument anderer Baugröße neu und individuell denken und suchen. Das Übertragen eines bestimmten Mundstückes und Blattes auf die andere Baugröße gelingt sehr oft nicht. Ein Otto Link 7, mit dem es auf dem Tenor gut gelingt, kann unter Umständen beim Alt zur Katastrophe führen und umgekehrt.

 

Mein saxdoc justiert grundsätzlich das komplette Instrument, egal, ob bei einer Durchsicht, wenn er "nur" ein Polster tauscht (macht er ungern, weil die anderen drumherum meistens auch nicht besser sind, aber wenn Kunde drauf besteht bzw entscheiden möchte, ob sich bei dem ollen Blech eine GÜ lohnt), oder bei einer GÜ. da habe ich wohl glück.... Aber vorsätzlich undicht geht da nichts raus.

 

Hat jemand zufälligerweise noch ein paar Tipps wenn ich das selbst reparieren möchte?
Gerade die Bb Klappe könnte man mechanisch justieren oder ggf auch über ein erhitzen vom Polster.
Perspektivisch wäre ich gerne in der Lage kleinere Probleme am Instrument selbst zu lösen.

 

Polster erhitzen würde ich nur, wenn es schief sitzt. Dafür musst du schauen, ob der lichtspalt (mit lampe im korpus} um den tonlochkamin rundherum gleichmäßig ist, oder nicht.
Wenn der gleichmäßig ist, dann würde ich schauen, ob ich mechanisch justieren kann bzw irgendwo unterfüttern kann bzw muss.
Je nach Wohnort, toko bietet ab und an selbstschrauberkurse an. Da lernt man seine Grenzen . Nee, sind gut, und du bekommst ein Gefühl, was und wie, aber auch womit.

 

Ich nehme meist Papier oder Pappe um eben was abzudichten , das hält auch sehr lange und wenn ich dann wieder mal beim Holzblasinstrumentenbauer vorbeischaue oder in der Nähe bin, ist das für den eine Kleinigkeit. Manche Klappen, zB das G#, haben auch schraubbare Filze. Wichtig ist zu verstehen wie die Mechanik funktioniert, dann bekommt man vieles selber hin. Poster brauchte ich selber aber nie erhitzen, würde ich auch nicht selber machen. Und wichtig ist eine helle Lampe die ganz in das Instrument reinpasst.

 

Direkt nach Arbeiten am Horn als Spieler das Sax anspielen ist wichtig. Ohne Anspielen den Laden nicht verlassen, besonders wenn er nicht gerade um die Ecke ist (für mich glücklicherweise 30 Minuten Weg). Und mein favorisierter Saxdoc sagt immer: spiel es zu Hause nochmal ordentlich an und wenn dir was auffällt komm nochmal her.
Selbst wenn der Saxdoc es anspielt, der greift anders (Fingerdruck), er bläst anders (weniger Druck z.B.) und dann kann auch immer mal ein Kork nochmal abfallen, sich verschieben (gerade bei der Hitze) oder sich anders verhalten als gewünscht und auch das Polster kann da eventuell nicht optimal sitzen. Die Hitze lässt Kleber auch anders reagieren. Dann ist die Frage wie warm oder feucht ist es in der Werkstatt im Vergleich zu Hause etc.
Man vergisst als Spieler, daß es dann doch alles nicht so trivial ist und ein Sax öfters etwas Pflege und Kontrolle braucht.
Und wenn es, nachdem was gemacht wurde, Probleme gibt, den Saxdoc drauf ansprechen. Sämtliche Saxdocs, denen ich vertraue, haben damit kein Problem und schauen dann nach was das Problem verursacht.

 

Richtig - aber dafür muss man erstmal auf die Idee kommen, dass am Sax etwas nicht stimmt.
Die meisten zweifeln dann aber zunächst an sich selbst, gerade wenn das Instrument vorher lange nicht gespielt worden ist.

