Was ist an einem Vintage-Conn vs. YTS-62 anders?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Manono, 12.Dezember.2010.

  1. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi Dreas,

    dem Quatschen und Saxen ist gemein, dass nicht jeder gleich viel Dissonanzen erträgt. :)
     
  2. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht können wir den Spruch ja anpassen:
    "Hättest du gesaxt, wärst du Musiker geblieben."
    Muss nur noch ins Lateinische übersetzt werden.
    :-D
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo chrisdos,

    manchmal will man eine Veränderung, bekommt sie, und dann fällt man in das alte Klangideal zurück. Das kenn ich von Kollegen.

    Manchmal will man gar keine klangliche Veränderung, aber bspw. eine Verbesserung der Ansprache. Dies ist mir so ergangen, und trotz eines völlig anderen Mundstückes hat sich nach einiger Zeit das fast gleiche Klangbild wieder eingestellt.

    Und natürlich gibt es auch die Variante, dass man einen gänzlich anderen Klang möchte, da man sich nach einigen Jahren nicht mehr hören kann, oder einfach mal was Neues möchte. Und dann kann man natürlich auch sein Klangbild verändern durch ein anderes Setup. Unter Umständen wäre dies aber auch bis zu einem gewissen Grad ohne Setupänderung zu bewerkstelligen gewesen, allerdins weit schwieriger zugegebenermaßen.

    Gruß,
    xcielo
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Vielleicht so:

    "Si saxuisses, musicus mansisses"


    Dreas
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    was hammer wieder mal gelernt? NIx... der Spieler macht den Klang, das Sax macht den KLang, das Blatt macht den Klang, das MP macht den KLang.. oder auch nicht.....die übliche Sauce.....

    was mich aber als Frage an die Vintage-Profis immer noch interessieren würde:
    - Vintage <=> modern: Warum nicht moderne Saxe mit entsprechenden Mensuren? Müsste doch auf dasselbe rauskommen, oder?
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Hans,

    Sonny Stitt hat m.W. Selmer gespielt, Charlie Parker alles mögliche, meist glaube ich King (?).

    Bekanntlich wurde Sonny Stitt wegen seiner klanglichen Ähnlichkeit zu Parker ziemlich missachtet.

    So ganz überzeugt bin ich daher nicht von deinen Ausführungen ;-)

    Gruß,
    xcielo
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Den Vergleich finde ich gut! Genau so empfinde ich den Unterschied zwischen meiner Medusa und meinem Sequoia (beides Tenöre) auch. Die Medusa kräht fröhlich auf beste französische Art. Das Sequoia klingt tendenziell eher Richtung Conn. Keins ist besser oder schlechter, nur anders. Reine Geschmacksache.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  8. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Was dabei herauskommt:
    Reference 54 und Medusa
    Das Ergebnis spricht für sich.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Eigentlich sollten wir uns alle mal mit den unterschiedlichsten Kannen treffen und dann "Blindtests" machen (den Vorschlag gab´s auch schon mal).

    Das wird bestimmt lustig, alleine schon die verschiedenen Meinungen "persönlich" zu treffen.

    Allerdings bin ich sicher, wie das Ergebnis ausfallen wird:

    Die einen haben was gehört, die anderen nicht, manche wollen das Mark VI erkannt haben, dass dann doch ein P.Mauriat war.

    Und das Conn Alt war eine Yamaha Tenor :cool:


    Trotzdem ich wär´ dabei....

    LG

    Dreas
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallöle,

    dass der Spieler hauptursächlich für den Klang ist, bestreitet wohl niemand. Dass verschiedene Spieler auf dem gleichen Saxophon unterschiedlich klingen, bestreitet auch niemand.

    Aber wenn ich mit der gleichen Mundstück-/Blattkombination und gleichem (soweit möglich) Ansatz den A/B-Test mache und dabei unterschiedliche Ergebnisse erziele, muss ich daraus schließen, dass auch das Saxophon mitverantwortlich für den Klang ist.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  11. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Bei einem der nächsten Workshops können wir ja den "Großen Forums-Blindtest" machen.
    Eine Mords-Gaudi ist garantiert! :)
     
  12. Gast

    Gast Guest

    @Bernd

    Das ist ab einem gewissen Spielstand der Fall!

    Es ist durchaus möglich aber selten, dass zwei verschiedene Spieler auf dem gleichen Saxophon auch gleich klingen.

    Nur in Bezug auf deine Person, denn ebenso gibt es Spieler die keine unterschiedlichen Ergebnisse erzielen,
    weil sie hochgradig Einfluss nehmen auf den Klang!

    Einfluss:

    Die Einflussnahme geschieht über das MPC, es entspricht einem mechanischen Oszillator.
    Je größer die Fertigkeiten am MPC, je mehr kann der Wert an der Spule und am Kondensator
    (s. Skizze rot eingekreist) theoretisch gedacht verändert werden.

    Der Spieler kann mit Mundstück und Blatt bis zu ca. 90 % Einfluss nehmen.

    Wenn man so weit ist, und das ist ein sehr langer Weg, dann ist ein Saxophon nur ein Saxophon, und die restlichen 10% bei einem gut konstruierten und eingestellten Saxophon, sind persönliche Vorlieben
    in der Klangfarbe des Horns, welche durch Bauart (Vintage/Modern) bedingt ist!
    Ebenso die Lautstärke, welche ebenfalls von der Bauart abhängt.

