Vintage Tenor Sax Adler, Conn oder Buescher

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von eddman_h, 26.Oktober.2020.

  1. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ich frage mich immer warum das so ist. Warum werden diese angeblich guten Hörner so unterbewertet. Sind die wirklich besser als ihr Ruf. Irgend ein Haken haben die doch oder??
    Ich spiele auch ein altes Keilwerth Exclusive. Ein grandioses Horn…..wenn man keine Klassik drauf spielt. Dafür isrs nix,auch nicht mit klassischem Setup
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Meine Idee wäre, dass man die wirklich probieren muss, weil es kaum Reputation gibt. Das ist aufwendig, da greift man lieber zu bekanntermaßen "gute" Marken und Modelle, da ist der Aufwand dann geringer sein Instrument zu finden.
     
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  3. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ach..".sein Instrument finden" klingt ja gut, aber in der Regel findet man nicht sein Instrument, sondern lernt einfach damit zu spielen.
    Da macht es doch relativ wenig Unterschied zu den Modellen, geschweige denn vom Alter. Dass da so ein hype um das das Alter gemacht wird,verstehe ich nicht so....ein neues Sax kann genauso gut oder meist besser sein. Ich habe auch ein altes Buescher.....ist ein gutes Sax, nicht mehr und nicht weniger, wie viele andere auch.
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Naja, was ist der normale Weg?
    Man meldet sich im saxophonforum an, schreibt, man will sax lernen, hat ein Budget von xy,... und dann kommt sofort "kauf dir ein Yamaha, auf den alten kannen kann man nicht spielen lernen".
    Spater kommt die neugierde, weil im besagten forum die lautesten kritiker überwiegend selbst olle kannen spielen.... und teils hammer damit klingen. Jetzt geht die Suche los, man hat wenig ahnung und orientiert sich am mainstream.... da kommt nicht oskar adler, kohlert, köhler, roth, etc... ev keilwerth, vermutlich eher selmer oder die big 4 aus Amerika. Ich kenne auch kaum Leute, die pierret, couesnon, dolnet (schon eher) oder gar sml spielen. Selbst buffet crampon ist exotisch.
     
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  5. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    "und wenn die dann noch überholt werden müssen, weisst du nie was kommt, rentieren tut es sich sowieso nicht"
    lass es sein kommt dann
    und dann wird es eben die Tiefkühlpizza aus dem Gefrierschrank
    Claus
     
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  6. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    hm, dann geb ich auch noch meinen Senf dazu:

    Ich denke schon, dass man "sein" Sax finden kann, durchaus auch bei deutschen Vintage Hörnern. Es gibt eine Reihe Hersteller, die einen sehr guten Ruf haben und O. Adler gehört, nach allem was ich gelesen und gehört habe (Nimo............), sicherlich dazu. Mit in der Reihe stehen mit Sicherheit beide Hüllers, Hohner, Kohlert und ein paar andere. Ich habe sogar schon ein Hüller gehabt, welches vom Soundverhalten dicht an ein Conn Ladyface herankam.

    Kann man schon spielen und ist das Horn in einem guten Zustand (mindestens spielbereit), ist das Ganze kein Problem: ausprobieren:
    1. unterstützt das Horn, dass, was ich will (Sound)?
    2. werde ich mich an die Ergonomie gewöhnen können?
    3. Stimmt die Stimmung und Intonation (auch mit mpc mit großer Kammer probieren)?
    4. sind die Dinge, die ich brauche wie fork-f, hochfis (brauche ich nicht) usw. am Horn vorhanden?
    Wenn ich das viermal mit ja beantworten kann, dann isses das. Eine GÜ lohnt dann zwar nicht finanziell, aber ideell.

    Schwierig wird es, wenn an der 3 kein ja steht. Liegt es am mpc?, an der Einstellung (Klappenaufgänge falsch) oder am Horn (Konstruktion falsch). Das ist gelegentlich schwierig rauszukriegen. Ist es nur im Bereich der Palm keys schief, kann man das gelegentlich mit anderen Griffen ausgleichen, ist dann aber sehr an das Horn gebunden. Wirklich beurteilen kann man das nur, wenn das Horn (ggf. zufällig) richtig eingestellt ist.

    Auch schwierig, wenn das Horn oder die/der Käufer/in nicht in dem Zustand ist, das rauszubekommen. Mein Conn Alto durfte ich damals aus einem Schrotthaufen von 3en auswählen. Ich habe mit Tesa die Kamine zugeklebt und probiert, welches am besten klingt. Heute weiß ich, dass war eine sehr gute Wahl, ..... die Intonation (inzwischen GU und richtige Klappenaufgänge) ist super.

    Wenn man selbst noch nicht weiß, wo es soundmäßig hingehen soll, wird es schwierig. Da hilft auch kein/e Begleiter/in zum Vorspielen. das Horn passt dann ggf. zur Begleitperson .....