 

Das beste ist meist, wenn ein erfahrener Spieler es kurz anspielt. Denn leider gibt es dann auch so Fälle, wo Leute sich gar nicht vorstellen können daß das Problem überhaupt an ihnen liegen könnte und überzeugt sind daß der Saxdoc Mist gebaut hat.

Ich habe in einem Laden in Berlin mal erlebt wie ein älterer Spieler laut im Laden über die Arbeit des Saxdocs meckerte und diesen auch beschimpfte wegen der "mangelhaften" Arbeit und "das würde man doch sofort hören, daß es nicht geht und es wäre eine Frechheit und Abzocke.......".
Der gute Mann hatte nach einer Überholung das Sax in einer schalldämmenden Kabine im Laden angespielt, war zum Saxdoc gegangen, hatte sich beschwert und der Saxdoc fand nichts, worauf das Gemeckere losging. Ich war vor Ort und der Saxdoc, die Verkäufer und ich baten ihn doch direkt vor unseren Augen und Ohren mal zu spielen. Selbstbewust fing der Herr an zu spielen und äusserte sich dann sehr deutlich man würde ja jetzt wohl hören daß ein Problem vorhanden ist und schlechte Arbeit gemacht wurde. Nur hatte der ältere Herr bei allen Tönen wo es nötig wäre vergessen den Ringfinger auf die G-Klappe zu legen und diese zu bedienen. Nach einem kurzen Hinweis spielte sich das Sax einwandfrei und das Problem war behoben. Der Herr war dann sehr kleinlaut, entschuldigt hat er sich aber nicht.
Deswegen sind Ferndiagnosen immer so ein Ding..........es macht schon Sinn auch dem Saxdoc direkt vorzuspielen und dann das Problem zu beschreiben.

 

Bastlerfrage zur Reparatur des Aktsax. Problem ist, dass die H-Klappe nicht schließen kann, weil der Anschlag der Wippe zuerst am Gestänge anliegt.
Ich würde von der Idee her den Anschlag leicht runterschleifen, damit die Klappe dicht schließen kann und dann erst einen dickeren Kork an der Kopplung zum A/C einbauen.
Oder ist das ein "No-Go" den Anschlag zu schleifen? Sonst müsste man das Polster dicker machen.

 

An sowas sollte man eher den erfahrenen Saxdoc ranlassen bevor man was versaut und bereut. Wenn es nur ein Bastelhorn ist, ok aber wenn es das Horn ist, was man mag und gerne spielt, dann lässt man den Profi ran.

 

Genauso sehe ich das auch.

 

Ich würde als erstes schauen, ob das Gestänge verbogen ist und deswegen das Füßchen dort anschlägt. Wenn das okay ist, überprüfen, ob das Polster die richtige Dicke hat. Wenn die Klappen der linken Hand geschlossen sind, sollten die Deckelränder auf einer Höhe sein. Wenn das auch passt würde ich die Klappe leicht nachbiegen anstatt daran rumzufeilen.
Was hast du denn für ein Sax? Ist es dir jetzt erst aufgefallen?

 

Ganz ernsthaft, auch das Biegen von Klappen sollte man dem Saxdoc überlassen, wenn sich da nicht wirklich absolut sicher ist, was man da tut. Da ist so schnell so viel versaut, daß ich solche Tipps für etwas problematisch halte.

 

Bin da echt entspannt.
Das Instrument hat vielleicht noch einen Wert von 400 €, es wird zukünftig auch nicht leichter Saxdocs zu finden und ich bin auch kein Profimusiker wo ich darauf angewiesen bin, dass das Ding morgen wieder funktionieren muss.

Daher glaube ich, dass es richtig ist, sich mit dem Thema Reparatur auseinander zu setzen. Vor allem da bei Fehlern auch nichts sicherheitsrelevantes passieren kann, anders als bei Gas/Elektro...

Außerdem bin ich als Maschinenbauingenieur da einfach auch interessiert am Basteln und Verstehen.