Wie groß ist Euer "Repertoire"?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 26.Juli.2018.

  1. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ehh..unfallfrei ist ja noch lange nicht alles.
    Man kann unfallfrei vortragen und trotzdem ist es langweilig und es springt kein Funke. Andererseits trägt man nicht unfallfrei vor, aber die Gruppe kommt an beim Publikum. Was ist jetzt "besser" ?
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @antonio

    So ist es!

    Auch Profis spielen nicht immer „unfallfrei“, ob Doldinger, Diana Krall, auch Madonna, um nur ein par Beispiele zu nennen, habe ich im Konzert nicht komplett „unfallfrei“ erlebt.

    CzG

    Dreas
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und dann gibt es Zuhörer, die hören nicht mal ob Jemand einen Viertelton daneben liegt und es toll finden auch wenn es vollkommen schräg ist. Dann finden es die Leute auch nüchtern anders, als wenn Alkohol fliesst oder wenn Jazz gespielt wird das Publikum lieber Schlager mag............Publikum ist da nicht immer das was deutlich zeigt wie gut oder mitreissend eine Performance ist.
     
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  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Unter Voraussetzung einer "null Fehler Toleranz" muss ich meine ursprüngliche Angabe korrigieren.

    Der neue Wert ist jetzt: Null

    Ich bewundere neidlos jeden, dem das gelingt.
    :sensatio:

    Leider kann ich mich nicht darauf verlassen, dass ich irgend ein Stück "ad hoc" verlässlich und zu 100% sauber abliefere. Ich kann mich leider auch nicht darauf verlassen, dass mir das nach langem Üben bei einem x-beliebigen Stück gelingt. Selbst bei einfachen Stücken, die ich gefühlt schon 1000x gespielt habe, muss ich immer damit rechnen, dass beim nächsten Lauf spontan irgend eines der erwähnten Probleme auftritt.

    Aber ich bin auch nur ein spätberufener Freizeitbläser, kein Musiker. Ich habe mein persönliches "gut genug" gefunden und solange es für meine Mitmusiker/innen und das Publikum ausreichend ist, finde ich damit meinen Frieden. Besser geht immer. Und es wird auch immer noch besser. DEN Status werde ich aber in diesem Leben nicht mehr erreichen.

    Ich fürchte allerdings, dass das nach der strengen Definition eine Privat Diskussion einiger weniger Profis werden wird, wenn dieser Maßstab gleichmäßig auf alle angewandt wird. Das schränkt die Nützlichkeit der Angaben zur Ausgangsfrage vermutlich ein.
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es geht doch nicht um 100 %. Aber die Fehlertoleranz ist schon sehr unterscheidlich und in Bezug darauf was Jemand als unfallfrei bezeichnen würde. Ich halte 100% für nicht durchführbar und nicht wünschenswert aber man sollte sich da auch etwas kritischer mit seinem Können betrachten, wenn es um die Performancefähigkeit bezüglich eines Stücks geht. Miese Intonation, miese Time und beim Improvisieren aus Versehen öfters voll daneben langen ist in meinen Augen nicht mal in der Nähe von unfallfrei.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Juli.2018
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  6. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    stimmt. letzten dezember im -passport- konzert in der kölner philharmonie, ist er fies gestolpert und hat sie fast hingelegt...
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    So unterschiedlich eben auch das persönliche Können und damit auch die persönliche Sicht auf die Leistung ist. Wenn ich mit meiner Performance total zufrieden bin (was eigentlich kaum mal vor kommt), würdest Du vermutlich im Stillen die Augen rollen und ein leises "OMG, was für ein Mist" flüstern. Und Du hättest damit wahrscheinlich total Recht. Am objektiv Möglichen gemessen ist das einfach Mist.

    Es heißt doch - je besser man selber ist, desto mehr Feinheiten stören einen. Aus meiner Position heraus bin ich oft von einer Vorführung restlos begeistert, bei der andere jede Menge auszusetzen haben. Einfach aus der Erkenntnis, wie viel besser das ist, als ich jemals zusammen bringen werde. Und je länger ich daran übe, desto stärker fällt mir die Leistung auf, die andere bringen. Trotz möglicher kleiner Schönheitsfehler.

    Das Wort heißt glaube ich "Demut".

