Wie funktioniert Endorsement?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Bereckis, 10.Februar.2023.

  1. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Oder nicht :)
    Bei etlichen Workshops präsentieren Endorser die entsprechenden Marken und erklären Interessenten, warum sie selbst genau dieses Instrument genau dieser Marke spielen. Und im Hintergrund steht das Musikgeschäft, das den Workshop zusammen mit dem Hersteller ausrichtet schon bereit, das Objekt der Begierde auszuhändigen.
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist ok, wenn die Endorser zu dem Produkt stehen.
     
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  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Langsam peinlich finde ich, wenn sich immer dieselben Künstler geradezu inflationär vor gefühlt jeden Karren (Saxophone, Mundstücke, Blattschrauben… am besten auch noch gleichzeitig für verschiedene) spannen lassen.
    Klar, das bringt Geld; die Künstler kann man hierfür nicht verteufeln. Es schreckt in der Aussenwirkung dann aber auch irgendwann vom Produkt ab und konterkariert die Ernsthaftigkeit der Aussagekraft des Endorsements zusätzlich.
    Beispiele für mich sind hierbei Bergonzi, Liebman oder Lakatos.
     
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  4. Holger1964

    Holger1964 Schaut öfter mal vorbei

    Natürlich hat SELMER für seine Mark VI Hörner Werbung gemacht und endorsement gab es schon damals, wenngleich es auch eher Professoren an den Music Colleges und andere waren. Auch klar, das sie damals nicht die Reichweite wie heute hatten, aber beides gab es damals schon. Wenn es alles Sammler wären, wie Du behauptest, dann wären sämtliche Mark VI längst vom Markt und gesammelt werden und worden schon immer nur bestimmte Jahrgänge, oder wie es so schon heißt, die five digits. Der größte Teil des, was heute auf dem Markt ist, taucht immer wieder auf und es sind letztlich Wanderpokale. Niemand hat behauptet, dass es nicht wirklich gute Hörner unter den Mark VI gegeben hätte. Nur die wirst Du heute kaum und wenn dann nur durch Zufall zu Gesicht bekommen. Was ich meinte war, dass damals wie heute und heute schon fast ekstatisch, die Leute auf Mark VI abspritzen, ohne jeden Vergleich und oft genug, ohne das nötige Können, um die Möglichkeiten eines guten Mark VI überhaupt zur Geltung bringen zu können. Sie treiben einfach nur die Preise in eine völlig abstrakte und aberwitzige Höhe und füllen findigen Mark VI Einsammlern, vor allem in den USA die Taschen. Wie gesagt, lange nicht jedes Mark VI war ein Knaller und ab ca. Ende der fünfziger Jahre nahm die qualitative Streuung dramatisch zu. Wer ein wirklich gutes Mark VI sein Eigen nenn darf, kann sich glücklich schätzen und Du tust es ganz offensichtlich, sonst würdest Du Deines nicht schon seit dreißig Jahren spielen
     
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  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja und? So ist der Markt….

    CzG

    Dreas
     
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  6. Holger1964

    Holger1964 Schaut öfter mal vorbei

    Geilste Antwort ever
     
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  7. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    was soll er auch anderes sagen?
    Claus
     
  8. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ich habe nun wirklich keine ahnung, wer was endorsed und warum, wenn ich mal sowas mitkriege, ist das zufall, weil ich die leute halt selber kenne, oder das sonstwie gesagt bekomme. es kann ja aber auch durchaus bei den endorsement prostituierten so sein, wie bei mir. mir ist es egal, was draufsteht, hauptsache es spielt. und sie spielen alle, ob sie nun pmauriassion, yamagua, yanagisagerl, connanball, keilmer, oder einfach nur saxofon heissen.
    wenn jemand dann mit geld winkt...wieso nicht.
    Gibt aber auch sicher Leute, die ganz froh sind, in der artist abteilung von irgendeiner marke aufzutauchen.
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe nicht behauptet, dass alles Sammler wären. Im Gegenteil, ich kenne auch heute noch viele gute junge Musiker, die ein Mark 6 suchen. Auch glaube ich nicht, dass ich durch mein Mark 6 besser oder schlechter spiele. Mein Mark 6 ist das einzige Instrument, dass in den Jahren im Preis steigt. Dies ist mir aber egal, weil ich es wie meine anderen Instrumente vermutlich bis zum Lebensende spielen werde.

