Weiß jemand, welches Tenorsax Günther Fischer spielt?

Zum Video oben: ja, so klingt Yamaha, anständig, kann man auch wirklich was anfangen damit, und ich bin ja auch happy mit meinem Yamaha TS, gebraucht damals für 1,8.
Aber was am Sonnabend durch die besch... Akustik des Potsdamer Nikolaisaals mit dem Selmer drang, war wirklich drüber, nicht nur wegen des großartigen Spiels Fischers.

 

Den trockenen, gedeckten Sound von Günter Fischer (ich kenne ihn allerdings nicht live) kannst du eigentlich mit jedem Saxophon erreichen: Link-style Kautschuk-Mundstück (z.B. Aizen LS, Philtone Sapphire und 100 andere), gedeckt klingendes Blatt und/oder gedämpft klingende Ligatur. Ob dahinter dann ein Yamaha oder ein Selmer kommt, macht im Vergleich zu der Kombi vorne nur Nuancen aus. Auch wenn das vielleicht schwer zu verstehen ist, kannst du es mir glauben - ich hab genug probiert und verglichen.

 

Okay, ich wollte ja eingangs nur aus purer Neugier wissen, was für ein Teil der spielt. Die Frage wurde mehr als hinreichend beantwortet, zuzüglich der unausgesprochenen, ob die Frage von Bedeutung ist. Danke.

 

Um welches Yamaha handelt es sich? 280er oder 82z?

 

Nein, wirklich, seids mir nicht böse, aber ich wollte wirklich nur aus reiner Neugier wissen, welches Sax der Fischer spielt und weiter nichts.

 

Ich interessiere mich auch manchmal aus purer Neugierde, was wer an Equipment spielt, aber ich muss zugeben, ich würde das hier niemals fragen

Gruß,
Otfried

 

Ich finde es überhaupt nicht verwerflich sich für das Setup von irgendwem zu interessieren.

Das heißt nicht, dass man glaubt mit einem vergleichbaren Equipment ähnlich zu klingen.

Vor vielen Jahren habe ich übrigens mal ein Altsaxophon von der Tochter eines Freundes von Günther Fischer gekauft.
Sie erzählte, es hätte zuvor ihm gehört und er hätte es seinem Freund geschenkt; nun hatte sie es geerbt und konnte selbst nichts damit anfangen.
Ob das stimmt- wer weiß… es ist auf jeden Fall ein gutes Instrument und war trotz der Story preiswert.

 

Der Marken-Hype um Selmer Saxophone kommt ja immer wieder mal auf.
Spielst du kein Selmer, biste nix.
Ist ja völliger Quatsch.

Aber bei anderen Registern ist es wohl auch so, z.B. bei meinen Trompeterkollegen in der Bigband.
Ein junger Aushilfs-Trompeter kam mal mit einer Yamaha-Trompete zur Probe.
Die Bandkollegen spielen aber ausschließlich Schilke oder Bach, alles andere sei Sch… (so ihre Auffassung).
Der Junge spielte aber sehr sehr gut und hatte einen klasse Sound.

Im Übrigen ist die Frage des Thread-Erstellers zu Günther Fischers Setup ja zwischenzeitlich beantwortet (siehe #25).

LG
Mike

 

Siehste, die haben auch keine Ahnung. DIE trompete ist die constellation von conn, bis heute. FE Olds baute ebenfalls sehr gute Instrumente, selbst im einsteigerbereich.... Kanstul ist der lokale Nachfolger... Monette, Getzen...
Bach und Schilke sind vielleicht die bekanntesten..
Und, es gibt viele kleine Manufakturen, die exzellente blechblasinstrumente bauen. Das scheint deutlich einfacher als Saxophone....

 

DIE Trompete ist/war The Martin (Miles Davis, Dizzy Gillespie). Holton auch. Bach ist das Instrument für Klassik…..

 

Sicher ist das Quatsch, wenn man es so versteht, dass man mit anderen Saxophonen generell nichts auf die Pappe bekommt.

Kein Quatsch hingegen ist, dass die Qualität und Beschaffenheit des Instruments durchaus das Resultat des Spielens beeinflusst.

Nun scheint es so zu sein, dass die Beschaffenheit und Klang der Selmer Saxophone sehr viele ambitionierte und leistungsstarke Spieler anspricht. Und ja, das Mark 6 trug zum Selmer Mythos bei.

Ich würde es markenunabhängig formulieren: Mit einem Saxophon ohne guter Qualität und mangelhafter Konzeption bist Du nix!

Ob jemand Selmer, Yamaha, Yanagisawa oder Keilwerth präferiert, hängt von den persönlichen Voraussetzungen und Vorstellungen ab.

Kurzum: Man muss sich auf dem Saxophon zu Hause fühlen.

 

"Das Ende der Geschichte: ich habe das Mark VI dieses Jahr aus Platzgründen wieder verkauft......"
Das nenn ich mal Luxus.....

 

Och … ich brauchte den Platz für die Briefmarkensammlung.

