Was ist ein Einsteiger Tenor-Sax?

Ähem - ich bin damit glücklich - was anderes brauche ich nicht.
Ich spiele als Soprano immer noch das "einfache" Modell, das ich 2008 gekauft habe, und wurde gerade nach dem Auftritt vor zwei Wochen sehr für mein Spiel damit gelobt.

Und die neuen Alto sowie Tenor habe ich mir aus Spaß gekauft, gebraucht hätte ich sie nicht.
Aber das X-Old sieht einfach spektakulär aus, ein echter Hingucker.

 

Mein 1949er Martin "The Martin" tenor lässt grüßen

Klar gibt es ausgezeichnete Klassiker, aber dann würde ich als Anfänger einen Experten (zB Lehrer) mitnehmen zum probespielen. Da kann man mit einem Yamaha YTS-2xx weniger falsch machen, denke ich (muss man noch immer die Zustand beurteilen lassen).

 

Jetzt mal zurück zu MonKid: In den Kleinanzeigen steht ein schöne System 54 - das ist doch eigentlich genau, was Du suchst, oder? Dass der Lack etwas abblättert, ist eher eine kosmetische Frage. Preis ist in Ordnung.
Mir der längerfristigen Preisstabilität der Taiwanesen gibt's natürlich keine Erfahrung bislang. Falls die den Weg der Japaner nehmen, dürfte es nicht schlecht aussehen. Als ich mein neues Selmer gekauft hab in den 80ern, haben wir auf die Yamaha-Spieler herabgeblickt, deren Instrumente halb so teuer waren (hahaha, asiatische Selmer-Kopien). Die Wertentwicklung der 62er Purple Label (so hießen die damals natürlich noch nicht) relativ zum Kaufpreis war aber dann genauso gut wie bei meinem Selmer. Ich glaube aber, die meisten Leute haben ihre Kannen aber einfach behalten, weil die einen wie die anderen aus der Zeit ziemlich geil sind. Finde ich jedenfalls als saxophonistisches Kind der 80er.

 

"...It was a bad horn! Bad setup, student mouthpiece, student reed, student horn, just bad all around! He played it, and to my ears he sounded just like Sonny Stitt. (Steve Coleman about a lesson with Sonny Stitt)...

Das steht immer unter den posts eines Foristen - ich weiß leider nicht mehr, bei wem.

Und wenn man dann noch weiß, daß gerade einmal 10% des Sounds vom Saxophon selbst abhängig sind, der Rest von Blättchen, Mundstück und v.a. dem Können des Musikers - dann relativiert sich doch manche heiße Diskussion.

 

Das ist in Ricks Signatur.

 

Ich interpretiere das aber auch so: Solange man nicht Sonny Stitt ist, braucht man doch ein g'scheites Horn!
Wenn man schon selbst nicht ordentlich spielen kann, muss wenigstens das Horn halbwegs okay sein.

 

Das Hovrn sollte immer zu 100% funktionieren,egal ob Anfänger oder Profi

 

"It was a great horn! Perfect setup, professional mouthpiece, great reed, pro horn, just great all around! I played it, and to my ears it sounded just like shit" (ich über mich, nachdem ich mich gestern mal wieder aufgenommen hab um meine Forschritte zu kontrollieren).

 

P.S.: Call me Sonny Shit

 

Bei mir wirken Aufnahmen auch immer entnüchternd, aber jedenfalls kann ich davon ausgehen dass es nicht an meinem Sax liegt; der ist nämlich Super. Und mit meiner Klarinette ist es auch so. Schon gut, dann weiß ich wo der Arbeit liegt

 

Ein Einsteiger Tenorsax ist ein Instrument, das gut eingestellt und dicht ist, egal welches Alter und Preisklasse!

 

OK, dann besorge ich mir das billigste aber für mich cool aussehenste Tenor (ein Thoman für ca 500 €) und investiere lieber noch ein bisschen Geld beim Sax-Doc?

 

Wie ich dir schon schrub: Kann sein, dass der das dann ablehnt, was an dem Instrument zu machen.

 

Das finde ich irreführend. Ich würde keinem Einsteiger ein Chu Berry I empfehlen, das einfach mehr Können voraussetzt. Und ich würde auch weder einem Einsteiger noch einen Profi ein (neu gekauftes) 500-Euro-Einweg-Sax empfehlen, bei dem der gutwilligste Saxdoc das Gewackel aus dem Gebälk nicht mehr rauskriegt, sobald mal irgendwas locker sitzt. Ich finde, das ist ähnlich wie bei Fahrrädern. Am billigsten Supermarkt-Rad brauchst Du gar nicht anzufangen mit dem Rumschrauben; wenn während Du vorne noch an der Schraube drehst, fällt hinten schon das Gewinde raus.

 

Ich hab ja auch erst mit Spielen angefangen. Dazu war ich in der Stadt im Fachgeschäft für Blasinstrumente und hab mir eins geliehen. Jedes halbe Jahr kann ich es kostenfrei zum überpfrüfen bringen und beim Kauf werden die Mieten anteilig angerechnet.

Klar gibt es saxophone die cooler aussehen als "schnödes" Gold, aber das sollte wirklich erstmal zweitrangig sein. Es sollte gut funktionieren.

 

Ich muss jetzt doch mal wieder das Beispiel vom Malnovien bringen, lieber @Huuuup und lieber @Sandsax und andere.
Da fängt also jemand die Malerei Öl oder Aquarell) an und fragt: Soll ich mir das preiswerte Einsteigerset 5 Pinsel + 12 Farben mit eventuell haarenden Pinseln und schlecht verlaufenden oder schlecht mischenden Farben oder die erheblich teuere (Semi-)Profi Ausrüstung kaufen?
Womit lernt er/sie leichter?

Cheerio
tmb

 

Letztlich kommt es doch aber gerade zu Anfang auf die Spielbarkeit und Zuverlässigkeit (Klappern, Dichtheit etc) und weniger auf den individuellen „Sound“an.

 

@47tmb

Ich möchte ausdrücklich Deine Sicht unterstützen! Sehe ich genauso.

Die Aussage „Hauptsache dicht und spielbar, egal wie teuer“ finde ich grade für Anfänger überhaupt nicht zielführend.

CzG

Dreas

 

@ppue

Das Weltklang ist so süß dass ich selber schwach werde

Das Einzige auf was ich achten würde ist dass ich das Instrument wieder loskriege. Für mich persönlich war es der größte Fehler meines Lebens irgendwelche obskuren China und Taiwan Hörner zu spielen. Irgendwann reizt man die Grenzen des soundmäßig möglichen aus und will das wieder loswerden. Man wird es aber nicht los. Mein Expression liegt hier immer noch rum. Also so gings zumindest mir...

 

Warum denken so viele als erstes an das Verkaufen?