    Ich liebe auch mein Ref 54 Alt und mein Yanagisawa Sopran. Mein Thomann Sopranino und auch mein Weltklang sind ok, weil ich diese fast nicht spiele. Beim Bari habe ich die Hoffnung, dass ich mal ein mechanisch besseres Instrument finde und es dann ersetze. Vielleicht spiele ich dann mehr Bari? Vermutlich ist dies aber ein Hirngespinst, weil ich zu wenig Zeit habe, alle Instrumente genügend zu spielen.

    Diesen von dir beschriebenen Hype kenne ich auch. Mein Mark 6 war versilbert und dass es für mich gut ist, habe ich einige Zeit später begriffen. Mein vorheriges SA II (Goldlack) war nicht schlechter sondern anders.
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meinerseits war dies nicht wertend gemeint. Er hatte mich gut beraten.
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ich find‘s halt bedenklich, wenn Musiker sich als Markenbotschafter verpflichten lassen, für die Marke bei Verkaufsveranstaltungen aktiv sind, dafür Geld bekommen….

    ….und auf eigenen Konzerten dann ein anderes Instrument spielen.

    Das beschädigt nicht nur das Image des Herstellers, sondern auch das des Musikers (wie hier schon zu lesen war…“er prostituiert sich“…)

    Ich verstehe nicht, wie Hersteller solche Verträge abschließen.

    Und sollten die Musiker, trotz Verpflichtung die Marke zu spielen, es nicht machen, würde ich sie hochkantig mit einer Schadensersatzklage rausschmeißen.

    CzG

    Dreas
     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Die Spieler bekommen doch kein Geld, dass sie das machen. Also entweder sie mögen das Produkt wirklich oder sie haben nichts davon.
    Am lukrativsten sind die Reed Deals, denn das macht schon was aus, ob man einfach ein neues Paket Reeds mehrmals im Jahr bestellen kann und nichts dafür bezahlen muss….
    LG Juju
     
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  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nanu, wie kommst Du denn darauf?

    Natürlich bekommen die Geld. Je nach Vertrag und Position des Musikers ist das monatlich schon relevant.

    Ich kenne da genaue Beträge.

    CzG

    Dreas
     
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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    :lol:
     
  15. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Ah, interessant! Camille Thurman, die "neue" Tenorsaxophonistin bei Wynton Marsalis, ist Endorser(in) für d'Addario.
    Link: "https://www.daddario.com/artists/woodwinds/camille_thurman/"
    Gruß
    Klaus
     
  16. MathieuR

    MathieuR Kann einfach nicht wegbleiben


    Naja, aber ist das nicht ganz normales Business und durchaus legitim damit Geld zu verdienen, wenn man es angeboten bekommt?
    Und ich denke, ein Endverbraucher / potenzieller Käufer wird schon wissen, dass es sich eben um einen „Markenbotschafter“ handelt.

    Ich bin mir sicher, dass auch nicht jeder Audi-Verkäufer privat Audi fährt, ein Verkäufer eines Fertighausanbieters wird auch nicht zwingend in einem solchen wohnen und Thomas Gottschalk wird auch während seiner Zeit als Haribo Testimonial mal Trolli Süßigkeiten gegessen haben.
    Meine persönliche Meinung ist, dass das, wie in jeder anderen Branche auch, dazugehört.
     
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Aber sicher! VW Konzern wird noch akzeptiert. BMW oder Mercedes ist problematisch.

    Wenn er ein Fertighaus baut, schon….

    Vorschreiben kannst Du es nicht, aber gern gesehen wird es nicht.

    Thomas Gottschalk ist eine andere Nummer.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2023
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  18. Rick

    Rick Experte

    Nö, ich habe keinen Vertrag und auch sonst nichts unterschrieben. Wir haben lediglich eine mündliche Vereinbarung, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Ich DARF die Instrumente loben und in Videos vorstellen, muss das allerdings nicht und bekomme dafür auch kein Geld. Allerdings werden entsprechende Clips auf der Marken-Website verlinkt, was mir Clicks einbringen und meine Bekanntheit in der Szene steigern kann.

