Wie lange ist man Anfänger?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Sexy, 12.Mai.2010.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    sondern? Vor allem in dem Fall, dass es einer vom Blatt spielen kann? Kann der immer noch Anfänger sein, und ja, unter welchen Umständen?
     
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  2. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Das nicht unbedingt, aber schon allein die Dauer die ich dafür brauche läßt mich schon kein Anfänger mehr sein. Jedenfalls nach meiner Definition was Anfänger (am Anfang stehend) bedeutet.
     
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  3. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Was aber ja nicht heißt das man fertig ist mit Lernen. Dann dürfte man sich wohl als Genie bezeichnen. :)
     
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  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist eine alte Diskussion hier im Forum, was es bedeutet, Anfänger zu sein. Beim Saxophon sagen manche Leute, die schon jahrelang spielen, dass sie immer noch Anfänger sind. Ich ja auch. Aber woran macht sich das fest? Es gibt bestimmt Leute, die mich nicht mehr als Anfängerin sehen. Wenn ich mich daran erinnere, was ich da alles schon nach Konzerten über mein Spiel gesagt bekommen habe ... ;) Die Leute waren so hingerissen, dass man hätte meinen können, ich wäre Candy Dulfer oder so.

    Ich glaube, man muss das unterteilen. Wo ich definitiv wahrscheinlich nie den Status einer fortgeschrittenen Anfängerin verlassen werde, ist die Technik. Denn Technik kann man nur gut, wenn man ausreichend übt. Das ist einfach so. Wo ich mich allerdings nicht als Anfängerin sehe, das ist die Musikalität. Und ich glaube, das ist das, worauf die Leute bei meinem Spiel reagieren. Meine Töne sind manchmal nicht richtig (kriegen die meisten Zuhörer aber gar nicht mit), meine Technik ist ... sagen wir mal verbesserungswürdig, aber ich habe beim Spielen einen musikalischen Ausdruck (spiele auch wirklich lieber Melodien als Improvisationen. Aber selbst meine Impros sind sehr melodiös), der die Leute anspricht. Außerdem hatte ich immer schon ein gutes Rhythmusgefühl, arbeite auch in meinen Solos oft nur mit wenigen Tönen, aber viel mit Rhythmusänderungen. Und ich kann gut Noten lesen. Was aber meiner Meinung nach sekundär ist.

    Dennoch bin und bleibe ich Anfängerin, weil ich einfach nicht genug übe. Denn ich finde, wenn man ein guter Musiker sein will, muss man die Technik seines Instruments zu 100% beherrschen und so gut wie alles damit machen können.
     
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  5. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Also mir das völlig wurscht, ob ich Anfänger bin oder nicht....aber so was von! Und was Leute von meinem Spiel halten, ist mir zwar nicht völlig egal, aber in der Regel bekomme ich schon positive Resonanz, aber auch das ist mir nicht so wichtig. Ich spiele das, was ich spielen möchte und bin in einigen Sachen recht fortgeschritten, in anderen ein totaler Anfänger...who cares?? Mich nicht.
     
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist natürlich die beste Einstellung. :D
     
  7. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Definitiv ja. Ein pianist der Hauptberuflich seit jahrzehnten tätig ist und perfekt Notenlesen kann. Kann nach drei Stunden Saxophonunterricht,wo er die Klappen erklärt gekommt,alles vom Blatt spielen. Aber wie wird er klingen? Am Sax wäre er doch trotzdem totaler Anfänger
     
  8. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Das ist schön gesagt. :)
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das klingt schon wieder sehr nach "zwischen Anfänger und 100% beherrschen gibt es nichts"...

    Das halte ich für ein Gerücht. Ich spiele beides, wenn auch mehr schlecht als recht, und wenn man die Töne am Klavier findet, findet man sie auch nach Erklärung noch lange nicht am Sax schnell genug für Blattspiel. Nicht nach drei Unterrichtsstunden. Es sei denn, sie liegen Monate oder Jahre auseinander, und dazwischen übt der fleißig...
    Ich bin ja selbst mit vollen Notenlesekenntnissen (nicht nur vom Klavierspiel) beim Sax eingestiegen. Ja, hat geholfen, weil ich das nicht mehr lernen musste, aber deshalb muss trotzdem Sax geübt werden.
     