Ist überhaupt kein „Luxus“ - ich bin einfach umgezogen und habe jetzt nur noch halb so viel Wohnfläche.
Mein Yanagisawa liegt mir besser in den Händen, spricht in einigen Bereichen besser an und mir fliegen nicht mehr mitten im Gig die Pearls um die Ohren.

So ein Mark VI ist eben auch nur ein Horn. Und dazu noch ein mittlerweile ziemlich altes.

 

In meiner Peergroup ist das gar nicht mehr so.

Das schon, nicht aber unbedingt der aktuellen Serien, sondern die älteren. Die neuen sind zwar auch gut, aber irgendwie ist der Zauber etwas verflogen und die meisten Leute schauen, was sie woanders für den gleichen Preis bekommen. Und das ist nicht so wenig, z.B. bei Yamaha.

Ich auch nicht. Ich verrate aber jetzt nicht, wegen wem oder warum ich meine Hörner spiele.

Im Gegensatz zu manchen modernen Selmers fand ich die Yamahas, die ich in den letzten Jahren mal von Bekannten ausprobiert habe, eigentlich alle erfrischend wenig brav. Aber das heißt natürlich nichts.
Vielleicht musst du dein Horn mehr schätzen. Das Horn deines Soundidols kannst du aber trotzdem probieren. Nur wenn man ausprobiert und Erfahrung sammelt heißt das ja nicht, dass man hoffnungslos verblendet ist.

 

So nen Saxophon iss ja schon was individuelles…

Dann die Frage ob es was Neues sein soll, oder doch nen altes Vintage…

Bin ja selbst auf der Suche nach nem Alt wieder bei nem Conn gelandet, diesmal halt nen New Wonder II von 1929, da das mir persönlich vom Klang am Besten gefallen hat…

Meinem jazzigen und klassischem Saxophonlehrer, der auf allen Baugrößen mit nem Selmer Mk VI unterwegs iss, war, iss sehr angetan von meiner Wahl…

Fand es übrigens sehr spannend mal bei den Holzbläsern mal die Möglichkeit gehabt zu haben, neben den Conn, nen perfekt generalüberholtes Keilwerth Toneking gegen nen neues SX 90 zu testen…

Fand das Toneking wirklich gut…, die beiden Conn Teile empfand Ick als „Gurken“…

Und dann später wieder bei nem Conn gelandet…

Von daher in der direkten Auswahl wäre es das Toneking geworden…

Denke die bewegen sich ähnlich underrated wie die New Wonder II…

https://www.instagram.com/reel/DCH4J2jt6tB/?igsh=MXJqdmk0MDRjY3kwag==

Mag unbedingt gern mal nen King Super 20 rein aus Interesse anspielen…

 

Ja, z.b durch einen Wechsel vom S-Bogen, das kann extrem viel verändern beim Yamaha.

 

Ich bin Profi. Ich habe als Sopran sowohl ein Selmer als auch ein Yamaha. Rate mal welches ich live deutlich öfters spiele. Lösung: das Yamaha. Es intoniert besser, ist leichter, die Mechanik geht besser und es macht einfach Spaß auf dem Teil zu spielen und das Selmer klingt gut (wobei das Yamaha nicht schlechter klingt, nur anders) ist aber in allen anderen Punkten eher ein Troublemaker. Wäre für mich eine grössere Katastrophe wenn mir das Yamaha abhanden kommen würde.....
Und beim Alto habe ich auch Selmer und Yamaha, ich spiele beide gleich gerne und würde das Yamaha nicht wieder hergeben solange ich noch spielen kann.

 

Das ist doch leicht zu beantworten:
1. die moderne Stradivari
2. das deutsche Böhmsystem
3. Selmconner
4. Yamahagisawa
5. Fendibson

 

Das ist gefährlich, weil man so schnell zu Fehlkäufen neigt.

 

Mein „Fehlkauf“ war 2008 ein Mauriat Influence Tenor.
Ich wollte mein damaliges Mark VI überholen lassen.
Weil es ein sehr stark genutztes Players Horn eines Vorgängers war, wäre das mit gut 1500 Euronen recht teuer geworden.
Der Händler meines Vertrauens bekam fast zeitgleich die ersten Mauriats rein und ich durfte einfach mal reinpusten.
Ich war mächtig beeindruckt!
So tauschte ich mein Mark VI in den „Fehlkauf“.
Habe es nie bereut.
Das Mark VI wurde an eine Kollegin verkauft, die von dem Horn sehr angetan war.

Was Handling und Applikatur angehen, habe ich nicht immer die idealen Teile.
Mein Martin Magna Bari ist etwas unbequem zum Greifen, das Yanagisawa S-800 Sopran hat die alte Kleinfingermechanik und sehr enge Gabelklappen.
Am liebsten ist mir mein King S20 Alt, obwohl das ja verglichen mit modernen Instrumenten auch nicht so ideal ist.
Aber irgendwie komme ich mit allen prima klar, selbst wenn ich wechseln muss, z.B. in meinem Duo Akkordeon und Saxophon, in dem ich Sopran, Alt und Tenor nutze.

Ich bin mit meinem Equipment wirklich sehr glücklich.

LG
Mike