    Je weiter man von den ` 90%` entfernt ist, je mehr empfindet man die verschiedenen Marken als unterschiedlich!

    Wurde ja schon 2 mal gefragt @Thomas:

    Vintage Mensuren erhöhen den Handarbeitsanteil im Fertigungsprozess, also um 50-60 Jahre zurück, das macht keinen ökonomischen Sinn, da es genügend alte Saxophone gibt!



    LG Hans

     
  13. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    diese Begründung von Hans scheint mir nun sehr einleuchtend. Es macht klar, dass, je größer die Fähigkeiten des Spielers sind, je geringer der Eigenanteil des Saxophons auf den Sound.

    Und es macht vor allem klar, dass durch die Bauart und natürlich die Epoche des Saxes Einfluss auf den Klang genommen wird.

    Mit dieser Begründung müsste eigentlich jeder leben können, denn es wird jedem ein bißchen Recht gegeben ;-)

    Klug formoliert, Hans ;-))
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Hans


    Ich finde Deine Erläuterung auch sehr einleuchtend und überzeugend.

    Das heißt aber im Umkehrschluß auch, dass je weniger ausgebildeter Klang, je weniger Spielerfahrung, desto mehr gewinnt das Saxophon als Klangkomponente an Bedeutung.

    M.a.W. gerade als Anfänger (bzw. fortgeschrittener Anfänger) sollte man sein Horn mit Bedacht und Ruhe auswählen und sich zum Probespielen möglichst verschiedener Hörner viel Zeit nehmen. Richtig?


    LG

    Dreas
     
  15. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...danke, Hans...
     
  16. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    ... genau so habe ich es auch verstanden!!
     
  17. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    hmmm... also diesen Umkehrschluss würd ich jetzt nicht ziehen wollen. Ok, ich komm mal wieder mit meinen ach so ungeliebten KLarinettenvergleichen, aber da kenne ich mich halt ungleich besser aus:


    - Für den Einsteiger würd ich gar nicht gross rummachen mit dem INstrument: Der Fokus liegt auf der guten Bedienbarkeit, leicht und sichere Ansprache, gute Intonation. Dazu ein vernünftiges, leicht beherrschbares mp dazu und fertig ist die Laube... Damit kann man schon unheimlich was "reissen"... wenn man kann...

    - Der ausgefuchste Profi wird auf jedem ( vernünftigen) INstrumetn natürlich fast gleich klingen und auf einem superguten, superteuren INstrument, wird jeder Profi anders klingen... alles nicht die Frage.... aber je weiter man ist, desto feinfühliger wird man für die Unterschiede der Instrumente... und wenn dann ein INstrument einem bei seinen Vorlieben und Intentionen auch nur 1 % besser entgegenkommt, wird man natürlich dieses vorziehen, weil es einem das Leben einfach um 1 % einfacher macht....
    LG
    Thomas
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Moin Hans,

    vielen Dank für Deinen Beitrag, Du hast aus meiner Sicht die Fakten sehr gut dargestellt und auf den Punkt gebracht.

    Über Prozentzahlen und Grade der Einflussnahme möchte ich nicht streiten, da bin ich teilweise anderer Ansicht, aber ist auch egal. :)

    --------------------------------------------------------

    Hallo Dreas,

    was ich vor allem in die Diskussion einbringen wollte ist der Umstand, dass es zu diesem Thema keine einfachen Aussagen und Gleichungen gibt.
    Schließlich sind auch alle Anfänger unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen.

    Das kann natürlich nicht schaden, aber wie schon Thomas schrieb ist es auch nicht so fürchterlich wichtig.

    Ich denke mal, dass auch die "Setup-Einfluss-Fraktion" zustimmen wird, wenn ich behaupte, dass die Klangunterschiede zwischen den Saxen meistens nicht sooooo gewaltig sind.
    Zwischen modernen und Vintage-Hörnern mag es allerdings aufgrund der Mensur stärker wahrnehmbare Unterschiede geben.
    Letztlich ist das alles Geschmackssache.


    Viele Grüße,
    Rick
     
  19. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier


    ... womit wir quasi wieder am Anfang der Diskussion sind





    ... das mag nicht nur so sein, sonder sie sind definitiv vorhanden - ohne wenn und aber



    ... und "Hörsache" - die dann auch wieder dem pers. Geschmack unterliegt.

    Rick, ich habe dich hier als sehr erfahrenen und vor allem freundlichen und tolleranten User kennen gelernt. Bei diesem Thema lässt du dich jedoch nicht so recht überzeugen.

    Es wurden ausreichend Fakten zusammengetragen die eindeutig belgen, dass zwischen den einzelnen Saxen Klang-Unterschiede bestehen. Beim erfahrenen Spieler ist der Unterschied geringer, beim Anfänger größer.
    Aber wir haben Unterschiede.

    Ich meine, so viele User und damit Ohren können doch nicht so dermaßen daneben liegen, oder?

    Ich finde, Hans hat es sehr gut auf den Punkt gebracht und gewissermaßen jeder Fraktion damit Genüge getan. Vielleicht sollten wir es dabei belassen und nicht wieder von vorne anfangen. ;-)
     
  20. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Was wiederum bedeutet, dass wenig Erfahrene sich einen besseren Sound kaufen KÖNNEN. :-D ......


    Was bedeutet, dass Erfahrene sich das 1% Verbesserung kaufen WOLLEN.

     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden