Wie ist das eigentlich mit der GEMA

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von giuseppe, 23.März.2025.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Aber es hat dir keine konkrete Quelle benennen können.

    Ich kann mich aber erinnern, dass @Rick vor vielen Jahren diesen Fall mal hier im Forum geschildert hatte.

    Ich habe Perplexity erneut mit dem identischen Text gefragt und eine gegensätzliche Antwort (ja) bekommen. Darauf habe ich gefragt: Ob es wirklich so wäre...

    Neue Antwort:

    Ich entschuldige mich für die Verwirrung in meiner vorherigen Antwort. Nach genauerer Prüfung der aktuellen Informationen muss ich meine vorherige Aussage korrigieren.

    Die Situation ist tatsächlich anders, als ich zuvor dargestellt habe:

    1. GEMA-freie Musik ist grundsätzlich von GEMA-Gebühren befreit, unabhängig davon, wer sie aufführt.
    2. GEMA-freie Musik bezieht sich auf Werke, deren Urheber nicht Mitglied der GEMA sind oder deren Urheberrechtsschutz abgelaufen ist (70 Jahre nach dem Tod des Urhebers).
    3. Wenn ein Ensemble GEMA-freie Musik spielt, müssen keine GEMA-Gebühren gezahlt werden, auch wenn einige oder alle Musiker GEMA-Mitglieder sind.
    4. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Veranstaltung dennoch bei der GEMA angemeldet werden sollte, auch wenn nur GEMA-freie Musik gespielt wird. Dies dient der Dokumentation und Überprüfung.
    5. In einigen Fällen kann es sein, dass für die Nutzung GEMA-freier Musik direkt mit dem Urheber eine Lizenzvereinbarung getroffen werden muss, die möglicherweise kostenpflichtig ist.
    Es ist also nicht korrekt, dass GEMA-Gebühren fällig werden, nur weil ein GEMA-Mitglied im Ensemble spielt. Die entscheidende Frage ist, ob die aufgeführte Musik selbst GEMA-frei ist oder nicht.


    Die Frage nach der konkreten Quelle:

    Ja, es gibt eine konkrete Quelle zu diesem Thema. Die GEMA selbst gibt auf ihrer offiziellen Website eine klare Antwort auf die Frage, ob GEMA-freie Musik angemeldet werden muss:

    "Ja, auch GEMA freie bzw. gemafreie Musik müssen Sie bei uns anmelden. Nur durch Ihre Anmeldung können wir ihre gespielten Titel prüfen."

    Diese Aussage bestätigt, dass auch bei der Nutzung von GEMA-freier Musik eine Anmeldung bei der GEMA erforderlich ist. Dies dient dazu, dass die GEMA die gespielten Titel überprüfen kann, um sicherzustellen, dass tatsächlich nur GEMA-freie Musik verwendet wurde.

    Es ist wichtig zu beachten, dass diese Anmeldepflicht nicht bedeutet, dass für GEMA-freie Musik Gebühren gezahlt werden müssen. Sie dient lediglich der Kontrolle und Dokumentation der genutzten Musik.


    Dies ist übrigens die gleiche Logik, die für selber produzierte gema-freie CDs gilt...

    Meine Erfahrung ist, dass Aussagen der KI meinerseits hinterfragt werden müssen, um eine gesicherte Aussage zu bekommen.

    Bei Menschen ist dies ja ähnlich.
     
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  2. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Es gibt auf der Gema HP eine KI "Melody" https://www.gema.de/de/die-gema/das-wichtigste-zu-den-gema-gebuehren
    Die schreibt: "Nein, das ist nicht korrekt. Wenn ein Ensemble ausschließlich GEMA-freie Musik spielt, muss keine GEMA-Gebühr gezahlt werden, unabhängig davon, ob ein Musiker des Ensembles GEMA Mitglied ist oder nicht. GEMA-freie Musik ist Musik, deren Urheber entweder nicht von der GEMA vertreten werden oder deren Urheberrechte abgelaufen sind (z. B. Werke von Komponisten, die seit mindestens 70 Jahren verstorben sind). . . . "

    Ich lag also falsch, sorry. Vorausgesetzt, die KI halluziniert nicht :).
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Daran sehen wir, dass die KI bei vernünftiger Anwendung sehr sinnvoll sein kann...
     
