Was machen "Doubler" aus Saxophon bzw. Klarinette

Gianluigi Trovesi

 

Michel Portal:

 

Na dann will ich auch:
David Murray




Eric Dolphy




Courtney Pine

 

Bassklarinette ist eine andere Geschichte und nicht vergleichbar mit der Sopranklarinette…..

 

Louis Sclavis




Auf die Schnelle kein Stück mit Saxophon gefunden

Paul McCandless




Mulo Francel

 

Du hast doch damit angefangen, Scherzkeks

 

Irgendwo im Netz hatte sich ein namhafter amerikanischer Doubler zu seiner Spielphilosophie geäußert:

Wenn ich Saxofon spiele, dann bin ich Saxofonist.
Wenn ich Klarinette spiele, dann bin ich Klarinettist.
Wenn ich Flöte spiele, dann bin ich Flötist.

Später im Video erzählte er, dass er sich auf den Zweitinstrumenten auf das Wesentliche konzentriert und das übt, was in den BigBands an Techniken gefordert wird.

 

Nicht explizit. Portal spielt im Konzert unterschiedliche Instrumente

 

Ich fände den Vergleich schon interessant, ob es hörbare Unterschiede gibt, ob einer von klarinette auf sax kommt oder umgekehrt. Da ich die wenigsten Künstler kenne,...

 

Welche sind denn deine persönlichen Erfahrungen zum Unterschied zwischen Sopran - und Bassklarinette?

 

Das schon IMHO.
Paquito ist ein Klarinettist, für mich Ken Peplowski auch - am Tenor fällt er IMHO (mit allem Respekt gesagt) gegenüber der Klarinette ab.
Dan Higgins ist ein wahnsinnig toller Sessionmusiker und klingt für mich "artgerecht"- seine Soloprojekte muss ich nicht haben.
Jimmy Giuffre ist ein toller Künstler, für mich aber soundmäßig weder auf Klarinette noch Tenor ein "Vorbild".

 

So höre ich das auch. Bei dem Stück mit Tenor habe ich mehr auf den Gitarristen geachtet. Nicht nur dessen Frisur ist ein Hammer

 

Ist es nicht allgemein anzunehmen, dass die wirklich herausragenden Musiker, die als Klarinettisten bekannt sind, das Saxophon aus dem Grund selbstverständlich aufgegriffen haben, um orchestertauglich zu sein? Auch von Rolf Kühn weiß man, dass er "auch" Saxophon spielte, aber doch in erster Linie wegen der Engagements, die ihm als nur-Klarinettist entgangen wären.

Ich kannte Jimmy G. und Ken P. nur als Klarinettisten.

 

Was mir vor allem auffällt ist, dass jeder dieser Meister einen eigenen Weg geht/gegangen ist. Und ich denke, es bleibt auch uns Amateuren nicht viel anderes übrig, als dass jeder seinen Weg finden muss. Gerne garniert mit reichlich Tipps, aber am Ende muss jeder selbst rausfinden, was für ihn funktioniert und was nicht.

Ich finde die sogenannten Masteclasses auf Youtube immer hoch spannend, was die da alles aus dem Nähkästchen plaudern. Und auch da sieht und hört man so viele verschieden Tipps, die sich gegenseitig widersprechen, ist immer hochgradig lustig.

Natürlich heißt das nicht, dass man von den Großen nichts lernen kann, ganz im Gegenteil, nur universelle Wahrheiten darf man eben nicht unbedingt erwarten.

Gruß,
Otfried

 

Ein paar erste Bemerkungen von mir (noch ohne mir alle Stücke komplett angehört zu haben):

• Ich würde "echte" Doubler (also mit jederzeitigem Wechsel) unterscheiden von Musikern, die zu verschiedenen Zeiten verschiedene Instrumente gespielt haben. So weit ich weiß, hat S. Bechet erst nur Klarinette gespielt und in seinen späteren Jahren nur Sopran (angeblich weils für die Klarinette ansatzmäßig nicht mehr gereicht hat). Auch Eddie Daniels spielt meines Wissens seit Jahren nur mehr Klarinette.
• Ja, Bassklarinette würde ich auch außen vor lassen. Da ist der Unterschied zu Tenorsax gering.
• Einige, die ich hier gehört habe, spielen Klarinette und Saxophon soundmäßig und vom Ansatz sehr ähnlich. Peplowski z.B. wie Stan Getz (enge Lippen, sehr viel Luft, kaum Exkursionen ins hohe Register). Das ist zwar stimmungsvoll, wird der Fähigkeiten der Klarinette aber überhaupt nicht gerecht.

 

Ohne Kommentar…

 

Würdet ihr sagen, dass man klanglich hört, ob jemand mit klarinette angefangen hat bzw klarinette als hauptinstrument spielt, und saxophon als zweitinstrument? Oder umgekehrt?

Ich habe mit klarinette angefangen, 5 jahre ganz gut gespielt, auch in ensables und vor Publikum (weggerannt ist keiner, waren höflich). Nach einer Pause habe ich dann saxophon angefangen. Ich behaupte von mir, dass ich im inneren immer noch auf den klang der klarinette konditioniert bin und unbewusst diesen versuche auf das Saxophon zu übertragen. Vielleicht auch der grund, warum ich Sopran so gar nicht mag und für sopranstimmen lieber zum setzholz greife. Typisch? Oder sind wirkliche Profis in der Lage das zu trennen und jedem Instrument seinen typischen sound zu entlocken?

 

Ich denke es gibt da Stereotypen und gerade im Amateurbereich erfüllen diese viele. Dem Saxophonton des Klarinettisten fehlt Volumen und Edge, dem Klarinettenton des Saxophonisten fehlt Feinheit und Fokus. Das ist nämlich in etwa das, was herauskommt, wenn du den Ansatz unangepasst übernimmst. Je höher du schaust in Sachen Professionalität, desto weniger sichtbar sind diese Stereotypen wohl.

 

wie cool!!! wußte nicht das Art Pepper auch auf der Klarinette zu hören ist!