    "Wir hier unten" sind mit der Performance meist schon zufrieden, wenn das Publikum nicht mitten im Stück weg läuft. Wenn sie beim nächsten Mal wieder kommen, war es definitiv OK.

    Im Klassik TOTM war ich mit meiner Pavane eigentlich ganz zufrieden. Das war nach meiner Einschätzung "halbwegs unfallfrei", wenn auch nicht "ad hoc". ppue hat mich gleich wieder runter geholt und mir meine Intonations-Probleme aufgezeigt. Gut so. An der Wirklichkeit wieder neu justieren. Genau dazu ist das TOTM ja auch gedacht. Weiter üben und beim nächsten Mal besser machen.
     
  8. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Mich würde es mal interessieren, wie viele Stücke jemand auf Zuruf auswendig spielen und einigermaßen dazu "unfallfrei" improvisieren könnte, also klassisch wie bei einer Jam-Session.
     
  9. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Also bei mir geht das in Richtung null......leider.
     
  10. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Einen Haufen! :D
     
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  11. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir ist es derzeit auch null, aber ich habe ja auch gerade erst wieder angefangen. Ich habe derzeit einige aha-Momente im Theorie Selbststudium, doch diese aufs Horn zu übertragen wird lange dauern. Naja, mich hetzt ja keiner. Und dabei möchte ich auch Standards auswendig lernen. Langsam bzw. ohne Druck.
     
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Aufnahmen / Recordings derz. Stand: 364
    Bei YouTube: 350

    Hat aber nichts zu sagen, das ist kein Repertoir.....das sind halt praktische Übungseinheiten direkt mit Titeln (jede Woche mind. einen), weil nur das mir Spass macht.

    Als einsamer Einzelkämpfer darf man das :)

    Gr Wuffy
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Die Frage war ja nicht, wieviel man schon gespielt hat.

    M.a.W. könntest Du die 364 Stücke ohne großen Aufwand jederzeit wieder präsentabel einspielen, vorführen?

    CzG

    Dreas
     
  14. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    Etwa 10 Standards,Thema und Changes, einigermaßen unfallfrei auswendig. Das trennt die Spreu vom Weizen... Herb Geller zB hatte so ungefähr 400 Nummern drauf...
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das wird sehr unterschiedlich sein, je nach Formation.

    In unserer Big Band haben wir eine Notenmappe mit ca. 200 Stücken. Bis auf ein paar kann ich meine Stimme (1. Tenorsax) davon - samt notierten Soli - jederzeit vom Blatt spielen.

    Genauso ist es beim sinfonischen Blasorchester (1. Klarinette), auch etwa 200 Stücke.

    Früher war ich bei anderen Orchestern, auch ein paar hundert Stücke. Die kann ich sicher auch immer noch spielen, wenn ich die Noten vor mir habe.

    Solistisch habe ich kaum Auftrittsmöglichkeiten. Ich habe mir aber (zum Spass) mit Tenorsax und Klarinette ein gewisses Repertoire zusammengestellt, das ich bei Bedarf (mit Playalong) spielen könnte. Sind so etwa 50 Stücke.

    Mit einem kleinen Klarinettenensemble sind wir gerade dabei, ein Repertoire zu erarbeiten. Momentan ca. 10 Stücke, Ziel wäre eine Aufführungsdauer von 1 Stunde. Da sieht man aber schon das Dilemma zwischen "Qualität" und "Quantität". Einige wollen sehr anspruchsvolle Stücke einproben. Die einfacheren, billigen, sind ihnen nicht gut genug ...
     
  16. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    Ich betrachte nur Stücke, die ich bequem! auswendig spielen kann als Repertoire.

    Das wären so 35 Standarts von Blue Monk zu Have you met Miss Jones.

    Standarts raushören, auswendig lernen und das improvisatorische Ergründen der Akkordverbindungen ist mühselig und zeitaufwendig

    ... Bescheiden aber wahr.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16.August.2018
    Bereckis, Juju und saxhornet gefällt das.
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Notierte oder zumindest festgelegte Rollen, in die man in Big Band, Orchester, Combo, Rockband, etc. schlüpft?
    - um die 40, auffrischbar auf um die 200.

