Wer spielt "Vintage Saxophone"? Warum? Wie alt ist der Spieler? Wie lange spielt er?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Dreas, 13.Juli.2015.

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  1. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Gerade sehr passend zum Thema von Tobias Haecker:
    http://saxophonistisches.de/selmer-mark-vi-–-doch-nur-eine-mythos/
    Und ich finde er liegt in großen Teilen ziemlich richtig mit seiner Abhandlung. Das erklärt auch warums den Klang der "Vintage"-Hörner heute so nicht mehr wirklich gibt, weil sich alles nur am Mark VI und somit dem "französischen" Klangideal orientiert. Lesen lohnt sich auf jeden Fall.
     
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  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Gleich zu Beginn des Artikels:

    Da ist Sachlichkeit garantiert....:D
     
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  3. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Für Ravels 'Bolero' (üblicherweise Tenorsax und Sopransax) muss man nicht nach Donaueschingen. :)

    Ansonsten gibt's noch eine nette kleine Übersicht:
    http://www.nemusicpub.com/store/pro...Guide-To-The-Saxophone-Repertoire-1844-2012-/
    (29.000 Werke von 1844 - 2012)
    Die 'L’Arlésienne Suite' von Bizet ist auch noch einigermaßen bekannt.
    Dann hätten wir noch Debussy, Glazunov, Ibert .... wird aber bei uns in der Provinz auch nicht gespielt.

    Liebe Grüße
    Roland
     
  4. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab ja auch nicht behauptet, dass es sonderlich sachlich ist, was es nicht ist.
    Trotzdem lohnt sich Lesen meiner Ansicht nach. Ist mal eine etwas andere Sicht auf den Mark VI-Mythos, man muss dem ja nicht zustimmen. Und es bringt einen Erklärungsversuch, warum es keinen Hersteller vom berühmten "Vintageklang" mehr gibt.
     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Es ist vergleichbar mit der individuellen Äußerung eines Foristen hier....eine Einzelmeinung....nicht repräsentativ...nicht bedeutender...mehr nicht....kann man auch so sehen oder auch nicht....

    CzG

    Dreas
     
  6. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Hm, anscheinend ist in Mannheim und Heidelberg da wenig los ;-) Gerade bei zeitgenössischer "Neuer Musik" gibt es eine Menge für Saxophon. Stellvertretend hier ein Link zu Daniel Kientzy http://www.kientzy.org/a-accueil.php Der spielt übrigens - im Gegensatz zu den Raschèrs - keine Vintage-Saxophone, womit wir wieder glücklich halbwegs beim Thema wären!
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja, die kennt man, sind aber alle schon tot.

    Ich meinte aber zeitgenössische Musik z.B. von Reimann, Rihm, Vasks, Widmann ..., was ich hier so gehört habe.

    LG Helmut
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Juli.2015
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ah, sorry. das 'zeitgenössisch' wohl überlesen ... Zeit für mich fürs Bettchen. :)

    Nee, schon 100 Jahre alte Musik von Schönberg ist den Leuten zu modern ... sowas spielt keiner. Als das 'Schostakowitsch-Jahr' war, hätten wir für das nächste Kobzert von Aachen nach Essen fahren müssen. Wieviele Operetten muss man spielen, bis man einen Schönberg querfinanziert hat?

    Gute Nacht
    Roland
     
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  9. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Klar liegt er Richtig! ;-) Schließlich stammen so ziemlich alle seine Argumente hier aus dem Forum. Man muss sich nur mal die Mühe machen, ältere Beiträge zu lesen!
     
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  10. last

    last Guest

    :thumbsup:

    :)lv:)
     
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  11. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Fast hätte ich es vergessen: vor wenigen Monaten habe ich ein Amato Toneking Jkg The best in the World gekauft. Baujahr kurz nach 1945. Dieses habe ich nach wenigen Wochen wieder verkauft. Grund: Die Ergonomie. Die Mechanik war nicht das Problem. Es ließ sich spielen wie ein modernes Saxophon. Aber wenn ich es im Stehen spielen wollte, Zwang es mich zu einer völlig unbequemen Körperhaltung .

    Das Teil war so konstruiert, dass es beim Spielen seitlich am Körper gehalten werden wollte.

    Gerade vor dem Körper führte schon nach sehr kurzer Zeit zu Verspannungen und Schmerzen im rechten Daumen.

    LG Bernd
     
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  12. Mugger

    Mugger Guest

    Zwei Dinge muss man dem THL zugutehalten:

    Erstens: Er weiß es halt nicht besser, weil Informationen spärlich fließen. (Letzte Mark VI gleich frühe Mark VII z.B.)
    Zweitens: Zu seiner Zeit war die Rechtschreibkorrektur noch nicht erfunden.

    Vielleicht hat er aber auch nur eine Hörschwäche.
    Dass er aus dem asiatischen Raum bezahlt wird halte ich für ein böses Gerücht.

    Cheers, Guenne
     
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  13. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Man kann aber oft was durch kleine Änderungen wesentlich verbessern. Bei meinem King Tenor wurde der nicht verstellbare Haken für den rechten Daumen durch einen von Yangisawa ersetzt, der zudem etwas seitlich nach links versetzt angelötet wurde. Eine Wohltat! Auch der kleine Knopf unter dem Oktavdrücker wurde durch einen großen modernen ersetzt.
     