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  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Logischerweise

    Mag sein, jedenfalls aber haben die Gema und ihr Chef Verantwortung für die Musikkultur. Dadurch das ihr Handeln zugunsten ihrer Klientel, also den Komponisten erhebliche Auswirkungen hat auf die damit direkt oder indirekt verbundenen anderen Interessengruppen, also insbesondere Musiker. Und diese Auswirkungen sind zT nicht positiv, gelinde ausgedrückt.
     
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  5. rbur

    rbur Mod

    Richtig, letztlich sorgt sie dafür, dass die Komponisten komponieren können und Musiker was zum Spielen haben.
     
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  6. rbur

    rbur Mod

    Insbesondere bei rechtlichen Fragen. Die KI hat schließlich auch alle Falschinformationen und Meinungen gelernt, die im Internet kursieren.

    Bei all dem KI-Gehype wird gerne vergessen, dass es auch Stellen im Internet gibt wo man einfach nachschauen kann.
    ZB bei der GEMA oder im Urheberrechtsgesetz.
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Die KI kann dir aber auch helfen, die richtigen Quellen zu finden.
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Natürlich sind sie das. Die anteilige Vergütung von Komponisten habe ich nicht zur Disposition gestellt. Ich unterstütze den Auftrag der GEMA und wollte versuchen, mit dem Thread hier etwas Licht ins Dunkel bringen. Der Ruf der GEMA ist ja unter Musikern und Veranstaltern etwas durchwachsen und ich kann nicht abschließend beurteilen, ob das gerechtfertigt ist oder nicht.

    Ich habe tatsächlich Schwierigkeiten zu glauben, dass meine Ansicht (die mehr ein aktiver Prozess im Fluss ist als eine gefestigte Meinung), schwierig zu verstehen ist.

    Der Ausgangspunkt hier waren die allgemeine Klage, dass der Live-Betrieb in vielen Bereichen verkümmert, und man hört immer wieder, dass gestiegene GEMA-Abgaben einer der Gründe sind, warum knappe Rechnungen im Low-Budget-Bereich nicht mehr aufgehen. Ich habe ein Non-Profit-Beispiel vorgerechnet, wo die Abgabe aus meiner Sicht schon eine Auswirkung auf die Machbarkeit einer Veranstaltung haben kann und bei der die GEMA mehr bekäme als z.B. die Interpreten, weil dies nicht in die Rechnung fällt.

    Ich hatte gehofft, dass dieser Thread eben zur Beitragshöhe in verschiedenen Situationen informativ sein könnte, Erklärungen liefert, vielleicht auch falsche Gerüchte aus der Welt räumt. Leider kommt da bisher nichts.

    Ich bekomme den Eindruck, dass manche lieber komplett auf GEMA-Einnahmen verzichten würden (keine Veranstaltung) als eine Diskussion über die Höhe der Beiträge in verschiedenen Situationen zuzulassen. Und ich gebe zu, es fällt mir schwer, mich von dieser Wahrnehmung nicht beeinflussen zu lassen. Ich bleibe trotzdem flexibel. Vielleicht kommt ja zufällig jemand von der GEMA vorbei und erklärt, wie die Berechnungssysteme funktionieren, wo die Stärken und Schwächen sind und warum man sich so entschieden hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.März.2025
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn ich den Rechner bemühe, party o. fest o. etc., Livemusik, kein Eintritt, geschlossener Raum, nur geladene Leute, kostet das GEMA lt Rechner. Wo ist da jetzt der Unterschied zur privaten Veranstaltung? Wo wähle ich die aus?
     
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  10. rbur

    rbur Mod

    Du wählst die private Veranstaltung überhaupt nicht aus, weil sich die GEMA da schlichtweg nicht dafür interessiert.
     
  11. scenarnick

    scenarnick Admin

    Das allerdings ist auf der GEMA Seite nicht offensichtlich. Ich hatte mich auch gewundert, dass eine Party kosten soll.
     
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  12. rbur

    rbur Mod

    also ich finde das schon offensichtlich

    [​IMG]

    Wenn man natürlich voraussetzt, dass Partys immer privat sind, dann schon. Aber warum sollte es keine öffentlichen Partys geben?
     