    Ohne Lead-Sheet auf dem Instrument kontrollierbares "Session-Repertoire", mit Kenntnis und Verständnis von Tonart, Melodie, Changes, evtl.Text?
    - ehrlicherweise vielleicht 10 (+ 100 mit Rissen, Lücken, Fehlern und Leerzeichen).

    Sehr variable Zahlen, hängen für mich ganz stark vom jeweiligen Gebrauch in der letzten Zeit ab.
    "Unfallfreiheit" halte ich für eine unscharf definierte Eigenschaft, die sich irgendwie aus der Summe der subjektiven Wahrnehmungen von Publikum, Mitspielern und einem selbst errechnet...
     
  18. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    also, Jamsession auf Zuruf.
    Ich spiele (über) Akkorde leidlich vom Blatt, wenn ich nur solieren muß und Noten da sind, irealbook zB., da geht schon eine Menge. Bis Medium up ein paar Hundert.
    Auswendig, auch in verschiedenen Tonarten (nicht unbedingt mit Melodie in anderen Tonarten, zB bei Sängerbegleitung) vielleicht 50 bis 100.



    https://swing-jazz-berlin.de/
     
  19. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Bei Phil Woods waren es, meine ich, über 1000. Das hört man, vor allem beim jungen Phil Woods, den ich extrem gern höre, welcher gefühlt täglich ein neues Stück des American Songbook aufgenommen haben muss bei all den aufnahmen.

    Sonny Stitt wäre auch ein Kandidat in dieser Kategorie. Technisch-virtuos ein Monster und mit einem riesigen Repertoire bewaffnet.

    Ich müsste nochmal in den entsprechenden Biographien und Studien für genaue Zahlen nachschauen.

    Ein großes Repertoire und eine perfekte Beherrschung des Instruments müssen aber nicht zwangsläufig mit musikalischem Genie einhergehen und umgekehrt.


    Bei den Studioaufnahmen Charlie Parkers finden wir z.B. ganz überwiegend (in der berühmten Owens-Dissertation waren, meine ich von an die 70% die Rede) Rhythm Changes und Blues vor, ein paar netten Ausnahmen wie How High The Moon, Groovin High, Bebop oder Night In Tunisia oder Cherokee fallen da weniger stark ins Gewicht.
    Es ist allerdings beeindruckend, wie viele Aufnahmen Bird von nur zwei Songs gemacht hat, selbst, wenn man sich eingesteht, dass er teilweise die Changes abwandelt (Chichi oder Blues for Alice haben keine reinen Blues-Changes, bei den Rhythm Changes kommen vor allem in den A-Teilen mitunter verschiedene Changes vor).
    Die Tonarten sind auch schnell erschöpft, fast immer sind wir in (gegriffen) A-, D-, G-, C- oder F-Dur unterwegs.
    Vor allem haben wir es bei Parker fast immer mit 4/4-Takt und AABA-Songform zu tun, so wie auch bei etlichen seiner Zeitgenossen und Vorgänger, die trotzdem alle ihre individuelle Stimme fanden.

    Dass Parker noch zich andere Stücke bedienen und auch sehr schnell neue Stücke lernen sowie in allen Tonarten spielen konnte, ist klar, wenn man sich die Live-Mitschnitte seiner anhört.

    Vielleicht demonstriert gerade sein sehr begrenztes Studio-Repertoire seine Kreativität?

    Oder es gibt Kunde einer von Problemen geplagten Person, die keine Zeit hatte, Bandproben abzuhalten und daher den Mitmusikern im Studio immer Changes gab, die diese im Schlaf spielen konnten?

    Ich belebe diesen Thread jedenfalls einfach einmal wieder, er scheint mir recht spannend.

    Bei mir sind es wohl so um die 30 Stücke, schätze ich aus dem Bauch, die gut abrufbar für Jamsessions im Hinterkopf lagern, jeweils in 2-3 Tonarten, auch abhängig von Komplexität und Tempo.

    Das ist tatsächlich nicht viel, vor allem für einen angehenden Studenten, und daran wird zu arbeiten sein. Allerdings habe ich während des letzten Jahres gemerkt, dass sich die Changes mit jedem transkribierten Solo und jeder geübten Tonleiter schneller heraushören und ins Gedächtnis aufnehmen lassen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10.Januar.2024
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Keins!:cool:
     
    Matthias Wendt gefällt das.
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