    Angefangen hat alles damit, dass ich 2007 mitbekommen habe, dass ein Bekannter diese Marke vertreibt. Ich habe ihn darum gebeten, mich mal ein paar Modelle anspielen zu lassen, und war vom Preis-Leistungs-Verhältnis angenehm überrascht. Dann redeten wir darüber, wie man die ehemalige Billigmarke dem Qualitätsniveau entsprechend bekannt machen könnte, weil die meisten Musikgeschäfte diese Saxe immer noch als "Billigheimer" anboten, teilweise sogar als Kontrast einsetzten: "Für Einsteiger haben wir diese, die sind ganz okay, aber nichts Besonderes. RICHTIGE Saxofone finden Sie dort drüben, die sind natürlich teurer..." :rolleyes:

    Da ich als "Robin-Hood-Typ" prinzipiell auf der Seite der "Underdogs" stehe und mir die beiden Importeure sehr sympathisch waren, verabredeten wir 2008, dass ich mir jeweils ein Tenor, Alto und Soprano aus dem Angebot aussuchen durfte, wofür ich einen deutlich geringeren Preis zahlen musste und diese erstmal einige Zeit ausschließlich spielen würde. Wenn ich dann immer noch von der Qualität überzeugt wäre, würde ich sie auf YouTube präsentieren, weitere Modelle und Zubehör testen und vorstellen.
    Später kamen noch Texte für die Website, den damaligen Katalog sowie Auftritte auf der Musikmesse hinzu, außerdem war ich Moderator des einschlägigen Internet-Forums, wo ich überwiegend Fragen zu den Produkten beantwortete. Für all das bekam ich keinen Cent Bezahlung, stattdessen ein "Rundum-Sorglos-Paket", das ich jedoch nur äußerst wenig in Anspruch genommen habe - weil bis auf gelegentliche Polsterwechsel nie irgendwas zu machen war.
    (Deshalb bin ich auch immer wieder überrascht, wenn manche Saxer und sogar Sax-Docs da pauschal von "minderer Qualität" oder "offensichtlichen Herstellungsmängeln" schwadronieren...)

    Vorbehaltlich aller gebotenen Subjektivität stehe ich weiterhin zu "meiner Marke", ich bin in den vergangenen 15 Jahren weder enttäuscht worden noch war ich in Versuchung, "fremd zu gehen".
    Wenn das jemals so käme, dann würde ich auch keine Werbung mehr dafür machen.
    Aber ich rechne damit, dass eher die Marke verschwindet, denn die "Jungs" sind inzwischen beide im Rentenalter und ziehen sich allmählich aus dem Geschäft zurück.

    Wie es dann mit der Markenzukunft aussieht und ob mögliche Nachfolger gleichermaßen auf gute Qualität pochen werden, wie es die beiden in den 20 Jahren ihres Wirkens mit der Marke gemacht haben, oder ob sie dann wieder zum "Billigheimer" wird, wo sie in den 1990ern gestartet ist, bleibt abzuwarten.
    Der Hersteller in Taiwan kann alles anbieten, von Ramsch bis erste Sahne, das minderwertige Zeug lassen sie einfach in der VR China anfertigen.
    Das wird allerdings derzeit (noch) nicht als "Expression" vertrieben. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2023
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  19. Holger1964

    Holger1964 Schaut öfter mal vorbei

    Natürlich ist das legitim, aber man sollte schon hinter dem Produkt stehen, welches man bewirbt. Wobei es für mich auch immer darauf ankommt, wie man etwas bewirbt. Wenn also beispielsweise ein Bekannter Saxophonist ein Schüler- oder Einsteigerinstrument bewirbt, weil es in seinen/ihren Augen eben genau für diesen Zweck gut geeignet ist, dann finde ich es okay, wenn es denn wirklich ehrlich gemeint ist. Käme nie auf die Idee von diesem Musiker erwarten, selbst ein Einsteiger- oder Schülerinstrument zu spielen. Lobt er aber Marke XY, mit dem Modell ***, als das Killerhorn schlechthin, dann würde ich schon erwarten, in Hinblick auf die Glaubwürdigkeit, dass er/sie auch selbst dieses Modell spielt. Es kommt also schon immer darauf an, wie man etwas bewirbt.
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Es ist halt wie immer und überall: Glaubwürdigkeit ist der Bringer. :)
     
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