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  10. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Aber genau das sag ich doch,der Pianist ist trotzdem Anfänger
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Natürlich, was denn sonst? Er lernt ein neues Instrument...
    Ich hab nur widersprochen, dass der schnell alles vom Blatt spielen könnte. Er wird auch darin Anfänger sein.
     
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  12. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube, wenn man es streng nimmt, ist man so lange Anfänger, bis man einen stabilen Ansatz hat, auf den man sich verlassen kann. Und natürlich die richtigen Noten spielen kann. Wenn man sich darauf verlassen kann, die richtigen Töne wohlklingend rauszubekommen, ist man kein Anfänger mehr. Und das hat gar nicht soviel mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun, den man spielt. Allerdings ist man dann nicht sofort Profi. Aber man ist fortgeschritten. Intermediate.
    Das bin ich, glaube ich. Ich kann bis heute keine Top Tones spielen, weil ich es nie geübt habe, aber das was ich kann, kann ich so das es abrufbar ist und gut klingt!
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
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  13. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Anfänger ist man, wenn man anfängt. Kling banal ist aber so. Ich fange ständig neue Lernfelder an, also bin ich Anfänger.



    Wer stehen bleibt in seiner Entwicklung oder mit seinem können zufrieden ist und nicht die Notwendigkeit erkennt sich mit schwierigen, unangenehmen und unbekannten auseinander zu setzen wird sehr schnell kein Anfänger mehr sein. Auch das gibt es mit größter Zufriedenheit gepaart.

    Die Leute, die ich als richtig gute Könner in ihrem Fach kenne, fangen ständig neue Sachen an auszuprobieren und bei Bedarf zu perfektionieren. Alles ständige Anfänger auf einem Niveau etwas höher als der Durchschnitt.

    Wer sich selbst nicht als Anfänger wahrnimmt wartet nur auf die nächste Erkenntnis und die nächste interessante Herausforderung ... wie lange bestimmt man selber.


    Wenn mit Anfänger eine Hierarchie im Bereich der Fertigkeiten gemeint ist, hat jeder Anfänger meinen größten Respekt, da er es geschafft hat anzufangen.


    Gerade bei Menschen, die sich selbst aufgrund eines höheren Levels nicht mehr als Anfänger wahrnehmen können fehlt mir oft die Demut, Respekt und ein wahrnehmendes Verständnis der Aufgaben und Anstrengungen sogenannter Anfänger. Da gibt es sicherlich versteckte Entwicklungspotenziale und mannigfaltige Anfängerstadien zu entdecken ...


    Ein Hoch auf die Anfänger und Dilettanten!
     
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  14. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Slainte mhath!
    Aber du meinst ja wohl eher, was ich „Lernender“ nennen würde! Und das bin ich natürlich auch, wahrscheinlich alle hier. Zufriedenheit ist der Tod jeder Weiterentwicklung und jedes Wachstums. Zufriedenheit ist Stagnation. Aber wenn man neues dazulernen will, besser werden will, wird man immer kleine Verbesserungen entdecken. Irgendwas, was heute besser klappt als gestern noch. Und das Ziel, das es morgen vielleicht noch besser klappt. Aber streng genommen Anfänger ist man ja, wenn man noch an den Grundlagen knabbert: Noten lesen, Takt zählen, korrekt greifen, schöner Ton. Das alles lernt man ja nie bis zur Perfektion, aber ich denke, ihr versteht was ich sagen will!
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
  15. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Den hab ich schon dreimal komplett durchgeblättert. Hat nicht geholfen.

    Grüße,

    Anfänger-Wanze.

    PS: Welchen Iwan Roth meinst Du eigentlich? https://www.iwanroth-sax.com/books/
     
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  16. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich mein gleich das erste in dem Link Schule Band1
     
  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das habe ich nicht gesagt. ;) Ich habe gesagt, man sollte die Technik sehr gut beherrschen (vielleicht ist 100% der falsche Ausdruck), wenn man ein guter Musiker sein will. Und ich beherrsche die Technik wirklich sehr schlecht. Deshalb würde ich mich im Bereich Technik immer noch als ziemlich im Anfangsstadium bezeichnen. Ich beherrsche Rhythmus gut, Notenlesen gut, und mein musikalischer Ausdruck beim Spielen ist aufgrund meiner angeborenen Musikalität und meiner lebenslangen Beschäftigung mit Musik sogar wahrscheinlich das, was ich am besten beherrsche. Da würde ich mich nicht als Anfängerin bezeichnen.