    Da bleibt nur der Ergonomietest, passt das Horn zu meinen Händen? .... Und das ist die Stelle, wo ein guter Saxdoc einiges (aus)richten kann.

    keep swingin'



    Euer Saxax

    (aus Gründen des Wiederverkaufswerts ein Yamaha..... wäre für mich nie in Betracht gekommen)
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Same here. Ich muss allerdings gestehen, dass ich die alten 62er heute deutlich weniger abstoßend finde als vor 30 Jahren (damals im Vergleich zu meinem Hohner Präsidenten).Das lila Logo war damals für mich vor allem als ein Zeichen des modischen Geschmacks seiner Zeit, also 80er Jahre-mäßig grell und billig.
    Mittlerweile finde ich sie nicht mehr so übel. Liegt es daran, dass sie eingespielt und generalüberholt sind, oder bin ich nostalgisch verblendet? Nur so ein Gedanke.:rolleyes:
    Und jetzt gerne :topic:
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn es um ein bischen Erfahrungen geht.
    Ich habe zwei kohlert alto, beide super in klang, ansprache und Stimmung.
    Ich habe/hatte 3 keilwerth (nk alto, nk tenor, tk tenor) aus den mittleren 60igern, fruhen 70igern. Qualitativ gut, Ansprache gut, klang weitestgehend gut (ein bis zwei Töne, die nicht so strahlen wie der Rest), Stimmung durchschnittlich.
    Ich habe ein oskar Adler Tenor, 60iger, welches mit meinen Mundstücken zu hoch stimmt, der Rest ist toll.
    Mein Frankenstein-Tenor, Hersteller unbekannt, aber deutsche produktion, klanglich und stimmlich gut, Ergonomie nicht ganz so.
    Vergleiche ich die jetzt mit meinem anderen geraffel von conn, buescher, martin, buffet crampon oder Dolnet, sind die deutschen klanglich und stimmlichetwas anders (wenn man das überhaupt pauschal so sagen kann), ergonomisch auch nicht anders als ähnlich alte Konkurrenten. Klar, im Vergleich zu einem truetone 1 oder new wonder 1 ist da schon ein Unterschied, nehme ich aber ein aristokrat oder the martin, dann ist es eher marginal.
    Aber, es ist total anders als moderne Hörner.
    Klanglich habe ich eher wenig verglich, mal keilwerth sx90r gegen the new king mit Flügel. Ich fand den Unterschied nicht soooo extrem, eher marginal, aber die Ergonomie ist anders.
    Buffet Crampon hat nicht wirklich etwas, was man mit einem superdynaction vergleichen könnte. Die 400er fand ich gut, aber nicht soo gut. Auch hier war für mich der größte Unterschied die Ergonomie.
    Wenn ich da als Amateur für mich ein Resümee ziehe, dann liegen mir ältere Instrumente in der Regel besser in der Hand, klanglich und von der Stimmung muss man schauen, nicht besser oder schlechter als andere auch, und bei deutschen Herstellern gibt es gute Instrumente, die deutlich unter dem gehandelt werden, was für vergleichbare Modelle amerikanischer Hersteller aufgerufen wird. Meine Meinung...
     
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  9. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Auch ich habe inzwischen vieles ausprobiert, vom Conn NW 1 über Buescher, Italiener bis hin zu den alten deutschen Kannen, und bei denen bin ich hängengeblieben. Mit meinem SML R5 Mundstück klingen meine Weltklinger, Keilis, Amatis, Mönnig etc. sehr schön, auch die Ergonomie ist kein Problem, bei einigen mußte ich allerdings den Daumenhaken versetzen lassen.
    Der Wiederverkaufswert ist mir egal, für mich zählt die Freude am Spiel und an meinen Hörnern.
     
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  10. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo JES,

    auch an Dich das Angebot (wie am letzten Samstag bereits an saxhans), einen Bestimmungsversuch zu starten.
    Ein paar aussagekräftige Bilder, und es kann losgehen. Zusätzlich kommt bestimmt noch viel "Schwarmwissen" dazu.

    VG, Tobi.
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Tobi-Sax

    Danke für das Angebot. Nur, mir ist es völlig egal, was mein "Frankensteinsax" wirklich ist. Ich vermute köhler.
    Ein vorbesitzer ist der versilberung wahrscheinlich mal mit stahlwolle oder drahtbürste zu leibe gerückt. Der S-Bogen war durchgefault und ist geflickt, aktuell habe ich einen aus china drauf mit nicht ganz befriedigenden Ergebnis (stimmung passt, Ansprache nicht), irgendwo fehlt ein mitnehmer, den ich noch nicht vermisst habe.... hat seinerzeit viel überredung gekostet damit toko es überhaupt überholt... es ist so das absolute understatementsax, nur das, was da rauskommt hat von der Dynamik und vom Volumen durchaus conn-Qualität. Nix für leise und zart, das Teil haut drauf. Eher was, um sich auszutoben, als schön zu spielen.
    Ergonomisch.... naja, gibt bessere. Die palmkeys liegen nicht unbedingt günstig, der Rest.... alte Kanne, man muss sich darauf einstellen.
    Warum kauft und spielt man so etwas? Ich bin ein Typ der Streuner liebt, der einfache, solide Technik mag und der so ein bischen nostalgisch ist. Mir laufen daher eher Instrumente zu, die optisch nicht schön sind, aber Charakter bzw eine Geschichte haben. Fast alle sind blindkäufe bei ebay. Bei so angegrabbelter Optik bin ich davon ausgegangen, dass der kandidat gespielt wurde und nicht nur jahrelang im koffer lag. Gespielt werden aber nur Instrumente, die gut sind.... bisher hatte ich mit dieser Überlegung eher Glück. So auch bei diesem Teil.... ich stehe allerdings nicht auf der Bühne und verdiene dort mein Geld, daher sind meine Ideen nicht allgemein. Ein Instrument, auf das man sich 100% verlassen und das für alles geeignet ist, ist es nicht. Spielen lernen sollte man damit auch nicht, weil es doch Stütze braucht, und davon reichlich.
     
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