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also wenn man sich den Saxophon-Kongress in Straßburg anschaut, scheint die Klassik ja eher zu dominieren?
    Für die Hobby-Saxophonisten kann ich es schwer beurteilen, aber was die Profis angeht, gibt es zumindest hier auf der Insel eine komplette Parallelwelt für klassisches Saxophon. Ich frage mich allerdings, wovon die alle leben!

    Zur Statistik: Ich bin 44, spiele seit ein paar Jahren ein Conn 30M von 1942, nachdem es mir zugelaufen ist. Es klang viel besser als mein MK VI, intonierte besser und lag super in der Hand - was will man mehr :) Bariton ist inzwischen auch ein Conn, und mein Alt ist ein King Zephyr. Nur mein Sopran ist "modern". Ich spiele seit 28 Jahren Saxophon.

    LG Juju
     
  15. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @Dreas
    Falls das für deine Statistik von Belang ist:
    Alle Saxophonisten, die ich persönlich kenne und nicht (!) über dieses Forum kennengelernt habe, spielen moderne Saxe (meistens Yamaha) und machen keinen Jazz, sondern Pop, Rock oder Blasmusik, einige ausschließlich Klassik (die spielen alle moderne Selmer).
    so do I: 85% Rock, Pop, blasmusik, 10% Klassik (Projekte meines Dirigenten), 5% Jazz (Stammtisch)
    Mit meinem Altmetall bin ich immer der einzige Vintager, ausser beim Stammtisch.

    zu was soll ich die ganzen Kirchensachen (also das Gotteslobzeug) zählen?
    und ja, es gibt Hobbyblasmusiker, die fast ausschließlich sowas machen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Juli.2015
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  16. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Sorry fürs off topic: Ich stimme Dir zu. Das mag alles möglich sein. Der Aufwand lohnt aber nur, wenn das Instrument in wesentichen Bereichen mindestens genau so gut oder besser ist als das Equipment, das ich bereits habe.
    Und das war nicht der Fall. Selbst wenn ich den Daumenhaken versetzt angelötet hätte und auch die Gurtöse entsprechend versetzt hätte, wäre es nicht wirklich besser geworden. Die Form des S-Bogens ist auch darauf angelegt, das Saxophon seitlich am Körper zu halten. Hätte ich es vor dem Körper spielen wollen, hätte ich es mit dem rechten Daumen in die Höhe drücken müssen und den Kopf unnatürlich weit nach hinten neigen müssen.

    LG Bernd
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Kann mir Dummy wer einmal erklären, oder eine gute Quelle nennen, was nun konkret der wesentliche Unterschied zwischen den "alten" und den "neuen" Applikaturen ist?
     
  18. Bluescat

    Bluescat Schaut öfter mal vorbei

    Dann schließe ich mich hier mal an: ich bin Anfang 40 und spiele ein King Super 20 Alto Baujahr 1953.

    Nach einem Instrument, das zu mir und meiner Klangvorstellung passt, habe ich lange gesucht. Nachdem ich neue und alte Altos im Vergleich angespielt hatte, war sofort klar, dass es ein altes werden muss. Und zwar seltsamerweise, obwohl ich jemand bin, der nicht so wirklich auf Instrumente steht, die heftigere sichtbare "Gebrauchsspuren" aufweisen. Ich habe mir dann zunächst ein Mark VI (190xxx) gekauft, da ich mich aufgrund mangelnder Erfahrung lieber auf den dahingehenden Rat meines damaligen Lehrers verlassen habe, der mir von alten Amis, die mir persönlich vom Klang her besser gefallen haben, abgeraten hat. Allerdings hab ich es recht schnell bereut, meine eigenen Klangvorstellungen aus Unsicherheit zurückgestellt zu haben und bin dann über den Umweg über ein altes Conn Artist aus den 1920ern (104xxx), bei dem ich aber mit der Mechanik nicht so wirklich gut klar kam und ein Conn 6M (319xxx), das ich trotz der Tatsache, dass es irgendwann einmal neu lackiert worden war, sehr gut fand, zu meinem King Super 20 gekommen und damit glücklich geworden.

    Der Grund, warum ich mein King so liebe, ist, dass es neben dem richtig fetten Sound auch eine mir wirklich gut liegende Mechanik hat und zudem gut intoniert. Trotz des eher mächtigen Klangs finde ich das Instrument aber schon auch flexibel. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass ich alte Big Band Musik und den Sound von Hodges und vor allem Cannonball Adderley sehr mag oder auch damit, dass ich zunächst eigentlich gar nicht Alto, sondern Tenor lernen wollte und mir der Klang vieler moderner Altisten einfach zu "spitz" erscheint?

    Viele Grüße
    Kat
     
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  19. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem


    TLH..... :)

    und drittens: er ist sehr produktiv, zumindest was die Menge betrifft......
     
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  20. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Vieles, was TLH dort schreibt, erscheint mir schlüssig. Dass die Mark VI aber deswegen in USA so beliebt waren, weil sie so billig waren, stimmt wohl nicht.
    In der neuesten Ausgabe der Sonic ist eine Übersicht, was die verschiedenen Modelle in den 30er bis 50er Jahren gekostet haben.

    1938: Das Selmer Balanced Action kostete USD 215, das Conn 10M lediglich USD 127.
    1954: Das Selmer Mark VI (goldlackiert) kostete USD 499, das Conn 10M (versilbert) im Jahr 1955 nur USD 384
    1956: Mark VI (glodlackiert) kostete USD 504.

    Vermutlich war es nicht der Preis, der für den Erfolg des Mark VI entscheidend war.

    LG Bernd
     
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