    Nun könnte man natürlich einen Schnitt berechnen und sagen: Musikalität 100%, Rhythmus 90%, Notenlesen 79%, Technik 10%, also bin ich im Durchschnitt bei 69,75%. Das ist im oberen Drittel, also doch ziemlich gut. Nur was nützt mir perfektes Notenlesen oder auch perfekter Rythmus, wenn ich noch nicht einmal schnelle Achtel spielen kann, weil ich nicht so schnell greifen kann? Wenn ich mir die Finger verrenke, wenn ich vom hohen D aufs H zurück will und den Ton nicht klar herausbekomme, weil meine Finger nicht schnell genug sind? (Das ist ein Beispiel von heute aus dem Saxophonworkshop, an dem ich gerade teilnehme.)

    Ich habe heute mit der Dozentin des Workschops wirklich sehr einfache Duette gespielt, von Haydn, aus einer Saxophonschule, die sie mitgebracht hatte und die ich nicht kannte, und da kam einmal ein kleiner Lauf zum hohen D vor und dann hohes E und dann zurück auf H. Ich habe mir fast die Finger abgebrochen mit den Palmkeys und Sidekeys und dann zurück auf die normalen Keys. Weil ich normalerweise in der Band nie so hohe Töne spiele. Und ich hatte schon immer Probleme mit den Oktavtönen, um von da dann wieder auf die normalen Töne zu kommen. Bis D geht es ja noch, wenn ich danach wieder zurück runterspiele, aber D-E-H ... Katastrophe.

    Und da soll ich mich nicht mehr als Anfängerin bezeichnen im Bereich Technik? :) Ich bin besser als 0%, und insgesamt sicher auch besser als 10%, aber ich bin noch lange nicht bei 50, 60 oder 70% (ungeachtet der rein theoretischen Berechnung, die ich eben angestellt habe. Das sagt überhaupt nichts aus, das ist Statistik, und wie man weiß, sind Statistiken nur eine Form der Lüge. Was ich hier mit der Berechnung bewiesen habe. :cool:) Was ich als Minimum betrachten würde, wenn ich mich nicht mehr als Anfängerin bezeichnen wollte.

    Dennoch gibt es natürlich eine Menge zwischen 0 und 100%, und wenn ich die Technik durch den Workshop jetzt und dadurch, dass die Leiterin des Workshops in Zukunft meine Online-Saxophonlehrerin sein wird, besser in den Griff bekomme, bin ich in einem Jahr vielleicht auf dem Level Intermediate. Das würde mich natürlich freuen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2020
  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das mit dem Durchblättern versuche ich schon seit Jahren. Und frage mich immer, warum ich nicht besser werde. Jetzt weiß ich, dass ich nicht allein bin. :cool:
     
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Kann es sein, dass Du es zu kompliziert machst?
    Ein Anfänger kann nix. Ein Profi kann "alles". Du bist halt irgendwo dazwischen. Weder Anfänger noch Profi.
     
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  20. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das mit dem Durchblättern versuche ich schon seit Jahren. Und frage mich immer, warum ich nicht besser werde. Jetzt weiß ich, warum. Das hilft nichts. :cool:

    Aber im Ernst: Von der Iwan-Roth-Schule habe ich schon oft gehört und gelesen, habe sie aber noch nie in der Hand gehabt oder daraus gespielt. Irgendwie meine ich mich zu erinnern, dass die technisch sehr anspruchsvoll sein soll. Wenn das stimmt, wäre die vielleicht das Richtige für mich.

    Aber jetzt werde ich erstmal mit meiner Lehrerin aus Johannesburg an meiner Technik arbeiten. Sie hat auch keinen Iwan Roth, aber eine Menge anderer Bücher mit vielen Übungen. Und ich denke, das ist das, was ich jetzt brauche. Auf und ab, rauf und runter, die Fingerchen in Bewegung kriegen. Und halten. Denn das ist schwieriger, habe ich das Gefühl. Wenn man mal ein paar Wochen lang richtig ordentlich geübt hat, denkt man, man ist besser geworden, aber wenn man dann wieder monatelang nicht ordentlich übt, geht viel davon wieder verloren.
     
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