  13. rbur

    rbur Mod

    also ich dachte eigentlich schon, dass ich einiges an falschen Gerüchten aus dem Weg geräumt hätte?
     
  14. scenarnick

    scenarnick Admin

    Dann "geh mal" auf eine beliebige Suchmaschine, die Dich direkt zu dem Link aus Post #2 bringt. Dort ist das eben nicht mehr sichtbar und damit leider verwirrend.
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nimm mal 10€ eintritt... Vorher hinsetzen
     
  16. rbur

    rbur Mod

    upload_2025-3-24_10-5-50.png
     
  17. rbur

    rbur Mod

    Alle möglichen Leute versuchen ihre öffentlichen Veranstaltungen so hinzudrehen, dass die privat sind, und ihr geht davon aus dass ein Privatmensch für die zehn Nasen in seinem Partykeller eine GEMA Anmeldung machen will?
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mmh. Ich lese es vielleicht alles noch mal nach. Für mich hast du die Frage, ob eine bestimmte Gebühr in der Höhe angemessen ist, damit beantwortet, dass Komponisten für ihren Beitrag zu vergüten sind, d.h. ausweichend. Und du hast wiederholt mit dem Gewinn einer Veranstaltung argumentiert, der aber gar nicht in die Rechnung fließt, das wiederum mit dem potentiellen Gewinn von Dritt- und Viertparteien erklärt, die vielleicht als Dienstleister bei einer Veranstaltung eingekauft werden.
    Ich schließe nicht aus, dass du Recht hast, mit allem was du sagst. Bezüglich meiner Fragen bin ich aber nur bisschen schlauer.

    Was ist denn dein Verhältnis zur GEMA, deren Vorgehen du hier so bedingungslos verteidigst? Hast du dort Funktionen inne oder gewisse Einblicke?
     
  19. rbur

    rbur Mod

    Ich mache Musik. Hobbymäßig. Dafür nutze ich Leistungen von Komponisten, die mir keine Musik zur Verfügung stellen würden, wenn ich sie nicht dafür bezahle. Zur Finanzierung des Musikmachens veranstalte ich kommerzielle Feste, die wesentlich weniger Besucher hätten wenn da keine Musik wäre. Auch hier bin ich auf die Leistungen von Komponisten angewiesen.

    Einblicke habe ich, weil ich versuche zu verstehen für was das ganze gut ist und mich entsprechend einlese.
    Ein ganz gutes Vorgehen dabei ist, sich in die Situation des Anderen zu versetzen.
    Insbesondere wenn man selbst irgendwas arbeitet und dafür auch Geld haben will. Ich arbeite im Krankenhaus. Trotzdem wollen wir hier ein ordentliches Gehalt haben, auch wenn Leben retten eine geile Sache ist.
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe privat 200 Leute angesetzt. Bei dieser Größe (50+) geht die GEMA pauschal von einer kommerziellen Veranstaltung aus. Erst, wenn ich einen Nachweis führe, dass ein besonderer Anlaß besteht, und dieser von der GEMA anerkannt wird, dann fallen die Gebühren weg. Also mal eben privat 200 Leute zu sich einladen mit Musik ist nicht automatisch privat.

    @Moritz.M
    Ich habe gerade gesehen, dass es für euch ggf eine Sonderregelung gibt.
    https://www.gema.de/de/musiknutzer/tarifuebersicht/tarif-u-st
    Danach wäre es möglich über die tatsächliche Besucherzahl zu gehen und nicht der geschätzten (1,5 pr qm). Ich sehe da allerdings keinen Gebührsatz für den Fall. Falls das linear ginge wäre das ca 1/7 für euch. Kostenfrei wird es aber nicht. Ihr müsst aber eine kulturveranstaltung nachweisen und die tatsächliche Besucherzahl. Letzteres kostet aber auch bzw bedeutet Aufwand. Alternativ könnte man die Livemusik auf eine kleinere Fläche begrenzen (das sehe ich hier öfter, dass ein Bereich um die livemusik mit sichtschutzzäunen abgesperrt ist. Kann natürlich der Sicherheit geschuldet sein wg zugangskontrolle, oder...). Es gibt schon Möglichkeiten.
     
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